Mein Vater grinste mich verschmitzt an, während er uns zurück zum Tanzsaal führte.
Bei der Vorstellung, mein Vater könnte von unserer heimlichen Intimität etwas ahnen wurde mir schlecht.
Doch auch ich konnte mein Grinsen nicht verbergen, es war wie festgewachsen.Als wir den Raum betraten erhob mein Vater seine Stimme und rief in die Runde:
"Guten Abend meine Freunde,
Ich möchte euch alle hier bei uns herzlich Willkommen heißen.
Vor allem aber den werten Lord Bradford!
Er ist aus dem südlichen Teil Englands angereist auf der Suche nach einer passenden Gattin.
Vielleicht klappt es ja hier."
Der letzte Satz hörte sich eher wie eine Frage an und der ganze Saal sah mich lachend an.
Ich schielte leicht zu Lord Bradford hinüber, der mich aus seinen stechend blauen direkt Augen ansah.
Bei dem Gedanke, dass er jemanden anderen außer mir heiraten könnte, wurde mir schlecht.
Mein Vater räusperte sich und sagte dann:"Meine reizende Tochter Anne möchte uns gerne etwas vorsingen.
Sie hat eine wunderbare Stimme, ganz wie ihre Mutter!
Ich hoffe auf einen schönen weiteren Abend!"Ich sah mich um, um dann zu sehen dass die kleine Bühne in der Mitte des Saales bereits von Gästen belegt war, weshalb ich mich an den Rand stellte und mich dort räusperte um auf mich aufmerksam zu machen. Dann sprach ich höflich:
"Es ist mir ebenso eine große Freude, dass ihr alle erschienen seid.
Ich werde nun ein wunderschönes Lied vortragen, welches doch tatsächlich aus königlichem Hause stammt.
Es heißt, der König habe es seiner zweiten Gattin, der werten Königin, gewidmet und selbst komponiert!"Die Menge applaudierte und lachte als ich die Königin erwähnte. Sie war schon die zweite Frau des Königs, nachdem ihm die erste keinen Sohn schenkte.
Doch wie es schien, brachte dies auch die zweite nicht fertig. Sie hatte ihm eine Tochter geboren.Ich fing an zu singen und eine Dame begleitete mich auf der Harfe.
'Greensleves'
Alas my love,
you do me wrong,
to cast me off discourteusly.
For I have loved you so long,
delighting in your company.Greensleves was all my joy,
Greensleves was my delight.
Greensleves was my heart of gold,
and who nur my Lady Greensleves.I have been ready at your Hand,
to grant whatever thou would'st crave;
I have waged both life and land
your love and goodwill for to have.Greensleves was all my joy,
Greensleves was my delight.
Greensleves was my heart of gold,
and who nur my Lady Greensleves.Thy petticoat of sendle white
With gold embroidered gorgeously;
Thy petticoat of skil and white
And these I bought the gladly.Greensleves was all my joy,
Greensleves was my delight.
Greensleves was my heart of gold,
and who nur my Lady Greensleves.Ah Greensleves now farewell adieu
to god I pray to prosper thee
for I am still your lover true
come once again and love me!Greensleves was all my joy,
Greensleves was my delight.
Greensleves was my heart of gold,
and who nur my Lady Greensleves.Als ich geendet hatte blieb es kurz still, bis Lord Bentley anfing laut zu klatschen und alle im Saal mit einfielen.
Ich knickste und nahm die Komplimente der Freunde und Gäste dankend an.Nach einer Weile kam Lord Bradford dazu und meinte:
"Würdet ihr mir die Ehre erweisen, Miss Anne, und mit mir etwas an die frische Luft kommen?
Wir könnten etwas in den Park gehen."Ich nickte dankbar,endlich aus dem stickigen Saal zu können, und legte meinen Arm auf den von ihm angebotenen.
Er führte mich in den Garten und hielt auf eine steinerne Bank zu.
Wir liefen schweigend nebeneinander her, ich wusste nicht was ich sagen sollte.Als wir bei der Bank ankamen ließ er meinen Arm los und wir setzten uns.
Eine Weile lang saßen wir einfach nebeneinander und hörten einer Nachtigall zu, die in einem nahen Baum saß und sang.
Es hätte romantisch sein können, doch mich quälte die erdrückende Stille.
Es war mir etwas peinlich, da wir uns noch vor ein paar Minuten innig geküsst hatten.Plötzlich räuspert sich Lord Bradford und ich sah zu ihm.
"Es ist sehr schön hier, findet Ihr nicht auch?"
Ich nickte und antwortete dann:"Mein Vater erwähnte, dass ihr auf der Suche nach einer passenden Gattin seid, habt ihr schon eine Favoritin?"
"Tatsächlich weilt meine 'Favoritin' wie ihr es nennt an diesem Hofe!",
antwortete er mir.
Ich wurde neugierig und fragte weiter:"Gefällt euch denn jemand auf diesem Fest?"
"Aber ja!"
"Ist es eine meiner werten Cousinen?" fragte ich und hoffte dass er nein sagen würde.
"Nein"
Froh fragte ich weiter:
"Ist es meine werte Schwester? Gefällt sie euch sooo gut?"
"Sie ist reizend, Ihr gefallt mir jedoch noch besser, am besten!",
antwortete er und beugte sich zu mir.
Er hatte wieder dieses Funkeln in den Augen als er seine Lippen auf meine legte und sie dagegen bewegte.
Ich fiel in seinen Rythmus ein und krallte meine Hände in seine Weste.Seine Worte hatten mich so benebelt, dass ich nicht anders konnte und mir ein leises Stöhnen entwich, als er auf meine Unterlippe biss.
Ich war mit Energie geladen, von unzähligen kleinen Energieschauern übersäht.
Er grinste und drückte meinen Rücken mit seinem Körper gegen die steinerne Lehne der Bank.Ich fuhr mit meiner Hand seinen Bauch hinauf zur Brust, die sich hektisch hob und senkte.
Und das wegen mir!___________________________________________
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es freut mich, dass ihr bis hier bei meiner Geschichte geblieben seid und hoffe natürlich, dass ihr mich auch weiterhin begleitet.
Bitte kommentiert eure Ideen und votet fleißig.
LG Leonie♥
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𝕿𝖍𝖊 𝕯𝖚𝖈𝖍𝖊𝖘𝖘
Fiction HistoriqueEine vorschnelle Entscheidung kann ein Leben ebenso schnell verändern, wie eine vorschnelle Handlung. Doch ob sich diese Veränderungen positiv oder negativ auf das Leben auswirken ist doch jedes Mal eine Überraschung! In Anne Sophie Howards Leben is...