Reich und Schön? Der Junge ohne Herz

Kapitel 5.1

 ,,Ich glaube, jetzt ist ein Gespräch nötig'' Ja Jaron, das befürchte ich auch.

,,Also hab ich das jetzt richtig verstanden und ihr habt euch dadurch kennen gelernt, dass du Stacey dich in unserem Viertel verlaufen hast und du Reece, den Helden gespielt hast und sie nach Hause gebracht hast?'' 

 ,,Genau so wars'' Zumindest fast. 

,,Und du bist Stacey, 17 Jahre und kommst aus deinem Viertel und hast dich trotzdem mit unserem Reece angefreundet?'' 

 ,,Richtig und könnt ihr mal aufhören dauernd euer und mein Viertel zu sagen. Ihr seid ja fast so schlimm wie Reece, wenn er in jedem zweiten Satz noch mal erwähnt, dass er nur der Penner, Obdachlose oder Straßenjunge ist und ich das reiche, versnobte Mädchen'' genervt sah Stacey meine Freunde an die alle etwas unbeholfen sie ansahen. 

,,Wie sollen wir es denn sonst beschreiben, ich meine, dass hier ist unser Viertel. Hier leben wir die obdachlosen Opfer, die nichts haben und in deinem Viertel leben nun mal die Leute, die mehr als genug haben. Unsere Viertel trennen unsere Welten doch ganz klar von einander.'' 

 ,,Und trotzdem sind wir alle nur Menschen. Menschen von fast 8 Milliarden weiteren und das solltet auch ihr langsam mal kapieren. Ihr seid genauso viel wert wie die Menschen mit Geld. Sie macht das nicht automatisch besser nur weil sie Geld haben und anders leben. Ihr hab trotz allem das gleiche Recht auf dieser Welt Teil zu sein, wie wir, also hört auch euch ständig selber runter zu machen und kämpft lieber für eure Rechte. Überschreitet endlich diese Grenze die uns von einander trennt und ihr werdet merken, in echt seid ihr viel mehr wert, denn wie Reece einmal gesagt habt. Vielleicht haben wir das Geld und die Häuser, aber ihr habt eure Ehrlichkeit und euer Herz, welches euch besonders und unbesiegbar macht.'' mit blassen Gesichtern sah meine so gesagte Familie Stacey an, die zu Ende die Luft ausblies und sich auf dem alten Sofa leicht zurück lehnte und damit unmittelbar in meine Arme. 

Lächelnd sah ich sie kurz an und hatte gleich wieder den Drang diesen Engel in den Arm zu nehmen. 

,,Man Reece, da hast du aber wen kennen gelernt'' 

Ja das hatte ich wirklich. 

Wenn ich gewusst hätte, das Stacey so dachte und ganz anders war als sie auf den ersten Blick wirkte, dann hätte ich mich am Anfang eindeutig nicht wie ein krankes Arschloch ihr gegenüber verhalten sondern sie gleich auf Händen getragen, denn sie gab mir endlich dieses Gefühl, doch etwas wert zu sein, auch wenn ich nichts zu bieten hatte.

Zwei Stunden später kehrte ich wieder in unsere Hütte zurück und sah die anderen verteilt auf dem Boden rum liegen. 

Stacey hatte nach dem sie einen Anruf bekommen hatte uns verlassen müssen und kurz hatte ich sie noch bis aus unserem Viertel begleitet, dort ihre Anwesenheit noch ein bisschen genossen und war nun wieder hier.

Die Anwesenden im Raum setzten sich gleich auf als sie mich sahen und grinsten mich vielsagend an. Ohne ihnen Beachtung zu schenken setzte ich mich zu meiner Schwester auf den Boden, die mir auch gleich einen Arm um die Schulter legte und mich lächelnd ansah. 

,,Reece?'' leicht nickte ich und sah sie fragend an. 

,,Sie ist ein wahrer Engel. Halt sie dir warm okay? So eine triffst du nie wieder'' 

 ,,Naomi hat Recht. Stacey hat aus dir in dieser kurzen Zeit einen fast komplett anderen Menschen gemacht. Ich hab dich in den letzten Jahren noch nie so viel lächeln sehen.'' ,,Ein Traumpaar ihr seid. So wie Naomi und ich'' 

Sinan lächelte mich vielsagend an und bekam im selben Moment einen Kuss von meiner Schwester auf die Wange gehaucht. 

,,Denk an den Satzbau Schatz. Subjekt-Prädikat-Objekt.'' 

Sinan kniff sich wieder in den Arm und drehte seine dünne Haut zwischen seinen Fingern, wie er es immer tat wenn er einen Fehler machte. 

Er hatte schon immer diesen Drang sich selber zu bestrafen, wenn er etwas falsch macht. 

Vermuten tun wir mal, dass es ihm damals in seiner Heimat so gelehrt wurde und er nicht damit abschließen konnte und sich die Schmerzen selber zu fügen musste, die sonst andere Leute machen würden. 

Seit wir dies bemerkt hatten, verbesserten wir ihn nicht mehr so viel, doch um ihm selber auch weiter zu helfen, mussten wir es in Situationen wie diesen auch manchmal tun, machten ihm danach aber auch immer gleich klar, dass alles okay war.

,,Hör auf damit Sinan. Es ist nicht schlimm okay? Alles ist gut'' 

Meine Schwester sah besorgt ihren Freund an, welchem der Schmerz regelrecht in den Augen stand und das deutlich nicht nur wegen seiner neuen Schmerzen sondern wahrscheinlich auch wegen der ganzen Situation und diesem Drang und den unmittelbaren Erinnerungen an seine Vergangenheit.

,,Wartet mal Leute. Ich glaub ich hab es jetzt verstanden'' DC war zwar noch nie der schnell Checker, doch diesmal war selbst ich verwirrt was er damit meinte. 

,,Was meinst du DC?'' fragend sah Jaron DC an, welcher anfing zu grinsen und zu mir sah. 

,,Unser Reece ist verknallt und zwar in die liebe Stacey'' erschrocken sah ich ihn an und bemerkte wie die anderen alle anfingen zu grinsen. 

Schnell und hektisch schüttelte ich meinen Kopf. 

Nein, nein, der war doch verrückt. 

Ich hatte mich doch nicht verknallt, doch nicht in Stacey. 

Nicht in ihr bildhübsches Gesicht, ihre funkelnden Augen und ihr glänzendes Haar. 

Oder geschweige denn in ihr fabelhaftes Lachen, ihr süßes Lächeln und ihre engelsgleiche Stimme. 

,,Ich bin ganz sicher nicht verknallt'' 

Aber leider eindeutig verliebt. 

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

Und noch mal zur Erinnerung. Das ganze ist eine Art Kurzgeschichte deswegen nicht wundern, wenn alles ziemlich schnell geht