Kapitel 6.1

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Leider meinte es anscheinend das Schicksal gut mit mir und ließ mich angewurzelt stehen bleiben, als ihre sanfte Stimme meinen Namen rief. 

,,Reece?''



Widerwillig folgte ich Stacey in ihr Bonzenhaus und konnte mir es nicht verkneifen dem Pisser noch kurz die Zunge raus zu strecken bevor ich die Tür zu warf. 

Leicht lachte ich wegen seinem genervten Blick noch auf und folgte dann Stacey. 

Diese hatte den Spargel nämlich gleich stehen lassen als sie mich sah und oh man fühlte sich das gut an.

Ein obdachloser Penner wurde einem Spargel Tarzan vor gezogen. Ich Reece Black wurde irgendeinem Kellner vorgezogen. 

Wenn das nicht mal in die Geschichte eingehen würde. 

Stacey drehte sich zu mir herum und blieb währenddessen stehen und verschränkte wieder ihre Arme. Ich tat es ihr nach und zog fragend die Augenbraue hoch. 

,,Was willst du hier Reece?'' 

Oh oh da war aber jemand zickig drauf. 

,,Ach hab ich dich bei deinem Date gestört oder wie?'' fast schon vorwurfsvoll sah ich sie an und bemerkte wie sie mit den Augen rollte und mich dann genervt ansah. 

,,Und selbst wenn, das hat hier jetzt überhaupt nichts zur Sache-'' 

 ,,Das finde ich aber schon. Wie kannst du bitte mit so einem Mutter Söhnchen ausgehen?!'' 

,,Dich geht das doch überhaupt nichts an was ich in meiner Freizeit mache und mit wem ich ausgehe, außer warte mal, bist du eifersüchtig?'' amüsiert sah Stacey mich jetzt an und leicht schluckte ich ehe ich mit dem Kopf schüttelte. 

,,Ich? Eifersüchtig? Das ich nicht lache. Auf was soll ich denn bei diesem Typen eifersüchtig sein? Pff'' 

 ,,Oh und wie du eifersüchtig bist'' Stacey fing jetzt an zu lachen und bekam sich gar nicht mehr ein. Mit einem leichten Rot Schimmer auf den Wangen sah ich sie an und stöhnte frustriert auf. 

,,Ich bin nicht eifersüchtig!'' 

Doch das war ich sehr wohl, aber das musste sie ja jetzt nicht unbedingt wissen.

Stacey sah mich grinsend an und trat näher an mich heran. 

,,Mach dir nichts draus Reece'' sanft legte sie mir ihre Hand an die Wange, an die ich mich automatisch schmiegte. 

,,Ich wäre auch eifersüchtig, wenn ich dich mit einem anderen Mädchen sehen würde'' überrascht sah ich sie an und bemerkte wie sie anfing zu lächeln und mir durch die Haare fuhr. 

,,Du bist ganz nass.'' besorgt sah sie mich an doch zuckte ich nur unbeholfen mit den Schultern. ,,Du musst aus diesen Sachen raus, sonst wirst du noch krank'' Stacey nahm meine Hand in ihre und zog mich durch das große Haus. 

Vor einer Tür machten wir halt und mit Sanftheit schubste sie mich in den Raum hinein und deutete mir dann an hier zu warten. Während sie wieder verschwand betrachtete ich mit großen Augen das Bad. So sah also das Bad von reichen Leuten aus. 

Ich kannte nur Dixi Klos oder die tiefen Ecken von Gassen, Wälder und Büsche wo wir unberührt immer auf Toilette gingen. 

Anders kannte ich es nicht und umso mehr erstaunte es mich, dass reiche Leute sogar gold schimmernde Waschbecken und Klobrillen hatten. 

Stacey's Eltern mussten wirklich Geld haben, viel Geld, genügend Geld um unser ganzes Viertel für mehrere Monate zu versorgen.

,,Hier das sind ein paar Sport Klamotten von meinem Vater. Die müssten dir passen'' Stacey trat vor mich und drückte mir eine schwarze Jogginghose in die Hand, ein weißes T-Shirt und einen dunkel grauen Pullover. 

Etwas verwirrt sah ich die Klamotten an und blickte dann zu Stacey, die mit den Augen rollte. 

,,Zieh die Sachen schon an, Reece. Du musst aus deinen Sachen raus und wenn du sowieso schon mal hier bist, kannst du auch gleich duschen'' Stacey zeigte kurz auf die Dusche und deutete mir dann an meine Klamotten aus zu ziehen. 

Nach dem ich keine Reaktion zeigte, verdrehte sie abermals die Augen und seufzte leise auf. 

,,Jetzt sei nicht so stur Reece und zieh dich einfach aus und geh duschen. So schwer kann das schon nicht sein'' Stacey fasste mit ihren keinen Händen meinen Pullover an und wollte ihn hoch ziehen doch schnell schlug ich sie weg. 

Ich hatte Narben, die sie nicht sehen durfte. 

Ich hatte Narben, die meine Vergangenheit beschrieben und mich immer wieder an meinen brutalen Erzeuger erinnerten und die nie einer zu sehen bekommen sollte. 

Niemand, und erst Recht nicht so eine Perfektion wie Stacey es war.

,,Reece bitte. Ich will nur dass du nicht krank wirst, bitte'' Ihre Augen sahen mich besorgt an und leise seufzte ich auf und schubste sie dann leicht aus dem Bad. 

Ich tat das hier nur für sie, nicht für mich und auch für sonst niemanden. 

Nur für sie und ihre Reh Äuglein die mich besorgt musterten. Stacey lächelte kurz und schloss dann die Tür. 

Tief atmete ich ein und aus und zog mich dann zögerlich aus. 

Das war falsch, das wusste ich, doch trieben mich ihre Augen immer wieder zu Sachen, die ich nicht glauben konnte und die zu surreal erschienen. 

Nie zuvor hätte ich das reiche Viertel betreten geschweige denn ein Bonzenhaus und nie wäre ich dort auch nur freiwillig duschen gegangen. 

Bis ich auf Stacey traf und mit ihr meine ganze Welt auf den Kopf gestellt wurde.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

Reich und Schön? Der Junge ohne HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt