7-Alles nur nicht das

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*Fabienne's Sicht*

James hatte mich wieder nach oben geschickt. Ich ging erstmal ins Bad um mir die Blutspuren an meinem Körper abzuwaschen und mich ein wenig zu erfrischen. Danach ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir meine Schlafsachen an. Im nächsten Moment fand ich mich dann im Bad wieder und hing über der Kloschüssel, war am kotzen und fühlte mich einfach schlecht. Ich versuchte zu schlafen, aber die Angst, dass James mich wieder foltert war einfach zu groß. Da mir immer noch kotzübel war holte ich mir ein Glas Wasser aus der Küche und traf dort auf Mike, der an der Theke lehnte und nachdachte. "Ist alles okay? Du bist richtig blass und siehst nicht wirklich gesund aus" fragte er und kam ein Stück näher. "Naja mir ist seit ein paar Tagen schon mega schlecht, aber ich kann ja auch nicht zum Arzt gehen weil ihr mich hier gefangen haltet" antwortete ich und trank mein Wasser.

"Wenn ich dich fahre und auf dem Parkplatz warte geht das schon" meinte Mike wieder und lächelte leicht. "Ich möchte ja nur, dass es dir gut geht" fügte er hinzu und lehnte sich wieder an die Theke. Ist klar. Kurzerhand stimmte ich seinem Vorschlag zu und machte mich fertig. James wusste Bescheid und flüsterte Mike noch irgendwas ins Ohr bevor wir fuhren. An der Frauenarztklinik angekommen stellte Mike das Auto ab und wartete auf dem Parkplatz bis ich fertig war.

Ich nahm im Wartezimmer platz und starrte nervös auf mein Handy. Was würde passieren wenn ich schwanger bin? Würde James mich gehen lassen oder bringt er mich und das Kind um? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf als ich aufgerufen wurde. Ich legte mich nach Anweisung meiner Frauenärtztin auf die Liege und zog mein Shirt ein Stück nach oben. Sie schmierte ein bisschen Ultraschallgel auf meinen Bauch und fuhr mit ihrem Gerät darüber. Kritisch blickte sie auf den Bildschirm und sie hatte einen Befund. "Sie sind schwanger. Herzlichen Glückwunsch" sagte sie und lächelte mich unsicher an. "Sind sie sich sicher?" fragte ich nochmal nach während ich mir das Gel vom Bauch wischte. "Ja, sie sind in der 10. Woche" sagte sie wieder und gab mir noch das Ultraschallbild bevor sie sich verabschiedete und zum nächsten Patienten eilte. Ich bin schwanger und das Kind würde wahrscheinlich nicht auf  die Welt kommen. Und ich werde womöglich auch nicht mehr lange leben.

Im Auto erzählte ich Mike von dem Befund und er war genauso sprachlos wie ich. Aber ich hoffe einfach nur, dass James mich jetzt endlich in Ruhe lässt. Wir kamen zuhause an und James lehnte bereits an der Tür. In der Hand hielt er meine Taschen, die offensichtlich schon gepackt waren. "Herzlichen Glückwunsch. Du darfst gehen, aber du wirst an sofort jeden Tag von 7 Uhr morgens bis 8 Uhr Abends hier her kommen und kochen, putzen, und die Kellerräume sauber halten, verstanden?" sagte er streng und ich nickte eifrig. Ich war frei und musste nur 11 Stunden meines Tages hier verbringen. "Danke James." sagte ich und drehte mich schon zum gehen um als James antwortete. "Bedank dich bei dem Baby. Es hat dich gerettet. Wäre schön wenn ich es kennenlernen dürfte, so als Vater." "Ich überlege es mir" Ich verließ schnellen Schrittes das Grundstück und lief die Straße entlang bis zu einem Café wo ich mich hinsetzte und erstmal triumphierend Pause machte.

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