Kapitel 12

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~ 4 Monate später ~

(Sicht Taddl)

Ich schlug meine Augen auf. Fast sofort griff der Schmerz nach mir, als hätte er Klauen.

Ich richtete mich mühsam auf. Mein Herz pochte. Jeder Schlag ließ den Schmerz durch meinen Körper pulsieren.

Hier, wo ich war, brauchte ich nicht viel, nur ein kleines Stück von ihm.
Ich wollte seinen Namen nicht aussprechen.

Alleine der Gedanke war wie Messerstiche.

Wenn es Nacht war, dachte ich an ihn. Sein schönes Gesicht, mit den klaren grünen Augen und den dunkelbraunen Haaren, würde ich nie wieder vergessen.

Aber ich merkte, das die Erinnerung langsam verblasste.

Jeder Tag fing mit der Hoffnung an, das alles gut werden würde.
Jeden Tag dachte ich, das ich mir einfach ein Herz fassen sollte, zu ihm zurückkehren sollte.

Ich versuchte es zu verdrängen und wusste zugleich, das ich nie wieder zu ihm zurückkehren konnte

Ich bin alleine. Ein nichts.
Aber ich konnte nicht gehen.
Ohne ihn, wenn mein Herz es irgendwann schafft, würde ich besser leben können.
Alles hinausreißen, es austauschen.

Ihn vergessen.

-

(Sicht Manuel)

Ich saß in meinem Zimmer. Schaute aus dem Fenster und wünschte zugleich, das es nicht da wäre.
Genauso wie ich.

Die Fehler, welche ich gemacht hatte, wurden zugleich zu meiner größten Angst.
Er fehlte mir.

Ein Regentropfen prasselte an die Fensterscheibe.
Rutschte langsam hinunter. Teilte sich auf einmal in zwei Hälften.

'Er und ich!'

Sie gingen eigene Wege, so wie wir auch.

Die Regentropfen kamen unten an. Verschmolzen mit dem Fensterrahmen.

Ich erstarrte. War das unser Leben? Würden wir nie wieder zueinander finden und am Ende gänzlich verschwinden?

Man konnte das verhindern!
Er wusste wo ich war, wenn ich nicht selbst nach ihm suchen konnte.

Wieso kam er nicht einfach, wenn er schon das Zeug dazu in der Hand hatte. Wenn er die Macht über unser Schicksal in den Händen liegen hatte?

Er tat mir, mit genau dieser Macht, jeden Tag aufs neue Weh.

Die Verbitterung, welche meinen Körper mit dem Schmerz vergiftete, schmerzte, aber sie verdrängte den Gedanken.

Er kam nicht.
'Er hat dich vergessen! Will dich nicht mehr sehen!'

Aber ich. Ich war noch ich. Nachts, wenn ich träumte, sah ich immer mich. Unverändert.
Aber nebendran. Nebendran war jedes mal aufs neue, ein etwas aussehender Taddl.

Die Erinnerungen verblassten langsam. Jeden Tag ein bisschen mehr.

Vielleicht aber auch nur, weil ich ihn nicht sehen wollte. Nicht hören wollte.

Ich würde nur verrückt werden.

Jedes Mal verdrängte ich den Traum. Versuchte abzutauchen, in eine andere Welt. Eine neue Welt.
Eine Welt, die mich aus dem Dreck hier zog.

Eine Welt, welche mir den Druck von der Brust nahm. Mich wieder atmen ließ.
Mich treiben ließ.

Denn nur ein Wiedersehen mit ihm, würde ich nicht überstehen.

Die Vorstellung, das er meins wäre, das er wieder da wäre, wurde von der Angst erstickt, das er wieder gehen würde.

Und genau diese Gedanken, die mich jede Nacht überfallen, ließen mich nicht schlafen.
Schlaflose Nächte.
Seit Tagen. Wochen. Monaten.

Und immer, wenn ich wusste, das ich nicht schlafen konnte, wünschte ich mich in ein Märchen. Unser Märchen.
Mit Happyend.

Und jedes Mal kam der Moment, an dem wir scheiterten, an dem wir uns trennten.
Jedes Mal spulte ich meine Gedankengänge zurück und ließ uns so nochmal von vorne anfangen.

Ich tat so, als ob das Gute, wir, siegen würde.
Und dann schlief ich langsam ein.

-

Heyy ihr *freu*

Dieses Kapitel ist mit einigen Textstellen aus 'Ghost' entstanden 💘

Dieses Kapitel ist mit einigen Textstellen aus 'Ghost' entstanden 💘

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Ich hoffe ihr erkennt die Stellen wieder :)

Ich bin durchaus zufrieden mit dem Kapitel *freu*

Ich wünsche euch allen da draußen einen guten Rutsch ins neue Jahr :)

Über Bewertung und Verbesserungsvorschläge freu ich mich :)

*winker*

GLPaddl - When the sun risesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt