Von London nach Kanada

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Das Taxi wartete bereits, als ich das Haus in dem ich mit meiner Mutter 15 Jahre lang gelebt hatte verließ.

Ich verstaute mein Gepäck im Kofferraum und setzte mich auf die Rückbank des Taxis.
"Wohin soll ich sie bringen"
"Zum Flughafen"

Es war vedammt schwer das hier alles zurück zu lassen, alle meine Erinnerungen an meine Kindheit,
wie ich hier, nachdem mein Vater meine Mutter und mich hier sitzen gelassen hat und nach Kanada abgehauen ist, wieder glücklich wurde.

Wie oft ich hier geweint habe und meine Mutter mich getröstet hat.
Und jetzt?
Jetzt würde sie nicht mal meinen 16 Geburtstag miterleben können.

Vor einer Woche ist sie bei einem Autounfall gestorben. Deshalb muss ich jetzt zu meinem Vater nach Kanada, und alles hier zurück lassen.

"Das macht dann 18.50€ "
riss mich der Taxifahrer aus meinen Gedanken.

Ich hielt ihm das Geld hin und stieg aus, mein Gepäck war nicht sonderlich viel oder schwer da ich in Kanada einen Neuanfang machen werde doch jetzt müsste ich dort erstmal hin fliegen, alleine.

Inzwischen saß ich auf meinem Platz, ich starrte aus dem Fenster doch schon 5 Minuten nach dem Start fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Durch das sanfte ruckeln an meiner Schulter wachte ich auf.
"Schätzchen, wir landen in 5 Minuten du solltest jetzt wach bleiben"
lächelte mich die Stewardess an.
"Okay, danke" was anderes, brachte ich nicht heraus.

Nach der Landung lief ich einem Typen im Anzug entgegen der ein Schild mit der Aufschrift in den Händen hielt:
Emely McLaren

"Guten Tag Mrs. McLaren darf ich ihnen ihr Gepäck abnehmen?"

Bevor ich antworten konnte hatte er es schon in der Hand und lief in die Richtung, einer schwarzen Limousine.
Ich ging ihm mit schnellen Schritten hinterher.

"Dankeschön sie können mich aber Emely nennen"
er lächelte und öffnete meine Tür, als ich eingestiegen war verstaute er meinen Koffer und fuhr los.

Nach 20 Minuten Autofahrt hielten wir ein bisschen außerhalb der Stadt,
vor einem riesigem und wunderschönem Haus.

Der Fahrer öffnete meine Tür und holte mein Gepäck.
"Komm mit ich begleite dich zur Haustür"
ich nickte und folgte ihm.

Bevor ich das Haus weiter bestaunen konnte ging schon die Türe auf und eine braunhaarige Frau mitte 40 grinste mich an.

Sie bedankte sich bei dem Fahrer und bat mich darum einzutreten.
Dann schloss sie die Türe und zog mich, zu meiner Überraschung in eine lange Umarmung.

"Hey schön das du endlich da bist wie war denn dein Flug?"
"Ganz okay ich habe die meiste Zeit geschlafen"
sie lächelte.
"Ich bin übrigens
Eva. Dein Vater wartet im Wohnzimmer"

Ich folgte ihr dorthin.
Da saß er, der Mann der 10 Jahre nichts mit mir zutun haben wollte, der Mann der meine Mutter einfach allein gelassen hat.

Und er hatte Tränen in den Augen?!

"Emely" brach es aus ihm heraus, er klang erleichtert und kein bisschen desinteressiert.
"Hallo Dad"
Er stand auf und umarmte mich.

"Ich denke ich lass euch mal alleine ihr müsst euch über viele Dinge aussprechen, solange mache ich das Essen dieses wird in ca. 25 Minuten fertig sein. Ich hoffe doch du magst Spagetti?" Sie schaute mich erwartungsvoll an.
"Natürlich" erwiderte ich und grinste,
ich hatte richtig hunger.

Mein Vater und ich setzten uns nebeneinander auf das große Sofa.

"Warum hast du denn nie auf meine Briefe geantwortet?"
platzte es aus ihm heraus.
"Du hast mir doch nie auch nur einen geschrieben!"
"Natürlich, fast jede Woche und wenn ich anrief sagte deine Mutter immer du seist nicht da oder das du nicht mit mir sprechen willst."

Ich verstand die Welt nicht mehr, hatte meine Mutter also in meinem Namen den Kontakt zwischen mir und meinem Vater zerstört und das beabsichtigt!

Ich brach in Tränen aus,
ich hatte die ganze Zeit gedacht mein Vater würde mich hassen,
er zog mich in eine enge Umarmung und es fühlte sich so gut und beschützend an.

"Soll ich dir dein Zimmer zeigen" fragte er vorsichtig, ich nickte.
Wir gingen die Treppe zum 2. Stock hoch.
Dort waren drei Zimmer, das meines Stiefbruders, ein Bad und meins.
Im 3. Stock war das Zimmer von meinem Vater und Eva.

Er öffnete die Türe meines Zimmers und ich trat ein, es war überwältigend, groß und hatte eine wunderschöne Einrichtung.

"Und gefällt es dir Eva hat es eingerichtet"
"Ja es ist perfekt"

Ich umarmte ihn.
"Hey, kommt ihr zwei es gibt Essen"
wir lachten und gingen runter ins Esszimmer.

Nach dem Essen unterhielten wir uns noch als plötzlich die Tür zugeschlagen wurde und ein verdammt heißer Typ mit einer blonden Fake Barbie knutschend die Treppen hoch ging.

"Tyler kommst du mal?" rief Eva dem typen hinterher.
"Mam was ist" fragte er, sein Blick verfinsterte sich, als er mich sah.
"Das ist Emely die Tochter von Steve, sie lebt ab heute hier bei uns"
"Hey" begrüßte ich ihn und lächelte leicht.
"Solange sie nicht nervt und mir nicht in die Quere kommt ist mir das scheiß egal!"

Er schenkte mir noch einen abwerteten Blick und ging zurück zu seiner Barbie. Der soll hier mal nicht auf Gott machen..

"Eva, Dad ich gehe hoch schlafen war ein anstrengender Tag" sie sagten mir beide gute Nacht und schon war ich verschwunden.

Ich zog mich um und legte mich hin, nach 3 Minuten schlief ich auch schon ein.

Von seltsamen Geräuschen wurde ich schon ein paar Stunden später geweckt.
Als ich draußen auf dem Flur nachschauen wollte was passiert war sah ich nur den Möchtegern Badboy Tyler und seine Barbie die er gegen die Wand drückte und sie ihm währenddessen ihre Zunge in den Hals steckte.

Ich beschloss nochmal ins Bad zugehen, doch die Tür ging auf und Tyler stand im Türrahmen.

"Hey na warum so spät wach" er grinste mich an.
"Kann dir ja egal sein" ich tippte ihm auf die Brust während ich seine Muskeln begutachten konnte. Und lief provokant an ihm vorbei.

Ich spürte seine Blicke in meinem Rücken bis ich mit einem Grinsen im Gesicht die Tür hinter mir schloss.
Der muss gar nicht denken er könnte mich hier rumkommandieren.

Ich legte mich wieder ins Bett und schlief ein.

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"1004" wörter

Mein neuer Stiefbruder ein Badboy?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt