14. die Verräter

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Even

Es war schrecklich einfach so zu gehen. Schnell rannte er zwischen den Häusern hindurch. Sobalt er durch den Zaun war würde er die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie sollten ihn finden und nach Sydney bringen. Wie in Trance erreichte er den Zaun und fing an zu schreien. "Hallo hier bin ich! Gebt mir meinen Vater zurück! Kommt holt mich." Sofort wurden die Wachen auf ihn aufmerksam. Sie kamen in Scharen angelaufen, hoffendlich waren sie zu beschäftig um Mirella zu finden. Er hatte sie tatsächlich allein gelassen. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Schon erreichten ihn die Wachen. Schlugen ihn nieder und nahmen ihn fest. "Ruft den Minister. Es ist der Sohn des Südamerikaners." Irgendwann wurde er ohnmächtig.

Mirella

Ich hatte es wieder in den Dschungel geschafft. Erschöpft brach ich zusammen. Die Tränen waren versiegt und in mir war nur noch der Wille Stanley zu finden. Nach dem ich etwas getrunken und gegessen hatte machte ich mich auf die Suche. Das Ziel war die Falle zu finden in die ich hineingeraten war. Von dort aus würde ich die Höhle finden. Stundenlang lief ich durch den Dschungel. Die Sonne ging auf, erreichte ihren höchsten Stand und ging wieder unter. Ich wollte schon aufgeben, doch da rutschte mir der Boden unter den Füßen weg. Grade so hielt ich mich noch an einem Baum fest. Ah eine Falle!! Aber es war nicht die in die ich und Even gefallen waren. Der Gedanke an ihn schmerzte. Wie hatte er mir da antuen können? Er hatte gesagt, dass einzige was sicher sei wäre das wir zusammen blieben. Alles nur Lügen. Und auch Stanley hatte gelogen, und Hendrick. Konnte ich überhaupt noch jemandem vertrauen?

Schon hörte ich Stimmen. Stanley und Gerda tauchten hinter einem Strauch auf. Als sie mich sahen hielten sie schockiert inne. Stanley fasste sich als Erster wieder. "Mirella! Was für eine Überraschung. Stimmt etwas nicht?" Stumm schüttelte ich den Kopf und ging zu ihm. "Du hast uns nichts von einem Schlüssel gesagt!" Stanleys Augen weiteten sich. "Lass das lieber Mirella. Ich werde dir den Schlüssel nicht geben." "Ich weiß.", meinte ich, "Deswegen werde ich ihn mir nehmen." Zielsicher maschierte ich in die Richtung aus der die beiden gekommen waren. BUMM. Schonn hatte man mir etwas auf den Schädel geschlagen und ich kippte vornüber ohnmächtig ins Moos.

"Hallo bist du noch da?", fragte mich eine Stimme. Der Junge über mir wedelte mit seiner Hand vor meinen Augen. Ich versuchte kläglich etwas zu sagen, doch mein Mund war einfach zu trocken. Mit der Hilfe des Jungen richtete ich mich auf und klammerte mich an die Reling. Das riesige Schiff trieb noch immer ohne Ziel auf dem Ozean. Zumindest kam es mir so vor. Ein Leichenschiff... Gedanken verloren betrachtete ich das Wasser des Ozeans. Wenn ich doch nur an es herankommen könnte. Der Junge neben mir redete auf mich ein doch ich verstand kein Wort. Dabei sprach er doch Englisch oder? Plötzlich kam mir eine Idee. Ich konnte doch an des Wasser kommen! Mit einem Sprung müsste es gehen. Unbeholfen versuchte ich über die Reling zu steigen. "Hey, was machst du da?" Der Junge zog mich zurück. Ich käpfte dagegen an. "Nein loslassen.", krächste ich. Drinken! Wasser!

Keuchend schlug ich die Augen auf. Ich brauchte eine Weile um mich zu sammel und zu realisiren das da nur ein Traum war. Rob hatte mich an diesem Tag gerettet. Ich lag auf einer ziemlich harten Unterlage in einer Höle. Erst jetzt bemerkte ich Stanley. Er saß vor mir und wedelte mit einem Gegenstand vor meinen Augen. Es war der Schlüssel. Mit der Hand schnappte ich danach, doch natürlich bekam ich ihn nicht zu fassen. Schwerfällig richtete ich mich auf. Mein Kopf schmerzte höllisch. "Du bist Schuld, das Even mich verlassen hat und das Rob jetzt noch in dieser Zelle sitzt! Du denkst du führst ein tolles Leben, doch in Wirklichkeit bist du genauso ein Sklave der Regierung wie wir. Merkst du nicht das die Regierung uns gegeneinander ausspielt? In gewisser Weise geht der Krieg noch weiter und wird immer da sein." 

Stanley schwieg. Und ich auch. Wo hatte ich nur all diese weisen Worte herbekommen? Ein weiterer Wortschwall floß mir über die Zunge. "All die Menschen in diesem Kerker sind kurz vor dem verrecken und deine Leute trammpeln immer noch auf ihnen herum. Für euch sind sie die Sklaven. Doch glaub mir, wenn du sie freilassen würdest, würde es euch nicht unbedingt schlechter gehen. Aber denen wesentlich besser. Ihr könntet rechtzeitig verschwinden und euch vertecken." Stanley stand auf und ging ein paar Schritte. Seine Stirn lag in Falten und seine Augen blicken traurig umher. "Das weiß ich alles Mirella. Du sagtest dein Bruder wäre in einer dieser Zellen? Tja meine Schwester Olesya ist es auch."

Jetzt hatte ich alle meine Worte verbraucht. Erschöpft lehnte ich mich an die Wand. Stanley ging aus dem Höhlenabschnitt und beauftragte einen anderen Mann mich zu bewachen. Ich schloss die Augen. Meine Zeit sollte ich nutzten um zu schlafen. Als ich die Augen wieder aufschlug stand wieder Stanley vor mir. "Komm wir gehen deinen Bruder befreien!" 

die RetterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt