Der beste Freund von meinem Vater

Sightseeing

~Marie~

Der nächste Tag brach an. Mit einer langen, heißen Dusche startete ich in den Tag. Der Wetterbericht hatte  zwar Regen vor raus gesagt, doch war es angenehm warm. Mein heutiges Outfit bestand aus einen schlichten Hoodie-Kleid und einer Hautfarbenen Strumpfhose. Dazu werde ich meine weißen Sneaker tragen. Das Outfit sah schon sehr nach einem Look von Ariana Grande aus. Meine braunen , langen Haare ließ ich offen. Ich schnappte mir noch eine kleine Handtasche, schmiss Portmonee und Handy rein und machte mich auf den Weg zu den anderen. Gestern Abend hatten wir uns noch alle an der Hotelbar getroffen, da die anderen auch in diesem Hotel untergebracht waren. Es war ein langer aber auch lustiger Abend.

"Und was hast du heute so schönes geplant?" fragte mich Andreas, als wir alle am Frühstückstisch saßen und unsere Brötchen aßen. "Ich schaue mir  den Fernsehturm und das Brandenburger Tor an" antwortete ich dem Sänger. Er schenkte mir ein Lächeln und biss in sein mit Nutella beschmiertes Brötchen rein. Während des restlichen Frühstückes unterhielten sich die Coaches über die heutige Aufzeichnung. Als mein Teller leer war, verabschiedete ich mich von den Musikern und wünschte ihnen einen erfolgreichen Tag . Draußen griff ich direkt nach meinem Handy um die nächste Bahnstation zu suchen. Ich fand recht schnell eine und stieg in die erste Bahn ein. Dort begann das Chaos. Wie gesagt, mein Orientierungssinn war noch nie der beste. Die Größe Berlins machte es da nicht besser. Ich stieg einige Male in die falsche Bahn ein und landete am anderen Ende von Berlin. Nach einer Weile fragte ich einfach ein paar Passanten nach dem Weg. Mit Google Maps kam ich sowieso nicht zurecht.  Mit etwas Verspätung kam ich dann doch an meinem Ziel an. Das Brandenburger Tor. Unzählige Touristen tummelten vor der Sehenswürdigkeit und machten Fotos. Ich holte mein Handy wieder aus der Tasche und machte ebenfalls ein paar Fotos und Selfies zur Erinnerung. Davon schickte ich gleich ein paar an Larissa. Ich schaute mich noch ein wenig um und verbrachte meine Mittagspause bei einem der typischen Currywurstständen. Die Currywurst mit Pommes war recht günstig und schmeckte besser als in Stuttgart. Frisch gestärkt suchte ich erneut eine Bahnstation auf. Den Fernsehturm fand ich wesentlich schneller. Dort machte ich ebenfalls ein paar Bilder und schickte sie an Larissa. Da ich noch einiges an zeit übrig hatte, suchte ich ein kleines Cafe auf. Der Name sagte mir nichts doch es schien gut besucht zu sein. Ich setzte mich in eine ruhige Ecke und bestellte ein Stück Schokokuchen und einen Latte Macchiato. Eine Kellnerin, etwa in meinem Alter, brachte mir nach ein paar Minuten meine Bestellung. Der Kuchen war scheinbar selbst gebacken und das koffeinhaltige Getränk schmeckte hervorragend. Ich saß eine ganze Weile in dem Cafe und ging meinen Gedanken nach. Ein weiteres Leben hier in Berlin wurde für mich immer schmackhafter. Doch der Umzug würde auch Opfer mit sich bringen. Meine Eltern wohnten in Stuttgart sowie meine beste Freundin. Dazu kam noch mein offener Wunsch was die  berufliche Karriere betraf. Das letzte Schuljahr würde nicht mehr allzu lange gehen und dann musste ich einen Plan haben. Bis jetzt hatte ich noch keine Ausbildung gefunden, die mich ansprach. Natürlich könnte ich auch studieren aber selbst da wusste ich nicht in welche Richtung ich gehen sollte. Ich verdrängte die aufkommenden Fragen in meinem Kopf und bezahlte bei der Kellnerin , die mich bedient hatte. Draußen sank meine Laune direkt wieder. Es regnete in strömen und ich hatte weder eine Jacke noch einen Regenschirm dabei. Ich hatte keine andere Wahl als durch den Regen zu laufen. Ich rannte zur nächsten Bahnstation und fuhr wieder zurück zum Studio. Klar hätte ich mir einen Regenschirm kaufen können aber auf den Weg zum nächsten Geschäft wäre ich sowieso schon klatsch nass gewesen. Die Fahrt dauerte eine ganze Weile. Die anderen Fahrgäste schauten teilweise mitleidig zu mir. Ich zog mir die nasse Kapuze meines Hoodies noch tiefer ins Gesicht. Wie peinlich.. Vor dem The Voice Studio schauten mich die Sicherheitsmänner ebenso seltsam an, doch durch den Pass kam ich dennoch rein. Im Studio ging es weiter mit den Blicken. Peinlich berührt zog ich wieder meine Kapuze tief ins Gesicht und hoffte dass ich nicht erkannt wurde. Ich lief zur Maske der Coaches und suchte nach meinem Vater. Natürlich war er nicht mehr hier.  Plötzlich tippte mir jemand auf meine Schulter ."Dein Make Up ist verschmiert "kommentierte Samu mein Aussehen. Meine  wenige Schminke muss bei dem Regen verschmiert sein und jetzt hatte ich den Salat. "Du weißt ja echt wie du Frauen Komplimente machst" Der Finne grinste und zuckte mit den Schultern. "Aber jetzt mal was anderes, hast du meinen Vater gesehen?" "Yes follow Me" Samu brachte mich in den Aufenthaltsraum der Fantas. "Was ist denn mit dir passiert?", schrie Michi als erstes als er mich sah. "Keine Jacke dabei?", fragte mein Vater skeptisch. Ich schüttelte nur meinen Kopf was ihn zum seufzen brachte. "Na komm mal mit", sagte Yvonne und zog mich mit in ihrem Raum. "Ich hab hier Abschminktücher. Schmink erstmal alles ab und komm dann einfach wieder zurück ok?" Ich nickte und schnappte mir eines der Tücher. Mein Gesicht sah wirklich schlimm aus. Ich Schminkte alles ab und lief dann wieder zu den anderen. Alle Coaches saßen nach wie vor auf den zwei großen Sofas. "Warte ich hab noch was für dich", sagte Michi und stand auf. Er reichte mir eine schwarze Jogginghose , einen Schwarzen Hoodie mit einem weißen "King" Schriftzug und weiße Sneaker. "Nicht dass du noch krank wirst" "Danke aber wo kann ich mich eh umziehen?",fragte ich etwas planlos. "Na hier", grinste Andreas und kassierte von meinem Dad einen Klaps auf den Hinterkopf. "Du kannst dich bei mir umziehen", sagte Yvonne freundlich. Ich ging also wieder in Yvonne's Aufenthaltsraum und tauschte meine nassen Sachen gegen die von Michi. Michi's Sachen waren mir natürlich viel zu groß aber dafür waren sie schön warm und kuschelig. Mit meinen nassen Sachen in der Hand lief ich wieder zum Fanta Aufenthaltsraum. Ich hängte meine Sachen auf und setzte mich dann zwischen Samu und Michi. "Und hast du die beiden Wahrzeichen gesehen?" , fragte diesmal Yvonne. " Ja ich hab dort ein paar bilder gemacht und saß danach noch eine Weile in einem Cafe. Auf dem Rückweg bin ich dann in den starken Regen gekommen..", antwortete ich und alle lachten. "Dafür kannst du jetzt die Lieblingssachen von deinem Lieblingsonkel tragen", grinste Michi. "Wusste gar nicht dass du ihr Lieblingsonkel bist?",sagte Dad sogleich. "Das ist ja wohl ganz offensichtlich!"schimpfte Michi empört. Achja ist es das? "Das ist mir aber neu.." ,sagte ich.  Michi schaute zu mir und legte eine Hand auf seine Brust, wo sich das Herz befand. "Du brichst mir das Herz!" ,sagte er gespielt dramatisch. "Wie kannst du nur Töchterchen!" ,lachte mein Dad und ich grinste. Ich guckte zu Michi und wollte ihn in den Arm nehmen aber er drehte sich beleidigt weg. "Nö jetzt auch nicht mehr", sagte er beleidigt. Gegen seinen Willen kuschelte ich mich trotzdem an ihm ran und plötzlich spürte ich Gewicht auf meinen Rücken. Samu hatte sich an mich gekuschelt. "Grouphug",grinste der Finne . "Samu Finger weg von meiner Tochter!", schimpfte mein vater streng und der Finne ließ beleidigt von mir ab. "Ach ich kann dir gar nicht böse sein", sagte Michi und erwiderte die Umarmung. "And he darf?" , fragte Samu immer noch beleidigt. "Das ist was anderes", grinste Michi und streckte ihm die Zunge raus. Plötzlich ging die Tür auf und ein Mitarbeiter kam rein. "Es geht weiter", sagte er schnell und ging wieder. "So wir müssen", sagte mein Dad und stand auf. Die anderen Coaches Taten es ihm gleich.  "See You later", sagte Samu noch und ging dann mit den anderen fort. Kurz darauf kam ein weiterer Mitarbeiter zu mir und fuhr mich zum Hotel. Jetzt konnte ich zumindest duschen und meine eigenen Sachen anziehen. Ich entschied mich diesmal für eine einfache schwarze Leggings und wieder einem Hoodie. Anstatt der Dusche wählte ich nun doch die Badewanne. Genügend Zeit bis die anderen wieder hier waren hatte ich ja.