Nur elf Mühlknappen

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-Krabats Sicht-
Ich konnte nicht einschlafen. Es hätte alles Mögliche mit Tonda passieren können, aber ich durfte nicht nachschauen. Wenn ich die Treppe hinuntergehen würde, wäre ich zu laut; wenn ich die anderen aufwecken würde, würden sie mich in mein Bett zurücktragen. Genug Kraft dazu hatten sie schließlich. Ich brach in Tränen aus und schniefte. „Still!“, rief Lyschko. Im Gedanken sagte ich zu ihm „Lass mich weinen!“, im Nachhinein traute ich mich nicht, es laut zu sagen. Er war um die 20, während ich hier mit meinen 14 Jahren meine Jugend ruinierte. Ich hätte bei dem kleinen Lobosch bleiben sollen, er wird mir das nie verzeihen. Ich hatte mir vorgenommen, am nächsten Morgen sofort nachzuschauen, was mit Tonda passiert war.
Ich war am frühesten von allen Elf wach. Es schmerzte, dass wir nur elf Mühlknappen waren. Ich versuchte, mich leise hinunterzuschleichen, was gar nicht so leicht war. Jedoch schaffte ich es, da die Treppe nicht knarrte. Ich ging hinaus, wo mir eine Blutspur ins Auge fiel.

Tondas wahrer TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt