Pandoras POV:
Wir kämpften uns durch die Menschenmenge. Einige des Adels sprachen uns an, wir hielten einen kurzen Smalltalk und ich konnte mit ansehen, wie sie hinter meinem Rücken die Köpfe zusammenstecken.
»Ich muss mal kurz an die frische Luft«, sagte ich zu Milan und deutete auf die Terrasse, von der aus ein Weg in den Garten führte. Milan folgte mir und ich atmete erleichtert die frische, kühle Abendluft ein.
»Siehst du jetzt was ich meine? Kaum bin ich nur einige Meter entfernt, schon stecken sie die Köpfe zusammen und fangen an über mich zu reden.« Milan legte mir beruhigend einen Arm über die Schulter. »Lass dich einfach nicht auf sie ein. Sie können dir nichts und deine Eltern werden immer hinter dir stehen.«
»Das weiß ich doch. Aber trotzdem tut es weh. Ich tue alles, damit ich ihnen keinen Anlass zum Lästern gebe, aber sie finden einfach immer etwas. Ich kann tun und lassen was ich will. Wenn ich auf einem Event erscheine, regen sie sich darüber auf, weil ich ja noch nicht alt genug sei und alles. Aber wenn ich nicht erscheine, dann zerreißen sie sich das Maul darüber, dass ich schwach bin und mich nicht wie eine Prinzessin verhalte.«
»Hey«, er strich mir leicht über die Wange und zog mich etwas enger zu sich. »Du musst einfach an dich glauben. Du bist eine Prinzessin, aber du bist auch ein ganz normales Mädchen. Du hast ein Recht darauf, auch mal ein normales Leben zu führen. Nicht immer nur Etikette und alles.«
Ich wusste, dass er Recht hatte, doch es war nun mal wie es war. Ich war eine Prinzessin, zwar nicht von Geburt aber ich hatte die gleichen Pflichten. Ich wollte meinen Eltern unter die Arme greifen und ihnen eine gute Tochter sein.
Ich lehnte mich gegen seine Brust. Warum wusste ich nicht, aber ich brauchte einfach die Nähe eines Menschen, der nicht wie die anderen war.
»Alles wird gut«, murmelte er und strich mir über den Rücken. Eine Hand auf meiner nackten Haut zog mir eine Gänsehaut über den ganzen Rücken.
Ich sah zu ihm auf, direkt in eine leuchtenden blauen Augen. »Pandora, ich muss dir etwas gestehen«, sagte er dann und zog mich noch enger an sich. »Ich möchte dich nach diesem Ball einladen. In ein schönes Restaurant. Wenn du das möchtest.«
Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. »So etwas wie ein Date?«
»So etwas wie ein Date«, bestätigte er.
»Ich würde mich sehr freuen. Das rettet mir den Tag.«
Er atmete erleichtert aus und sah kurz hoch in den Himmel, als würde er ein kurzes Gebet schicken.
»Ich freu mich ja so. Ich hatte schon befürchtet du würdest ablehnen.«
»Warum sollte ich ablehnen? Das ist mein erstes Date überhaupt.«
»Dein erstes Date?«, fragte er dann verblüfft.
»Ja, natürlich mein erstes Date. Niemand hatte sich je getraut mich zu fragen. Ich hatte nicht mal wirklich Kontakt zu Jungs.«
»Das ist dann wohl Glück für mich. Ich habe auch schon alles mit deinem Vater abgesprochen.« Ich zog eine Augenbraue hoch. Er hatte mit meinem Vater gesprochen? Ich wollte gar nicht wissen, wie er Milan ins Kreuzverhör genommen hatte. Ich konnte es mir nur zu gut vorstellen.
»Das mein Vater erlaubt hat«, murmelte ich. »Ich musste ziemliche Überzeugungsarbeit leisten, glaub mir.« Das glaubte ich ihm aufs Wort.
»Pandora! Milan!« Meine Mutter kam auf uns zu und ich wich automatisch einen Schritt von Milan zurück. »Ach hier seit ihr.« Sie stellte sich zu uns und nahm einen Schluck aus ihrem Glas. »Ich möchte euch ja wirklich nicht stören, aber ich denke du solltest dich wieder zeigen. Die Leute fragen schon wo ihr bleibt.«
»Damit sie wieder hinter meinem Rücken lästern können«, murmelte ich und wandte den Blick ab.
»Pandora, Liebes, das haben wir doch schon so oft besprochen. Du solltest dir gar nicht zu Herzen nehmen, was sie über dich denken. Sie können dir nichts und sind eifersüchtig. Mehr nicht.«
»Das weiß ich doch, Mama, aber es tut trotzdem weh, wenn sie es so offensichtlich hinter meinem Rücken machen und mich dabei auch noch abschätzig ansehen.«
Meine Mutter wollte etwas darauf erwidern, doch Milan ließ sie nicht zu Wort kommen. »Hey, jetzt lass dir doch nicht von diesen Typen den Abend verderben. Was glaubst du, was sie über mich sagen werden? Ich bin nicht adelig sondern ein ganz normaler Junge von der Straße. Und bei dem was du mir alles über sie erzählt hast, kannst du ja gar nichts richtig machen. Also steh einfach darüber und tanz mit mir.« Er warf mir ein kokettes Lächeln zu und hielt mir den Arm hin.
»Wow, du kannst tanzen?«, fragte ich verblüfft und hakte mich bei ihm ein. »Deine Eltern haben es mir beigebracht.« Ich sah zu Mom, die jedoch nur lächelnd da stand und die Unschuld in Person spielte.
Milan zog mich wieder in Richtung des Saals und ich wandte mich zu meiner Mutter um, als sie sagte: »Und Milan, vergiss nicht, beim Walzer einfach um einen Bierkasten laufen.«
»Wenn du möchtest, dann würde ich dich jetzt gerne auf unser Date entführen«, flüsterte Milan in mein Ohr und hörte auf zu tanzen. Ich nickte sofort. Ich würde alles tun um von diesem Ball wegzukommen. Und es war einfach so süß und herzlich von Milan, mich auf ein Date einzuladen. Mein erstes richtiges Date, mit einem Jungen wie Milan. Besser hätte ich es mir nie vorstellen können.
Wir gingen zu meinen Eltern und mein Vater zwinkerte Milan noch einmal zu, bevor wir uns auf den Weg machten. Vor dem Gebäude wartete schon unser Wagen und wir stiegen so schnell wie möglich ein, damit die Reporter nicht allzu viele Fotos von uns schießen konnten.Bitte lasst ein Kommentar da, wenn es euch gefallen hat 🤗 und sagt mir bitte, wenn euch etwas nicht gefällt (ihr dürft natürlich auch schreiben was euch gefällt 🙈)
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Lucid Love
Teen FictionDie Geschichte von Harold und Viktoria geht weiter ... Welche Gefahren und Erlebnisse sie dieses Mal bestehen müssen, erfahrt ihr hier ... WICHTIG! Das hier ist der zweite Teil meiner Geschichte Dark Love! Bitte zuerst den ersten Teil lesen :)