The Silence between us

acht

>>Also << sie räuspert sich. >> Wir kennen ihn nicht, aber sehen ihn ab und zu<< OK. Ich wollte das nur wissen um zu entscheiden ob ich später selber zu ihm gehe und mein Handy hole. Es wäre nicht das genialste was ich tun könnte, immerhin habe ich deren Fenster kaputt gemacht und bin dann weggelaufen. Ich spüre die Blicke von den beiden auf mir während ich aus dem Fenster schaue und überlege.

Ich schaue die beiden skeptisch an. Als Helena anfangen wollte zu reden unterbricht Blake sie >> Soweit ich weiß studiert er Psychologie. Aber bin mir nicht sicher könnte auch etwas anderes gewesen sein.<< Er klingt nicht so gelassen wie er klingen will. Körpersprache lügt nie. Er ist angespannt. Die Art wie er alles um uns herum versucht interessiert zu mustern, verrät ihn. Er schaut alles an aber nur mich nicht. Er lügt. Er weiß mehr als er zu geben will.

Aber warum?

Es kommt mir so vor als ob Helena auch etwas weiß aber mir mit Absicht nicht preisgibt. Bei Blake hatte ich sowieso schon ein mulmiges Gefühl aber Helena?

Ich erinnere mich an den ersten Tag an dem ich mit den beiden was trinken gegangen bin. An dem Tag hatte ich auch so ein ungutes Gefühl was Blake angeht. Als ob er etwas im Schilde führt.

Manchmal zweifele ich selbst an meiner Realitätswahrnehmung.

Blake und Helena sind genauso normale Studenten wie ich. Wieso sollten sie sich auch gegen mich verschwören? Aber warum dieser Blickwechsel? Das ergibt alles keinen Sinn.

Doch ich bin mir ganz sicher, dass die beiden mir etwas verheimlichen.

Ich habe garnicht bemerkt, dass Helena mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rumwedelt. Ich versinke oft in Gedanken.

>> Ja << sage ich aufmerksam.

Die beiden erzählen mir, dass ich am besten die Finger von ihm lassen sollte, weil er ja ein blaues Auge hatte, laut mir und das es nichts gutes bedeutet.

>>Wisst ihr wie er heißt<< Frage ich. Schon wieder schauen sich die beiden an bevor Blake mir endlich seinen Namen nennt >>Elijah. << Elijah. Ein schöner Name. Ein schöner Name zu einem schönen Gesicht, sagt mir mein Unterbewusstsein. Ich schüttele den Kopf und fasse mir an die Schläfen. Diese verdammten Kopfschmerzen. >> Alles Ok?<< fragt Helena mit einem besorgten Blick. Irgendetwas ist merkwürdig daran, dass sie mich so mustert. >> Alles bestens<< ich lächele leicht.

Sie haben nicht nachgehakt warum ich so eine Frage gestellt habe. Ja, ich habe gesagt aus Neugierde, aber trotzdem würde jeder andere Mensch nachfragen wieso, denn nach einem Typen im Bus fragen, der... Moment mal. Ich habe garnicht gesagt, dass er auf unsere Uni geht, da bin ich mir sicher. Also woher wussten sie wen ich meine? Sie hatten nicht einmal Zweifel daran ob es jemand anderes hätte sein können.

Es ist eindeutig, dass die beiden etwas vor mir verheimlichen, aber was?

Ich wollte nicht nach dem Namen fragen, aber meine Neugierde war zu groß. Ich musste wissen wie er heißt um selber weiter recherchieren zu können. Die beiden frage ich ganz sicher nichts mehr. Ich sollte vor den beiden auf der Hut sein. Um ehrlich zu sein habe ich jetzt keine Lust mehr auf Gesellschaft, ich will nur noch nach Hause.

Zum Glück ist morgen Samstag heißt also keine nervige Leute um mich herum. Es ist auch ein bisschen ungewöhnlich, dass hier keiner Witze über mich mich macht. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein. Aber ist es nicht. Diese Gesellschaft ist genauso kaputt wie meine Psyche. Naja. Ich war in Therapie, aber das heißt nicht, dass es wie früher wird.

Die Frau, die das Essen verteilt sieht sehr konzentriert aus. Ob sie ihre Arbeit wohl mag? Vielleicht hat sie keine Wahl und muss die Arbeit annehmen? Den Studenten gefällt anscheinend das Essen nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen.

Ein Mädchen mit blauen Haaren steht an. Hinter ihr noch ein Mädchen mit grünen Haaren. Vermutlich sind die beiden Freunde. Hinter den beiden ein Junge der schwarz gekleidet ist. Komplett schwarz. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Ich weiß nicht ob ich nervös bin oder voller Vorfreude weil ich ihn gefunden hab. Ich kann sein Geischt nur aus von der Seite sehen, aber keine Zweifel, er ist es. Da bin ich mir sicher.

Ohne zu zögern stehe ich auf und Laufe auf ihn zu. Dass mein Stuhl nach hinten umkippt, nehme ich nur am Rande war. Ich kann mir ein Lächeln nicht unterdrücken. Aber warul Lächele ich? Ich höre wie Helena meinen Namen ruft aber dass nehme ich auch nicht wahr. Das Einzige was zählt ist Elijah. Jetzt und hier.

Ich will es nicht zugeben aber insgeheim freue ich mich auch, dass ich ihn sehe. Irgendwas bewundere ich an ihm. Vielleicht seine flinke Hand, die mein Handy geklaut hat? Nein. Seine Ausstrahlung. Obwohl er gebrochen aussieht, sieht er auch friedlich aus.

Er sieht nicht, dass ich in seine Richtung laufe. Er weiß noch nicht was für eine schöne Überraschung auf ihn wartet.

Ich drängele mich durch die ganzen Leute hindurch. Warum muss auch jeder so schubsen, können die nicht wie normale Menschen laufen?

Es kribbelt in meinem Bauch. Warum feue ich mich ihn zu sehen. Weil ich mein Handy wieder haben will? Ja, aber nicht nur. Ich will, dass er weiß, dass es nicht schlimm ist stumm zu sein. Dass er, egal welche Probleme hat, auch normal lösen kann und nicht mit stehlen.

Zwei Schritte vor ihm. Ich glaube, mein Herz springt mir aus meinem Brustkorb. >> Elijah << sagte ich ruhig. Obwohl ich mir vorgenommen habe sauer und kaltherzig an die Sache ranzugehen. Er ignorierte mich.  Sein scheiß Ernst? Was für ein Idiot. Warum dachte ich auch, dass er anders ist? 

>> Elijah << Rufe rufe ich lauter und rüttele heftiger als nötig an seiner Schulter. Verwundert und ein wenig erschrocken schaut er mich an. Als ob er mich nicht kennen würde. Arschloch. Aber ich muss zugeben diesen 'Wer bist du überhaupt'-Blick hat er echt gut drauf. Anscheinend habe ich bisschen zu laut gesprochen, da alle um uns herum uns anschauen.

Er hat kein blaues Auge. Er hat keine aufgeplatzt Lippe. Er hat auch keinen Pflaster auf der Nase. Was zum Teufel? Ich bin echt verwirrt.

Plötzlich fangt er an zu lachen. Er lacht mich nicht aus, nein. Es klingt freundlich. Als ob er über sich selbst lacht. >> ich bin nicht Elijah, aber was  auch immer er angestellt hat muss schlimm sein, so sauer wie du aussiehst << 

Er sieht mir aufrecht in die Augen. Wenn er nicht Elijah ist, dann ist er...

>> Du bist sein Zwilling? <<

Er grinst >> Ja <<

Er hat einen Zwilling?