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"Hab ich schon mal gesagt, wie sehr ich Menschen hasse?" fragte ich eher mich selber, während ich an die Busfahrt dachte. "Angel ich will dich ja nicht enttäuschen, aber das sagst du jede Stunde mindestens ein mal." lachte Lory. "Genießt die letzten male die ich euch noch persönlich sagen kann wie sehr ich Menschen hasse." lachte ich mit einem traurigen Unterton und fing wieder an über den Umzug nachzudenken. Kurz sah ich Verwirrung in ihren Augen. "Ach ja, du bist ja bald weg." sagte Mia und schmollte. Kurz bevor Lory etwas sagen konnte klingelte es zur ersten Stunde, welche ich leider nicht mit einer meiner Freundinnen hatte, sondern mit Tyler. Ich freue mich ja so so sehr. 

Ich setzte mich auf meinen Platz in der vorletzten Reihe und wartete auf den ersten Spruch von meinem besten Freund Tyler (Ironie komm raus, du bist umzingelt) Und ich musste nicht lange warten bis ich seine nervige Stimme hörte. "Na Angel wie lief es bis jetzt so im Himmel", ich hörte an seiner Stimme, dass er mich dumm angrinste. "Halt die Fresse Tyler." sagte ich, verdrehte meine Augen und drehte mich langsam zu ihm. "Oh nein unser kleiner Engel hat aber keine gute Laune" sagte er gespielt traurig. In meinem Kopf tanzten viele kleine Engel, die einen Song darüber sangen, wie sehr ich Menschen hasse.

Ich drehte mich wieder zur Tafel und sagte "Würde ich dein dummes Gesicht nicht jeden Tag sehen müssen, würde es mir um einiges besser gehen" sagte ich gelangweilt. "Vielleicht kann ich das ja wieder gut machen." flüsterte er plötzlich ganz nah an meinem Ohr und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Ich drehte mich mit dem Gesicht zu ihm und sah ihm tief in die Augen, unsere Gesichter waren sich so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Seine Augen wanderten zu meinen Lippen und wieder zurück zu meinen Augen. Er kam mir langsam näher.

 "Wie wäre es, wenn du dir erstmal die Zähne putzt, bevor du einem Mädchen so nah kommst." flüsterte ich Zuckersüß und schubste ihn mit voller Wucht von mir weg. Er schaute mich böse an, flüsterte "das kriegst du zurück". Ich warf lächelnd meine Haare zurück und drehte mich zur Lehrerin, die gerade den Raum betrat. 

Wie ich diese Frau hasste (kein Wunder, wenn man bedenkt das sie ein Mensch ist) aber das beruhte auf Gegenseitigkeit und dann noch in Mathe in der ersten Stunde. Dafür, dass ich Angel heiße, hasst mich Gott ganz schön. Als es endlich klingelte sprang ich auf um endlich aus der Klasse raus zu kommen, als Frau Koch mal wieder ihre Chance nutzte und durch die Klasse rief "Wo wollen wir denn so schnell hin Angel?" fragte Sie schadenfroh. "Ich wollte eigentlich nur ganz schnell weg von ihnen." sagte ich leise und hoffte das sie mich nicht gehört hatte. "Ich beende den Unterricht Angel. Heute nach der Schule eine Stunde nachsitzen." schrie sie schon fast. Anscheinend hatte sie es gehört. "Aber Frau Koch... " wollte ich anfangen doch sie unterbrach mich indem sie "Kein Aber" noch lauter durch den Raum schrie. Ich gab auf und ging zu meinem Spind, während ich Frau Koch in meinen Gedanken verfluchte. Meine Freunde warteten schon an den Spinden und lachten nur, als sie sahen wie angepisst ich aussah.

Als ich gerade anfangen wollte zu erzählen, dass Frau Koch mich mal wieder wegen etwas so unnötigem nachsitzen ließ, kam Tyler und rief mir zu "Was sagt Gott eigentlich dazu, dass du immer Nachsitzen musst" fragte er und zwinkerte mir zu. Dieser Typ hatte definitiv zu viel Spaß mich mit meinem Namen zu schikanieren. Ich schüttelte mich angewidert und dachte an eine Welt ohne Menschen um mich zu beruhigen, bevor ich in die belustigten Gesichter meiner Freundinnen sah. "Dieses Mal habe ich wirklich nichts gemacht." sagte ich was ja schließlich auch stimmte. "Das sagst du fast jeden Tag." Lachte Amy

 
Ja na gut ich sitze öfters mal nach aber zu meiner Verteidigung muss man sagen, dass wir richtig beschissene Lehrer haben. Ich meine wie kann man bitte fast jeden Tag nachsitzen müssen. Als hätte ich nichts zutun in meiner Freizeit. Genau genommen hast du nichts zu tun. Leicht schüttelte ich meinen Kopf um nicht weiter darüber nachzudenken.

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