Der nächste Tag war eine Katastrophe. Ich war so müde wie schon lange nicht und war jede Sekunde dabei fast wieder ein zu schlafen.
Ich zog mir meine gemütliche Mom-jean mit einem langärmligen Basic-Shirt an.
Schon vor der Schule kippte ich mir eine große Tasse schwarzem Kaffee hinunter. Den trinke ich nur wegen der Wirkung, ich bin kein großer Kaffee Trinker.Am Schulhof traf ich, genau so energiegeladen wie ich, nicht wirklich , Josh und Tyler.
"Morgen." Sagte ich zur Begrüßung.
Ich umarmte Josh und stellte mich dann einfach neben die beiden, bis der Unterricht begann und wir hinein mussten.Josh verhielt sich komisch an diesen Morgen. Er war sehr in sich gekehrt, redete beinahe nichts und wirkte abwesend.
Ich beschloss das im Auge zu behalten, wollte ihn aber nicht sofort drauf ansprechen.
Dann begann der Unterricht und ganz ehrlich, ich wäre beinahe eingeschlafen, konnte mich dann aber noch irgendwie wach halten.
Nachdem ich den kurzen Schultag überstanden hatte, wartete ich eine Stunde darauf, dass die anderen auch Unterrichtsende haben.
Ich nutzte die Zeit um meine Hausaufgaben zu machen, weshalb das alles auch schnell verging.
Kurz bevor Joshs und Tylers Unterricht zuende war packte ich meine Tasche zusammen und wartete auf die anderen, bei dem Treppenaufgang, von dem die beiden gleich mal runter kommen sollten.
Ich stand da, wartete, an ein Schließfach gelehnt auf sie, Während ich auf mein Handy schaute.Die Schulklingel läutete und die ersten Menschen kamen aus den Klassenzimmern gestürmt, sie rannten wie Tiere sehnsüchtig nach draußen.
Ich stand still da und hielt ausschau nach den beiden.
Tyler kam die Treppe herunter gerannt und wollte schon an mir vorbei laufen.
"Tyler?!"
"Hi! Ehm sorry Mara aber ich muss wirklich los, wir sehen uns!" Sagte er und im nächsten Moment war er schon weg.
Der hats aber eilig.
Geduldig wartete ich noch auf Josh. Nach ein paar Minuten jedoch, als beinahe jeder Schüler weg war, verlor ich die Geduld und ging langsam die Treppen hoch zu Joshs Klassenzimmer.Ich öffnete die Tür des Raumes langsam und leise, streckte dann meinen Kopf hinein.
Ich sah Josh, er war alleine in der Klasse. Er lief auf und ab, legte seine Hände auf seinen Kopf in der nächsten Sekunde ließ er sie wieder fallen.
Er hatte Tränen in den Augen, wirkte aber auch irgendwie wütend.
Ich trat in den Raum, zuerst bemerkte er mich nicht mal.
Ich ging langsam in seine Richtung.
Als er mich sah, wirkte er zuerst ein wenig geschockt.
So schnell ich konnte lief ich zu ihm und nahm ihn fest in meine Arme.Er erwiederte die Umarmung und räusperte sich dann kurz.
"Komm lass uns gehen." Sagte er kurz darauf.
"Josh?"
Er sah mich an, mit gläsrigen Augen.
"Was ist los? Ist was passiert?" Ergänzte ich.
Er nahm mich an der Hand und zog mich mit sich nach draußen.
"Es ist nicht wichtig." Sagte er während wir aus dem Klassenraum gingen.
"Sah nicht ganz so aus."
Er zuckte ganz leicht mit seinen Schultern. "Alles ist okay." Sagte er leise.
"Bitte Josh rede doch mit mir! Es ist nichts okay, wenn du verzweifelt und alleine im Klassenzimmer sitzt."
Josh machte einen tiefen Atemzug und drehte mich dann zu ihm."Ich muss weg von hier Mara."
Verwirrt sah ich zu ihm.
"Warte was? Weg?" Mein Blick wechselte von Verwirrt zu Geschockt.
"Ich kann einfach nicht hier bleiben." Setzte er dann noch fort.Ich verstand nichts mehr in dem Moment. Es war doch alles wunderschön, und jetzt will Josh weg?
"Josh, ich verstehe nicht." Sagte ich und legte meine Hand auf seinen Oberarm."Komm." Sagte er emotionslos und zog mich hinter sich her.
Wir gingen zur Bus Haltestelle. Ich hatte keine Ahnung was er vor hatte oder wohin er gehen wollte, ich folgte ihm einfach.
Wir stiegen in den nächsten Bus ein und standen die ganze Fahrt lang still nebeneinander.
Nur unsere Hände berührten sich.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, die Situation war ganz komisch.
Die Fahrt dauerte ewig, so kam es mir zumindest vor.Bis Josh auf den anhalten-Knopf drückte, standen wir beide wie starr im Bus. Ich schaute gespannt was die nächste Station ist.
Haltestelle-Stadtfriedhof.
Stadtfriedhof?
Ich sah Josh an, er merkte dass ich wusste wo er aussteigen wollte.
"Folge mir." Sagte er und stieg aus.
Ich ging ihm nach.
Wir gingen in den Friedhof. Das Besondere am Friedhof, hier in Columbus ist, dass der ganze Friedhof in einem großen Wald ist. Der Wald ist nicht wirklich dicht bewachsen und überall wurden Wege gebaut.
Wir gingen ein Stück hinein.
Meine Gedanken spielten verrückt, ich versuchte herauszufinden, was er mir zeigen wollte und wo wir hin gingen.Plötzlich blieb Josh stehen.
Er sah zu einem kleinen Grabstein herab.
Langsam sah ich auch zu diesem Grabstein, direkt neben uns.
Es waf ein kleiner Grabstein, sehr klassisch mit geschwungener Schrift stand darauf.
Laura Dun ✝ 8.Dezember.1994
William Dun ✝ 8.Dezember.1994
Ruht in Frieden.Ein paar Sekunden sah ich geschockt auf die Wörte die ich gerade las.
Dann sah ich Josh an und umarmte ihn, fester als ich ihn je umarmte.
"Es tut mir so leid, ich wusste nicht." Sagte ich leise.
"Schon gut, es ist schon lange her..." sagte er uns wir lösten die Umarmung.Ich bückte mich langsam zum Grab uns zündete mit dem Feuerzeug, welches in meiner Tasche lag, die Grabkerze an.
"Josh?"
"Hm?"
"Warum willst du weg? Ich meine von wo willst du weg?"
"Ich halte es hier nicht mehr aus. In dieser Stadt, in genau dieser Zeit, wo sie damals gestorben sind. Im Waisenhaus..." Sagte er und sah mich leicht verängstigt an.
"Josh, Du hast nie erwähnt, dass du-"
"Ja ich wusste nicht wie ich es dir sagen sollte. Ich rede ungern darüber und man kann nicht einfach zu dem schönsten Mädchen Ohios hin gehen und sagen 'hi ich bin übrigens ein Waise', das geht nicht."
Meine Wangen färbten sich leicht rosa und ich nahm Josh's Hand.
Ich wusste nicht was ich darauf sagen soll.
"Auf alle Fälle..." Fing Josh an zu sagen.
"Ich habe gespart, und beschlossen einfach weg zu fahren." Sagte er dann.
"Einfach weg?" Fragte ich nach.
"Ja. Ich werde noch heute mit dem nächsten Last-minute-Flug irgendwo hin fliegen." Sagte er.
Meine Augen wurden größer.
Ich wusste nicht was ich denken geschweige denn sagen sollte.
Wir sahen uns an, bis Josh mich wirklich flüchtig küsste und an sich drückte.
Als er den Kuss wieder löste war ich immer noch hin und her gerissen.
Er nahm sich seinen Rucksack und dann ging er."Josh?" Rief ich nach.
Er drehte sich um.
"Mara. Ich muss einfach weg." Sagte er und ging dann wieder weiter.
"Bitte lass mich hier nicht alleine." Wollte ich nach schreien, aber ich tat es nicht.
Ich stand nur da und sah ihm nach bis er weg war.
Mein Herz fühlte sich an, als würden kleine Nadeln, in sekundenabständen, immer wieder rein pixen.Ich wischte mir eine kleine Träne von der Wange und lief los.
Wieder zur Bus Station.
So schnell es möglich war lief ich weiter und weiter.
Ich wusste nicht, dass ich so schnell laufen konnte.So schnell es nur ging fuhr ich nach Hause und lief dann wie ein Marathonläufer ins Haus hinein.
Mein Herz pochte schnell.
Ich stürmte auf mein Zimmer, schmiss die Schultasche auf den Boden und weinte plötzlich los.Ich kann das nicht ohne ihn, ich will es auch gar nicht!
Ich muss zu ihm.Und mit genau diesem Gedanken holte ich meinen großen Wander-Rucksack aus dem Schrank und packte ihn mit allem was ich brauche. Kleidung, Schminke und Zahnputzzeug. Einfach alles. Sogar ein bisschen was zu essen packte ich in den riesen Rucksack. Zum Schluss schnallte ich noch meine Regenjacke drauf.
Mein Handy und das ganze Zübehör gab ich in ein kleines Nebenfach.
Es ging alles so schnell in dem Moment.Als ich den Rucksack gepackt hatte, ging ich zu meinem Bett.
Ich bückte mich darunter und fischte eine kleine Metallbox heraus.
Ich öffnete die Box und lächelte.Gut, dass ich mir das Weihnachs- und Geburtstags-Geld, der letzten Jahre, gespart hatte.
Ich nahm das ganze Geld heraus, zählte es nicht mal sondern gab es sofort in meine Geldbörse und dann lief ich runter. Ich zog mir meine Vans und meine Winterjacke an, schmiss mir den Rucksack über die Schultern und ging aus der Haustür. Ich sperrte die Tür natürlich noch ab und dann lief ich wieder los.
So schnell wie ich nur konnte lief ich wieder zur nächsten Bus-Station.
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FOREST [Josh Dun]
FanfictionJøsh Dun FanFiction. ❝ Als ich dich kennen lernte, Josh, fingen wilde Blumen an in meinen dunkelsten Gedanken zu blühen.❞ Ich hab vieles verloren und fühlte mich so leer wie noch nie. Genau in der Zeit, lernte ich jemanden Kennen. Er ist wirklich to...