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Einige Zeit stand ich einfach nur da, vor der Bank aus blankem Marmor, welche im Mondlicht weiß strahlte.
Ich konnte die Stimmen und die Musik aus dem Schloss hören, doch ich war ganz alleine im Park.

Ich wartete schon Minuten, wahrscheinlich eine halbe Stunde, doch er kam nicht zurück.
Ich fing langsam an zu frieren und machte mir Sorgen wo er wohl blieb.

Langsam schritt ich zurück zum Schloss.
Ich wurde von dem Lärm der vielen Gäste empfangen und hin und wieder angerempelt, während ich nach Lord Bradford suchte.
Ich fand ihn nicht.

Dafür erblickte ich meinen Vater, der sich gereade von einem Ehepaar aus der näheren Umgebung verabschiedete.
Als die beiden weg waren trat ich auf meinen Vater zu und räusperte mich.

Als er mich wahrnahm sagte er leise:

"Warum bist du einfach weggelaufen? Das war sehr unhöflich!"

"Warum hast du mich einfach an einen mir wildfremden Mann versprochen trotz deines Versprechens mich nicht gegen meinen Willen zu verheiraten?"

Ich musste aufpassen, dass mir nicht wieder die Tränen kamen.
Das wäre in diesem Augenblick mehr als nur demütigend gewesen.

"Du bist noch nicht mit ihm verlobt, aber du wirst dich nicht gegen eine Heirat mit ihm wehren.
Er ist ein wohlhabender Mann und wird unsere Familie deutlich erheben, sein Cousin darf sich Rochford am Hofe des Königs nennen."

Ich sah ihn geschockt an, er meinte es ernst, dass sah ich in seinem Blick.
Die Heirat war für ihn schon lange beschlossene Sache.

Mit einem letzten Blick wandte er sich ab und verschwand in der Menge.
Ich wusste keinen Außweg, und da nun auch Lord Bradford wie vom Erdboden verschluckt zu sein schien, wollte ich einfach nur noch auf mein Zimmer verschwinden, mich einschließen und nicht einmal meine Zofe zu mir lassen.
Doch ausgerechnet Lord Richard machte mir einen dicken Strich durch die Rechnung.

"Wollt ihr nicht ein wenig mit mir tanzen meine Hübsche?"

Er grinste mich an und mir lief ein Schauer über den Rücken.
Ich wollte ganz und gar nicht mit ihm tanzen und suchte fieberhaft nach einer Ausrede.

"Mir geht es nicht so gut, ich wollte mich gerade auf mein Zimmer begeben."

"Aber, aber... einen Tanz werdet ihr wohl doch ihrem Zukünftigen schenken können. Oder etwa nicht?"

Die Frage am Ende war eine versteckte Drohung, das sah ich an seinem warnenden Blick.
Also legte ich zögerlich meine Hand in seine und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche führen.
Eine Weile tanzten wir einfach und ich war bei jedem Partnerwechsel froh.

Am Ende des Liedes zog er mich grinsend an sich und versuchte seine Lippen auf meine zu drücken und mich zu küssen, doch ich sah plötzlich Lord Bradford, der in einer Ecke stand und mich traurig ansah und dann schnellen Schrittens den Raum verließ und machte mich schnell von Lord Richard los.

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Hi ihr Lieben,
ich hoffe das Kapitel gefällt euch und ihr votet fleißig weiter.
Immernoch bin ich auf Namenssuche und würde mich über ideen Freuen...

LG Leonie♥

𝕿𝖍𝖊 𝕯𝖚𝖈𝖍𝖊𝖘𝖘Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt