Kapitel 4

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   *Doch du hast meine Hand genommen

Das erste mal in neunzehn Jahren bin ich an Land geschwommen

Sag mir, wo du all die Jahre warst

Denn ich wurde unbesiegbar, als du mich in die Arme nahmst*


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Der Regen prasselte auf mich herab und ließ mich immer wieder die klebrig nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht streichen und genervt den Blick in den Pech schwarzen Himmel wenden. 

Ich hasste Regen, wirklich es gab nichts anderes was ich mehr verabscheute. 

Regen hieß für uns immer, gegen die Nässe und Kälte an zu kämpfen und wohl mögliche Krankheiten die uns das Leben nehmen könnten entgegen zu laufen. 

Vor zwei Monaten erst verließ uns Jax nach einem starken Unwetter. Die Tage danach war er schon geschwächt gewesen, klagte über starke Halsschmerzen und Schwindelgefühl und wenige Tage nach den ersten Beschwerden lag er leichenblass am nächsten Morgen neben mir und wachte nicht mehr auf und ein Griff an seine Hauptschlagader gab uns die Gewissheit, dass wieder einer von uns gegangen war und die Monate gezählt waren, bis es uns gleich ergehen würde. 

Nicht umsonst wünschten wir jeden einzelnem am Abend eine gute Nacht und flüsterten hinter her noch ein leises Viel Glück. 

Wir stellten uns auf den Tod ein und wollten mit der Gewissheit einschlafen: Ich hatte mich verabschiedet und bedankt. Jetzt konnte meine Seele in Frieden ruhen, denn sie wusste, meine Familie wusste Bescheid, dass ich sie liebte.


Mit schnellen Schritten und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen lief ich durch die einzelnen Gassen, die mein Zuhause waren und die ich besser kannte als alles andere. Sogar besser als mich selbst. 

Ich kannte jede einzelne verlassene Seitenstraße, jede Gefahrenstelle und Unterschlüpfe, und auf eine dieser steuerte ich gerade zu in der Hoffnung auf jemanden zu treffen den ich kannte und schätzte. 

Von weitem hörte ich ebenfalls schnelle Schritte und eine aufgeregte Stimme sprechen, die anscheinend am telefonieren war und dementsprechend nicht in dieses Viertel gehörte. 

Mit bedachtsamen Schritten kämpfte ich mich gegen den Wind vor und stützte mich an der Wand ab um Halt zu finden und nicht vor Erschöpfung zusammen zu brechen. Ich hatte keine Sekunde geschlafen. 

Dauernd hingen meine Gedanken dem Mädchen hinter her und ließen mich immer wieder ihre Augen aufrufen und sie damit unvergesslich zu machen. 

Gerade als ich um die Ecke lief, tat der Eindringlich das selbe und lief prompt in mich hinein und während ich dank der Mauer noch Halt fand, drohte mein gegenüber das Gleichgewicht zu verlieren und hin zu fallen.

 Anders als erwartet, fasste mein gegenüber nach meinem Arm und suchte Halt an mir und allein die winzig kleine Berührung und ein Blick auf sie, ließ mich meine Arme um sie schlingen und das Fallen zu bewahren. 

Mit starren Augen fokussierte ich sie und bemerkte das sie es mir gleich tat und mich genau an sah, als würde sie versuchen sich an mich zu erinnern.

,,Das Arschloch also'' 

 ,,Ich bevorzuge Reece aber Arschloch geht auch klar Mädchen'' 

 ,,Du hast mir deinen Namen verraten'' 

 ,,Wer weiß. Ich habe nur gesagt dass ich den Namen bevorzuge, aber nicht dass ich auch wirklich so heiße, ich mein. Ich könnte ein flüchtiger Gefangener sein und eine andere Identität benutzen'' langsam stellte ich sie wieder auf und entfernte meine Arme von ihr. 

,,Haha bist du wieder witzig. Einen Clown zum Frühstück gegessen oder was?'' Ihre ironischen Worte ließen mich grinsen und sie folglich darauf die Augen verdrehen. 

,,Was grinst du denn jetzt so blöd?'' keifend sah sie mich an und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. 

Das sie mir damit nur bessere Aufsicht auf ihre perfekt geformten Brüste gab, vergaß sie wohl im ganzen Ärger. Und das ihr Top dazu noch weiß war, machte das ganze nicht besser und ließ mein Grinsen größer werden. 

,,Ich finde es nur so amüsant, dass du an nimmst ich würde morgens was essen und ich lehre dich jetzt einem, Mädchen. Verschränke niemals die Arme vor deiner Brust, wenn du in unserem Viertel bist. Das nehmen andere gerne als Aussage, dass du es dringend nötig hast, wenn du verstehst was ich meine'' 

Gleich ließ sie ihre Arme fallen und strich sich peinlich berührt das Top wieder glatt. Verärgert zog sie aber gleich wieder die Augen zusammen als sie bemerkte, dass man ihren Kirschroten Push-up BH mehr als deutlich erkennen konnte. 

Auch wenn ich mit reichen Tussis nichts wirklich anfangen konnte, fand ich es nun wirklich schade dass solch schöne Brüste irgendwann ein kleiner Nerd zu Gesicht bekommen würde, der nun wirklich wahrscheinlich der letzte war, der wusste wie man eine Frau verführte und verwöhnte. 

,,Du...,du...,du bist so ein perverser Penner'' 

 ,,Nenn mich wie du willst. Wir beide wissen, dass du damit nur deine Peinlichkeit verdecken willst und mal am Rande Mädchen, ich bin ein Penner falls du es vergessen haben solltest.'' 

 ,,Kann es sein, dass du deine Obdachlosigkeit gerne als Ausrede benutzt um dich wie ein Penner und Arschloch zu gleich zu verhalten?'' genervt sah sie mich an und ließ mich abermals grinsen. 

,,Wer weiß, wer weiß Mä- Oh tut mir leid, ich meine natürlich Lady Stacey''

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Was macht ihr heute an Silvester so?

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

Reich und Schön? Der Junge ohne HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt