12. das Warten

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So jetzt wieder aus Mirellas Sicht

Ich konnte es nicht glauben, hier solllte tatsächlich Rob sein. Bis es dunkel wurde betrachtete ich das Dschungellager. Es passierte nichts Auffälliges, man konnte nur die vielen fernen Gestalten beobachteten die ihren Tätigkeiten nachgingen. Fast wie bei uns, doch hier bestellten sie keine Felder. Sie gingen abwechselnd in das mittlere große Gebäude. "Wahrscheinlich stellen sie etwas her.", erklärte Even mir.

"Wann gehen wir?", fragte ich und nahm Even bei der Hand. Er wirkte aufgebracht und schien ganz wo anders. "Wir warten bis Mitternacht wenn alles schläft oder müde ist. Dann dringen wir ein!" Schweigen. Ich ertrug es nicht. Ich konnte nicht mehr still halten. Am liebsten wäre ich losgerannt hätte Rob Namen geschrien ihn da rausgeholt und wär wieder abgehauen. Jocy und Hendrick hätte ich nebenbei auch noch mitgenommen. Aber leider ging das nicht. "Wir brauchen einen Plan.", bestätigte Even meine Gedanken. 

"Vielleicht sollten wir ein Ablenkungs manöver starten und uns dann hineinschleichen!", schlug ich vor. Even schüttelte den Kopf. "Pass auf wir machen es so..." Er erklärte mir den dümmsten aber auch genialsten Plan der Welt. Er verbarg so viele Risiken, aber es konnte klappen.

In der Nacht ging es los! Hier und da standen ein paar Wachen. Wir gingen geduckt und langsam  bis zum Zaun, dann machte ich eine Pause und Even grub eine Kule unter den Zaun so das wir hinduch schlüpfen konnten. Ich wartete und meine Angst stieg und stieg. Was wen doch auf einmal Wachen den Zaun kontrolierten? Vielleicht hätten wir doch noch ein paar Tage warten sollen.

Als Even fertig war nahm er mich in den Arm. "Wenn wir getrennt werden lauf wieder in den Dschungel zu unserem Treffpunkt!" Er kam mit seinem Gesicht näher und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. "Wir werden das schaffen.", erklärte ich und umarmte ihn fest. Dann ging es unter dem Zaun hindurch.

Das alles war so unwirklich und ich konnte es kaum glauben das wir tatsächlich nicht endeckt wurden. Wir kamen immer näher an das große Gebäude in der Mitte. Es hatte nur wenige Fenster die alle vergittert waren. Da lebte bestimmt kein Minister, oder? Sie mussten immer mehr Wachen ausweichen und schlichen um die Häuser. Even hielt die ganze Zeit über ihre Hand. Das war ein gutes Gefühl und ließ ihr Zittern einwenig verstummen. Endlich waren sie bei der letzten Häusergruppe angelangt. Ab jetzt hieß es beobachten! Die Wächter mussten irgend wann ja auch mal ins Haus hinein. Davon war Even jedenfalls überzeugt gewesen. Nach einer Weile ergab sich tatsächlich ein Muster. Es gab drei Gruppen von jeweils vier Wachen die immer im Kreis um das Gebäute gingen. Die restlichen Wachen waren alleine oder zu zweit und gingen zwischen den Häusern scheinbar willkürlich hin und her.

"Pass auf, sobalt wir wissen wie man in das Gebäude hineinkommt fängt der schwirige Teil an." Ich nickte Even zu und setzte mich auf den Boden während er alles beobachtete. Ich wurde verdammt müde und balt schliefen meine Beine ein. Es war schrecklich. Durst und Hunger hatte ich auch noch. Ich atmete ein paar mal tief durch und stellte mir vor wie es werden würde wenn wir unsere Familien hatten. Vielleicht würden wir uns ja Stanley's Leuten anschließen. Diese Zukunft klang gar nicht mal so schlecht. "Da!", rief Even leise. Ich schaute auf. Zu einer vierer Gruppe waren vier weitere Wachen dazugekommen. Sie schienen sich abzulösen, denn vier Wachen verabschiedenten sich und gingen. "Komm wir folgen ihnen.", meinte ich und schlich von einem Haus zum nächsten. Die vier erreichten eine Tür mit schwerem Eisenschloss. Even sah mich an. "Das ist unsere Chance." Mein Blick schweifte über die anderen Häuser. Keine andere Wache in Sicht, also los.  

Die schwere Eisentür war eine Sicherheitstür so das sie von alleine wieder zuging und man sie auch nicht zumachen konnte. Während die Wachen also hineingingen, rannten wir auf die Tür zu und schlüften hindurch. Zuerst war es total dunkel. Ängstlich klammerte ich mich an Even. Die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Wir hörten noch gedämpfte Stimmen von den Wachen und folgten ihnen. Schließlich kamen wir auf einen hellen Gang. Gott sei Dank war er leer!! Die Wachen waren durch eine der vielen Türen verschwunden. Even ging vorsichtig den Gang entlang, bis zu einer Treppe. Wir schauten uns kurz an. In den Keller oder in die Obergeschosse. Mir war eher nach den Oberen Etagen, aber wahrscheinlich waren unten die Kerker, wenn es denn welche gab. Also gingen wir hinunter. Wieder mussten wir eine schwere Eisentür öffnen.

Das erste was ich wahrnahm waren verzweifelte Schreie, Schluchzer und ängstliches Gemurmel. Dann ging das Licht an und offenbarte uns eine schier endlose Reihe von Gefängnissen. Jetzt wünschte ich mir wir wären nach oben gegangen. "WER?", schreie es plötzlich neben mir. Ich fuhr zusammen und wich hinter Even. Ein ausgemagerter Mann streckte die Hände durch das Gitter. Seine Arme waren mit Schrammen überzogen. "WER?", schrie es wieder. Die Gefangenen neben dem Mann wurden auf uns aufmerksam und kamen an die Stäbe gegrochen. Ihre leeren Augen sahen uns ausdruckslos an. "Was hat man mit ihnen gemacht?", fragte ich Even leise. Dieser nahm mich in die Arme und führte mich langsam weiter. "Sie wurden gefoltert.", presste er hervor. Ich fing an zu zittern. Bitte lass das nicht Rob passiert sein. Ich konnte den Blick von den Zellen nicht lassen, fals Rob in einer war. "Mirella.", hauchte es plötzlich. 

Hab lange nicht mehr geschrieben :( Aber das ändert sich bald wieder! :)

die RetterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt