Amely
Als mich am Morgen nun doch mein Wecker weckte, war ich erstaunt wie gut ich doch noch geschlafen hatte. In den letzten Tagen war mein Schlaf eher unruhig, doch nun hab ich geschlafen wie ein Stein. Ob dies an Niall lag? Vorsichtig wagte ich ein Blick zu ihm hinüber und erwartete seine strahlenden ozeanblauen Augen die direkt in meine smaragdgrünen sahen.
Dem war allerdings nicht so. Die 20-Jährige lag auf dem Rücken, die Arme hinter seinen Nacken gekreuzt, die Augen geschlossen und mit einem kleinen lächeln auf dem Lippen neben mir und atmete regelmäßig. Meine Mundwinkel zuckten nach Oben als ich bemerkte das er schlief. Dabei sah er so entspannt und unschuldig aus und man erkannte überhaupt nicht was für Probleme der Blonde im Moment hatte.
,,Niiaall. Aufstehen", flüsterte ich grinsend und beugte mich über ihn rüber. ,,Komm schon. Du wolltest mir deine Freunde zeigen", flehte ich und warf mich fast auf ihn drauf. Als Antwort bekam ich ein Grunzen und dann leises gemurmel: ,,Noch fünf Minuten, Liam. Kannst du schonmal Pancakes machen?" Ich kicherte leise, als er auch noch anfing zu schmatzen. ,,Ich bin aber nicht Liam", meinte ich leise und pieckte in seine Wange. Das trug dazu bei das er seine Arme löste und anfing nach mir zu schlagen. ,,Hör auf mit den Mist, Louis! Ich will schlafen!", maulte Niall dabei und ich hörte schlagartig auf. Er konnte doch gar nicht schlafen!
,,Niall James Horan! Hör auf mich zu verarschen und mach die Augen auf!" sagte ich nun leicht verärgert und erntete nur gelächter seinerseits. ,,Ich wollt dir doch nur zeigen wie das jeden Morgen bei uns ablief!", rief der Blonde beleidigt, nachdem er die Augen aufschlug und eine dicke Lippe zog. ,,Aww. Nicht beleidigt sein. Kom jetzt. Kate kommt gleich" - ,,Wer ist Kate?!", fragte Niall irritert. ,,Meine beste Freunden. Ihr hast du es übrigens zu verdanken das ich überhaupt auf den Friedhof gegangen bin. Ich arbeite mit ihr zusammen" - ,,Du meinst die kleine Brünette? Mit den blauen Augen?", fragte er wieder und ich nickte. ,,Ja genau die. Sie..", grade als ich sagen wollte das sie einen Freund hat, klingelte es an der Tür.
,,Darf ich sie erschrecken? Biiiiitttteee!", flehte mich der 20-Jährige an und machte seine Augen wieder ganz groß. Ich verdrehte kichernd die Augen und antwortete: ,,Okay. Mach doch. Ich bin dann mal im Bad" - ,,Super! Tu aber gleich vollkommen überrascht", freute er sich und machte sich auf den Weg zur Wohnungstür. Ich gönnte ihm seinen Spaß, schließlich ist er dabei glücklich.
,,Aamyy?", hörte ich ein paar Minuten später eine leicht verschreckte Kate. Das war wohl mein Einsatz. Mit verwirrten Blick ging ich aus dem Bad herraus und steuerte gleich meine Freundin an, die noch immer vor der offenen Tür stand. ,,Hattest du geklingelt?", fragte ich überrascht und bemerkte dann wie der grinsend Niall langsam hinter der 19-Jährigen auftauchte. ,,Ja hab ich und plötzlich ging die Tür auf. Meine Fresse, ist dir plötzlich auch so kalt?", fragte sie mit bibernder Stimme.
,,Das ist so genial!", hörte ich Niall leise flüstern was mich zum Lächeln brachte. ,,Alles okay, Amy?" - ,,Hä? Was? Oh, nee mir ist nicht kalt. Vielleicht wirst du ja.." Ich konnte meinen Satz gar nicht beenden, den der 20-Jährige ließ mit einen lauten Knall die Tür wieder ins Schloss fallen. Leise hörte ich Kate aufschreien, musste mir selber aber ein Lachen verkneifen. Das war ganz schön schwer, denn Niall prustete los und konnte sich kaum mehr halten vor lachen. ,,Scheiße, war das geil! Darf ich das morgen nochmal machen?!", fragte der Blonde mit strahlenden Augen nachdem er sich beruhigt hatte. ,,Vielleicht einigen wir uns erstmal auf zwei mal die Woche. Ich wollt meine beste Freunden noch behalten", antwortete ich leise, aber mit einem großen grinsen auf den Lippen.
,,Ich schwör dir! Das war doch nicht normal!", beschwerte sich Kate nun schon am laufenden Band. Wir waren grade dabei alles im Café aufzubauen und die Brünette jammerte mir nur noch die Ohren voll. Mich würde es ja nerven, wäre da nicht Niall, der die ganze Zeit damit beschäftigt war, meine Freundin übertrieben nach zu äffen. ,,Pass auf! Ungefähr so hat sie geguckt als ich die Tür auf gemacht hab", sagter er kichernd und Versuchte ein ernsthaft auszusehendes verschrecktes Gesicht zu machen. Wie gesagt, er Versuchte es. Das ging nämlich gründlich daneben und verhalf mir zu einem Lachen, woraufhin die 19-Jährige mich empört ansah. ,,Machst du dich lustig über mich?!", fragte sie ungläubig und ich schüttelte den Kopf. ,,Ne-nein! Ich... ich bin ei-einfach nur gut dra-drauf", jabste ich und wischte mir lachtränen aus dem Gesicht. ,,Das freut mich das du wieder Lachen kannst", sagte Kate ernst und lächelte mich dabei an. Dann verschwand sie hinterm Tresen, denn ich hatte grade die Türen aufgeschlossen. Wir wechselten uns immer ab. Mal war sie die, die die Bestellungen aufnahm und ich alles zubereitete. Heute war es anders herum.
Es war echt nicht viel los. Die Uhr zeigte 3pm und Niall wurde mit jeder Minute nervöser. Die ganze Zeit lief er im Laden auf und ab. Zwischendurch lief er auch mal durch andere Leute hindurch, die dann erschrocken aufsahen. Es würde mich ja zum lächeln bringen, tat es aber nicht da mein Blick zu sehr auf den Blonden fixiert war. Um 12 ist Lucas noch dazu gekommen. Nachmittags waren wir immer zu dritt, da der Ansturm manchmal echt zu groß war um es zu zweit auf eine Reihe zu kriegen. Heute bleib dieser allerdings aus und wir langweilten uns ziemlich.
Um halb 5pm ging nach langen wieder die Tür auf und vier Personen betraten das Café. Sofort heftete mein Blick sich wieder auf Niall, der die Gäste aufgeregt musterte. Kurz erhellte sich sein Gesicht, doch das änderte sich als die Jungs sich auf ihre Plätze niederließen. Es waren zwei Bänke die sich gegenüberstanden. Am Tischanfang stand noch ein Stuhl. Ich seufzte kurz, als ich den traurigen Blick des Blonden sah und machte mich auf den Weg um ihre Betellungen aufzunehmen. Kurz bevor ich den Tisch erreichte hörte ich einen von ihnen etwas sagen. ,,Du sitzt falsch, Hazza" - ,,Aber..." - ,,Kein aber! Die Sitzordnung bleibt auch hier!", zischte nun eine andere Stimme und mit mal hörte man es im ganzen Raum laut schepern. Augenblicklich drehte ich mich zu dem Geräusch und sah Niall, der gegen eine Stehlampe gelaufen war. Rückwärts.
Sein Blick lag auf den vier Jungs und aus seinen Augen traten erneut Tränen, die geschwind seine Wange hinab fließen. Das mussten seine Freunde sein! Mit einem Mal stand der Ire direkt neben mir und drückte mich zu ihnen hin. ,,Sei bitte nett!", flehte er brüchig und wischte sich dann über sein Gesicht. Als ich wieder zu den vier sah, bemerkte ich, das nun einer der Jungs vorne auf den Stuhl saß und ein Platz am Fenster frei war. Je näher ich ihnen kam, desto mehr wurde mir bewusst das ich diese Konstelation schon öfter so bedient hatte. Sie waren mir also doch aufgefallen.
Leicht lächelnd kam ich neben einer Bank stehen und fragte: ,,Was darfs sein, Jungs?" - ,,So hast du uns immer gefragt", bemerkte Niall und lächelte traurig. Das musste grad ziemlich schwer für ihn sein. Einer der Jungs sah auf und mich trafen blau-graue Augen. ,,Wir hätten gerne zwei Cappochinos, einen Kaffee und zwei Java Ship Frappochinos, davon ein kleinen und einen großen... Achja! Und drei Schokomuffins, einen Donut und vier Chococookies", sagte er, da fiel mir auf das immer dieser Junge mir die Bestellungs sagte.
,,Das ist Louis! Sie bestellen immer noch für mich mit", flüsterte der 20-Jährige neben mir und wieder traten Tränen aus seinen Augen. Ich fand das grade so rührend, das ich mir selber ein kleinen Schluchtzer verkneifen musste. ,,Kommt sofort!", sagte ich hastig und machte mich schnell auf den Weg zu Kate und Lucas. Mit den Worten: ,,Ich bin schnell auf Klo!", drückte ich meiner besten Freundin die Bestellung in die Hand und rauschte an den beiden vorbei.
,,Amely? Alles okay?", fragte niemand anderes als der Ire, nachdem ich nach 10 Minuten die kleine Kabine immer noch nicht verlassen hatte. Ich war Meisterin in stummen weinen, und gab somit kein Laut von mir. ,,Amy! Ich kom da gleich rein! Kate steht auch schon kurz davor herzukommen", drohte Niall wieder, doch ich antwortete nicht. Kurz seufzte er aus und kam dann durch die Tür. ,,Hey! Was ist los?", fragte der Blonde sofort nachdem er sah wie ich weinte. Er zog mich an meinen Händen hoch und umarmte mich. Das gab mir den Rest. Ich heulte los wie ein Schlosshund. ,,Da-das war gr-grad so.. so sch-schön! Sie..sie ha-haben dich ni-nicht verg-gessen. Ich ka-kann nicht glauben da-das ausgerechnet.. ausgerechnet duu st-sterben mus-musstest. Das i-ist nicht fa-fair! Ganz und gar nicht fair!", weinte ich und vergrub mich in seiner Halsbeuge. Niall sagte nichts, darüber war ich eigentlich ganz froh.
Nach einer Weile, in der Niall mir nur beruhigend über den Rücken strich, hatte ich mich wieder gefangen und lächelte ihn vorsichtig an. ,,Ich seh jetzt garantiert voll scheiße aus!" - ,,Ach quatsch. Jetzt hör auf in meiner anwesendheit zu weinen. Das konnte ich zu One-Direction-Zeiten schon nicht ab", sagte er und guckte ein wenig traurig drein. ,,Hey! Hör auf in der Vergangenheit zu reden. Wir kriegen das wieder hin", versuchte ich ihn aufzumuntern und schlug ihn belustigt in die Seite. ,,Dafür haben wir aber nur noch 3 Monate" - ,,Warum?" - ,,Dann fängt unsere Welttournee an", beichtete er und sah schuldbewusst zu Boden. ,,Wir kriegen das hin! Ihr seid doch auch nur ganz normale Menschen. Komm ich muss wieder rein. Und du erklärst mir jetzt wer wer ist", damit schob ich den Blonden wieder aus dem Klo raus und folgte ihm. Erst wollte ich einen auf Ich folge ihm unauffällig machen, doch dann fiel mir wieder ein das die anderen Niall ja gar nicht sehen konnten. Nun gut... Vielleicht ist zur Zeit doch nicht alles normal...
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Help me. Please! || N.H. {#TheEloquenceAward2019}
Fanfiction❝Nothing is impossible. You just have to belivie in it❞