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Taylor grinst, als er merkt, wie ich meine Schenkel zusammendrücke, während er weiterhin mit seiner Hand auf meinem Oberschenkel ruht. ,,Ich sollte dich nachhause bringen."sagt er zu mir und drückt meinen Oberschenkel leicht, was mich zusammenzucken lässt. Ich nicke ohne ein Wort zu sagen. Nicht einmal einen Satz bekomme ich raus. Wie muss das bitte auf ihn wirken? Was wollte er vorhin zu mir sagen? Hätte ich ihn doch bloß ausreden lassen. Warum finde ich es unglaublich scharf, wenn er so schmutzige Dinge sagt, wie vorhin? Gedankenverloren kaue ich auf meiner Unterlippe herum und nehme alles um mich herum nicht wirklich wahr. Als Taylors Wagen schließlich zum Stehen kommt, blickt er mich an und ich nehme es aus dem Augenwinkel wahr. ,,Über was denkst du nach?" fragt er und dreht meinen Kopf sanft am Kinn zu sich. ,,viel..."sage ich leise und er grinst kurz. Dann lässt er mich los und macht mir die Tür auf. ,,Danke."sage ich leiser als beabsichtigt. ,,Ich bringe dich noch hoch. Wer weiß was für Idioten bei euch im Haus herumlungern."sagt er, legt seinen Arm um meine Hüfte und geht mit mir rein. 

Im Aufzug herrscht eine aufregende Spannung. Mein Herz rast und als wir aus dem Aufzug aussteigen falle ich beinahe über meine eigenen Füße. ,,Du bist betrunken."wiederholt Taylor. ,,Nein."ist das einzige, was ich antworte als ich die Wohnungstür aufschließe. ,,Willst du noch mit rein kommen?"frage ich Taylor ohne nachzudenken. Er stimmt zu und kommt mit rein. Es ist gerade mal Zehn Uhr. Ich ziehe meine Schuhe aus und stelle sie in meinen Schuhschrank. Meine Jacke hänge ich auf und gehe zu Taylor um ihm seine Jacke abzunehmen, jedoch ist er schneller und hat sie bereits zu meiner gehängt. ,,Würdest du mir erlauben mein Bedürfnis zu stillen?"fragt er mich nachdem er auch seine Schuhe ausgezogen hat. ,,äh...klar..."sage ich. Er nimmt meine Hand, verteilt kleine Küsse auf meinem Handrücken und zieht mich zu sich. Dann hebt er mein Kinn an und küsst mich sanft. Verwirrt schaue ich ihn nach dem Kuss an. ,,Ich...äh...ich dachte du meintest...naja was anderes."sage ich und lache kurz. ,,Oh, tut mir leid, falls du das jetzt nicht wolltest."sagt er. Ich schüttele lachend den Kopf. 

,,Ich hab leider kein Gästebett oder sowas, du kannst in meinem Bett schlafen, ich gehe auf die Couch."sage ich zu Taylor und suche eine Decke und ein Kissen für mich. ,,Du kannst auch einfach hier schlafen. Ich kann auch auf die Couch gehen."erwidert er. ,,Nein, Nein. Das ist vollkommen okay."sage ich und bin fast an der Schlafzimmertür. ,,Du kannst auch einfach mit mir in deinem Bett schlafen."sagt er leiser. Einen Moment denke ich, dass ich einfach so tun könnte, als hätte ich es überhört. ,,ich weiß nicht." gebe ich zu und drehe mich zu ihm um. Er sitzt auf der Kante meines Bettes. ,,Du brauchst echt keine Angst haben oder sowas. Du bist betrunken, ich würde dich nicht gerne alleine schlafen lassen. Ich kann aber auch gehen, wenn du möchtest."sagt er. ,,Nein, Nein. Es ist okay, dass du hier bleibst."sage ich und kratze mich am Hinterkopf. ,,ich mag dich."murmele ich leise in der Hoffnung, dass er es nicht gehört hat. Seine Augen weiten sich und ich würde am liebsten davon rennen. Hätte ich bloß nichts gesagt. Ich drehe mich um und mache mich auf den Weg ins Wohnzimmer. ,,Becca, warte!"ruft Taylor und stürmt aus dem Schlafzimmer. ,,Was ist?"frage ich ruhig. ,,Meintest du das gerade ernst?"fragt er und hält meine Hand fest. ,,Ich...äh Taylor ich bin betrunken."antworte ich ihm und wende meinen Blick ab. Seine grünen Augen durchbohren mich mit seinem intensiven Blick und ich wende mich ab um zu gehen. ,,Gute Nacht Taylor." ,,Komm bitte mit."erwidert er und zieht mich sanft an der Hand zu sich. Ich stöhne auf und gehe schlussendlich in mein Bett. Mit Taylor.

Als ich aufwache ist mir schrecklich warm. Taylors Kopf liegt auf meinem Bauch, seine Arme fest um mich geschlungen und sein Atem geht regelmäßig. Ich schaue flüchtig auf die Uhr. Fünf Uhr. Ich versuche Taylor sanft von mir zu schieben und bekomme es sogar hin ohne ihn zu wecken. Das Wasser der warmen Dusche entspannt mich sofort und ich beschließe noch kurz darunter stehen zu bleiben ehe ich mich für die Arbeit fertig mache. Schließlich gehe ich wenige Minuten später aus der Dusche. Ein weiterer Blick  auf die Uhr verrät mir, dass es schon viertel  nach fünf ist. Schnell föhne ich meine Haare, schminke mich ein wenig und gehe mir dann Kleidung aus meinem Schrank holen. Taylor schläft immer noch. Ob ich ihn wecken soll? Nachher vielleicht. Schnell gehe ich mich umziehen, und streiche meine Bluse glatt. Schwarze Jeans, weiße Bluse und ein paar schwarze Pumps. Hoffentlich muss ich heute nicht so viel rumlaufen. Oder sollte ich mir vielleicht in meine Handtasche noch meine neuen Nikes einpacken? Finde das eine gute Idee, da es echt unerträglich ist den ganzen Tag in hohen Schuhen rum zu rennen. Als ich den Kaffee fertig gekocht habe, nehme ich meinen Planer aus der Handtasche und lege ihn neben meine Kaffeetasse auf den Tisch. Taylor erscheint im Türrahmen und ich schrecke kurz auf. ,,Möchtest du einen Kaffee?"frage ich ihn. Er antwortet mit einem ,,Ja." und ich schenke ihm einen ein. Als er sich zu mir setzt konzentriere ich mich weiter auf meinen Planer. Ich muss mich unbedingt wieder mit Jake treffen. Vielleicht am Samstag? Das wäre doch gut. Ich stecke mir den Stift zwischen die Zähne und überlege weiter. Heute habe ich auch nicht so viel zu tun. Kein Meeting, nur meine normalen Aufgaben und die sind schnell erledigt. Ich blättere weiter und mir fällt sofort ins Auge, dass meine Schwester nächste Woche her kommt. Was soll ich bloß mit ihr machen? Wie kommt Claire eigentlich hier her? Was soll ich kochen? So viele unbeantwortete Fragen. Das macht mich extrem verrückt. Ich muss sie echt mal anrufen. Nachher am Besten. Taylor murmelt irgendwas das ich nicht richtig verstehe.

HelplessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt