2. der Fremde

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Mit einem Ruck setzte ich mich auf und sah mich um. Ich war im Krankenhaus des Flüchtlingslagers. Aus dem Fenster neben mir konnte ich die vielen Hütten erkennen. 

"Ah, du bist endlich wach.", krächste eine Stimme neben mir. Der Mann der zuerst aus dem Flugzeug gestürzt war saß auf seiner Liege und lächelte mich an.  Ich musste zurücklächeln.

"Wie geht es Ihnen?"

Der Mann lachte und dabei entstanden tausende Lachfältchen auf seinem Gesicht. Er war wohl schon älter.  Jetzt erkannte ich auch das sich zwischen seine schwarzen Haare graue gemischt hatten.

"Schlecht. Aber das wird schon wieder. Danke das du meine Tochter gerettet hast. Ich hätte es ja selbst getan, bin aber wohl bei der Bruchlandung aus dem Flugzeug geschleudert worden. Ich hoffe du hast keine großen Schäden davongetragen."

"Mir geht es sehr gut.", doch schon bei meinen Worten spürte ich einen pochenden Schmerz im Rücken. Mein Gesicht verzog sich schmerzend. Der Mann lächelte wieder und streckte die Hand aus. "Ich bin Hendrick."

"Mirella." Ich wante den Blick ab. "Woher kommt ihr?", entfuhr es mir. Das hatte ich schon die ganze Zeit über fragen wollen. Erwartungsvoll sah ich Hendrick an.

"Aus Südamerika." 

Südamerika? Es gab also noch anderswo Leben? 

"Und wieso seit ihr hergekommen?"

"Dort drüben herrschen katastrophale Verhältnisse. Wir haben nicht genug Platz zum Leben, weil alles um uns herum verseucht ist. Auch das Wasser. Meine Tochter, mein Sohn und ich konnten fliehen.

"Mit so einem großem Flugzeug?" 

"Ja... wir gaben an es zu reparieren und sind dann einfach losgeflogen. Man hat auf uns geschossen weswegen das Triebwerk qualmte. Aber wie du siehst haben wir es überlebt."

So viele andere Fragen lagen mir auf der Zunge, als es an der Tür klopfte. Der Typ von gestern trat ein und mein Herz pochte plötzlich schneller. Kurz rang ich nach Atem dann fasste ich mich wieder. Er sah so gut aus. Seine Haare waren schwarz und leicht gelockt. Und als ich in seine unglaublichen blauen Augen sah konnte ich mich nicht mehr rühren.

Ohne mir viel Beachtung zu schenken wandte er sich zu seinem Vater. Mein Herz krampfte sich kurz zusammen, dann schüttelte ich mich innerlich. Er ist auch nur ein Junge. Was willst du von ihm?, dachte ich, doch konnte nicht verhindern das mein Kopf gleich wieder zu ihm schnellte als er anfing zu sprechen.

" Wie geht es dir Vater?", fragte er mit sanfter Stimme.

Hendrick sah kurz zu mir herüber. "Es geht schon. Das da drüben ist Mirella, sie hat dir geholfen Jocy zu befreien. Und das ist mein Sohn Even." Even nickte mir kurz zu.

"Die Australische Regierung sagt wir könnten bleiben allerdings müssten wir zunächst mit einer anderen Familie zusammenleben bis uns eine Hütte gebaut wurde."

"Ihr könnt doch mit bei uns wohnen.", entfuhr es mir. Schnell presste ich die Lippen aufeinander. "Also wenn ihr niemanden anderen finden. Mein Bruder hätte sicher nichts dagegen."

Hendrick sah mich dankend an. "Wenn es euch nichts ausmacht, wären wir euch sehr dankbar."

Ich warf einen Blick auf Even der eine ausdruckslose Miene aufgesetzt hatte. "Ihr könnt es euch ja noch überlegen. Ich gehe jetzt meinen Bruder suchen."

Damit schwang ich mich aus dem Bett, was einen kleinen Stich im Rücken verursachte und ging aus dem Krankenzimmer. Sogleich kam mir eine Krankenschwester entgegen. "Miss Wings, ich wollte Sie gerade besuchen kommen. Sie wurden von einem Trümmerteil erwischt, ich empfehle Ihnen sich zu schonen. Hier ist eine Freischreibung für ihre Arbeit." Und schon wollte sie wieder weg. "Ähm bekomme ich einen extra Apfel?"

Verwundert drehte sie sich noch einmal zu mir um. "Morgen bekommen sie eine Krankenration, aber sonst nichts."

Mit hängenden Schultern lief ich aus dem Krankenhaus. Das nächste Mal musste ich vorher meinen Lohn für meine Heldentaten einfordern.

Hi :) Dieses Kapietel habe ich reikochan gewittmet da sie eine super gute Freundin geworden ist und ich nur wegen ihr diese Geschichte schreibe :* danke das es dich gibt!! So alle anderen tollen Leser bitte Komentieren!!! Gerne auch Kritik! 

die RetterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt