Kapitel 10

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Kapitel 10 – Zu Abend


Paillette befand sich mit den Monsterjägern und den Frisurenfeind in Las Vegas. Warum genau wusste Paillette nicht und irgendwie auch wieder doch. Die Monsterjäger meinten, sie müssten ein fliegendes Spagettimonster in der Nähe jagen, aber irgendwie glaubte Paillette es ihnen nicht. Stellt sich nur die Frage, ob der Auftraggeber den zwei Monsterjägern gegenüber so einen Unsinn erwähnt hatte, oder ob die Zwei von ganz alleine so etwas behaupten. Paillette selbst wusste nicht mehr so genau, wie lange sie schon die stachelige Frisur und die Monsterjäger begleitete, allerdings konnte sie sagen, dass überhaupt nichts geschehen war. Wie langweilig. - Wenn man jedenfalls von der Tatsache absieht, dass die Monsterjäger inzwischen mehr als genervt von ihren Anspielungen sind und sie mit der Nervensäge ein Wettbewerb an laufen hatte. Wer am Ende dieser ganzen Geschichte die meiste Komplimente zu seiner Frisur bekommen hatte, gewinnt. Es stand -67 zu -68 für Paillette.

Im Moment beobachtete Paillette vom dem Fenster aus, wie ein Blatt vom Baum segelte. Sie befand sich in einem Café, in dem der Igelkopf und sie auf die Monsterjäger warten sollten. Paillette hatte weder einen Job, da sie ja auf den Leiterumrenner im Moment aufpassen sollte, noch konnte sie Kochen, weshalb der Frisurenfigerer und sie in dem Café zu Abend aßen. Paillette hatte nicht die leiseste Ahnung, wo die Monsterjäger sich im Moment befanden und Fletcher war irgendwo in den tiefen des Café verschwunden – vermutlich musste er einfach auf die Toilette. Hm..

Paillette.

Toilette.

Paillette. Toilette.

Hört sich französisch an – Ist es überhaupt Französisch? Paillette hatte keine Ahnung. Aber sie fand, dass Paillette Toilette ein witziger Name wäre. Vielleicht war es ja ihr echter Name? Möglich wäre es ja – Auch wenn sie nicht unbedingt darauf hoffte.

Plötzlich wurde der Stühle an ihren Tisch zurück gezogen und die Monsterjäger saßen kurz darauf Paillette gegenüber.

„Seit wie langem laufe ich schon mit euch durch die Gegend?", fragte Paillette umständlich.

„Drei Wochen", Donegan sah sich um. „Wo ist Fletcher?"

Paillette zuckte mit den Schultern und machte eine wage Handbewegung die das Café umschließen sollte. Donegan schien etwas dazu sagen zu wollen, aber Grace schnitt ihn das Wort ab: „Frauen stehen doch darauf, wenn man romantisch ist, oder?"

Paillette sah ihn verwirrt an: „Der Großteil von ihnen, ja."

„Ha!", rief Grace aus und sah Donegan triumphierend an. Dieser verdrehte nur seine Augen und meinte:

„Der Großteil der Frauen steht aber nicht darauf, wenn Gracious romantisch ist, oder?"

„Nicht nur der Großteil. Da muss er sich mit dir zufrieden geben."

Die Hälfte von Paillettes Bemerkung ging in Donegans Jubel unter.

Bevor einer der Monsterjäger etwas sagen konnte, wurde ein Stuhl zurück geschoben und der Igelkopf saß am Tisch. Triumphierend hielt er seinen Aufpassern Karten unter die Nase.

„Inzwischen wieder da.", bemerkte Paillette gelangweilt und ging dafür zwar weiter auf Donegans Frage ein, ignorierte dabei allerdings völlig ihren Schützling mit seinen Karten.

Fletcher schien allerdings nichts von der – mehr oder weniger – laufende Unterhaltung etwas mitbekommen zu haben, denn er redete munter weiter:

„Ich habe uns eine Beschäftigung gesucht. Ich hoffe, du hast dich nicht gelangweilt."

Das hätte sich Paillette auch in seiner Gesellschaft. Aber da sie es inzwischen Leid war, dem Igelhirn so etwas zu erklären, meinte sie stattdessen nur:

„Naja, ich habe mir überlegt, ob Paillette Toilette vielleicht mein echter Name hätte sein können."

„Und, ist er das?", wollte Fletcher mehr oder weniger neugierig wissen. Vermutlich fragte er eher aus Höflichkeit.

„Nein. Eher nicht."

Dann herrschte Stille am Tisch, was mit den Monsterjägern doch ein Wunder war.

Schließlich fragte Grace: „Und warum würde der Großteil der Frauen nicht mit mir ausgehen?"

„Weil sie nicht mit dir ein Bett teilen wollen. Die Vorstellung schreckt sie ab.", erklärte Donegan seinen Freund so, als ober es einem kleinen Kind erklären würde.

„Weil du das Opfer bist, dass man in die Frindzone steckt.", erklärte Paillette ihn freundlich.

„Du bist unattraktiv.", fügte Donegan hinzu.

„Also meiner Meinung nach hast du es trotzdem besser als die Stachelfrisur.", fügte Paillette hinzu.

Das führte dazu, dass sowohl Fletcher, als auch Grace sie empört anstarrten.

„Warum spielen wir den nicht einfach Fletchers Kartenspiel.", meinte schließlich Donegan. Vermutlich hätte er noch viele weitere Punkte aufzählen können, weshalb Paillette zuerst erstaunt darüber war, dass er vom Thema ablenkte. Doch dann fiel ihr plötzlich auf plötzlich auf, wie erschöpft die zwei Monsterjäger aussahen.

Also sah sie sich die Karten an. „Äh... und was für ein Kartenspiel ist das jetzt?"

„Keine Ahnung.", meinte Fletcher und zuckte mit denn Schultern. „Ich dachte, ihr wisst es."

Nun besahen sich auch die Monsterjäger die Karten an. „Das ist Mau Mau", erklärte Grace, während Donegan meinte: „Eindeutig Uno." Dann sahen die Beiden sich empört an.

„Mau Mau?!", fragte Donegan empört.

„Uno?!", entgegnete Grace.

„Und du meinst, dein's wäre besser?"

„Warum nicht? Warum musst du immer Recht haben?"

„Weil ich von uns Zweien der schlau bin!", erklärte Donegan.

„Bist du nicht! Du putzt dir mit meiner Zahnbürste die Zähne!", warf Grace Donegan vor.

„Es ist ja auch meine!"

„Nein, es ist mein!"

„Nein, du benutzt ständig meine!", stellte Donegan klar.

Grace dachte einen Moment nach, dann meinte er: „Da könntest du Recht haben. Wo ist dann meine?"

„Woher", schnaufte Donegan, „Soll ich das wissen?"

Dann kam die Bedienung. Die Gruppe bestellte ihr essen, wo bei Donegan es nicht lassen konnte, „Und eine Zahnbürste" hinterher zu hängen. Verwirrt ging die Bedienung wieder und Donegan und Grace fingen wieder an sich zu Streiten.

„Wenn du es nicht auf die Reihe bekommst, dir eine Zahnbürste zu besorgen-", erklärte Donegan gerade, wurde aber von Grace unterbrochen.

„Ich kann mir sehr wohl eine Zahnbürste besorgen! Ich habe sie nur verloren!" Fletcher sah von einem zum anderen. „Äh.. Leute, ihr teilt euch aus mir-" „und der ganzen Menschheit.", warf Paillette ein. „äh, ja.. und der ganzen Menschheit unerfindlichen Gründen eine Zahnbürste."

Es wurde kurz still am Tisch, dann riefen beide Monsterjäger aus: „Ich hatte Recht, es ist meine Zahnbürste!", nickten sich zufrieden zu und konzentrierten sich dann auf ihr essen, welches die Bedienung brachte.

Das Kartenspiel war vergessen.

Lass meine HaareWo Geschichten leben. Entdecke jetzt