1. die Neuen

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So lad hab jetzt noch diesen Teil hoch geladen weil der Erste nicht viel sagt :) hoffe der ist spannender.

"Wach entlich auf, Mirella!" Rob stieß mich unsanft von meiner Pritsche. Ich erinnerte mich an meinen Albtraum zurück. Das schreckliche war, dass ich ihn wirklich erlebt hatte. Es war ein Ausschnitt meiner Vergangenheit gewesen. Ein ziemlich harmloser würde ich mal sagen. Schon seit fünf Jahren lebte ich in Australien und arbeitete zusammen mit Rob auf den Feldern. Schnell stand ich auf warf ihm einen wütenden Blick zu und zog mich an. Wir hatten uns auf einem Flüchtlingsschiff kennengelernt. Er war drei Jahre älter als ich, damals siebzehn, und hatte mir geholfen wo er konnte. Wir waren wie Geschwister. Sind wie Geschwister. Niemand hier wusste das das nicht stimmte außer wir. Seine Haare waren braun, ebenso wie meine, und seine Augen blau. Ich hatte grüne Augen.

"Heute wird ausgesäät, oder?", fragte ich und trat mit ihm vor die Tür unserer kleinen Hütte. Rob nickte nahm mich bei der Hand und wir gingen gemeinsam durch die Menge. Überall standen verwahrloste Menschen oder gingen ihren Tätigkeiten nach. Die meisten arbeiteten mit mir und Rob auf den Feldern. Lebensmittel waren zur Zeit das wertvollst Gut. Deswegen verdienten wir auch wirklich gut. Allerdings nicht genug um satt zu werden. Bei der Essensausgabe holten wir uns unseren Haferbrei für den ganzen Tag, was gerade einmal zwei Teller waren, und einen Apfel. Am liebsten hätte ich den Apfel gleich gegessen, doch ich wusste das ich dann den Haferbrei nicht runterkriegen würde. Manchmal schaffte ich die zwei Teller einfach nicht weil es immer das gleiche war. Hungrig war ich aber immernoch. Rob wollte mir seinen Apfel geben doch ich lehnte ab. Wir gingen weiter aufs Feld wo wir von Davin, unserem "Chef" das Korn bekamen. Große Maschienen waren abgeschaft als die Treibstoffe zuende gingen.

Eine Weile arbeiteten wir schweigend vor uns hin und liefen das Feld rauf und runter. Viele andere neben uns taten das selbe. Plötzlich ertönte ein Brummen. Zuerst sehr weit weg dann kam es immer näher. Rob schaute mich überrascht an. "Diese Geräusch kenne ich!", rief er.

Ich horchte genau hin und dann erkannte ich es auch. "Ein Flugzeug." Alle sahen hinauf in den Himmel. Es donnerte gewaltig als das Flugzeug sehr niedrig über uns hinwegflog. Eins der Triebwerke qualmte. Es sank immer tiefer kratze irgendwann ein paar Bäume und setzte unsampft auf einem Feld auf. Viele schrieen auf und rannten davon. Das alles erinnerte sie zu sehr an ihre Vergangenheit. Ich jedoch packte Rob und rannte auf das Flugzeug zu. Irgendjemand musste dieses Flugzeug ja fliegen. Wir rannten und rannten. Wie weit war dieses Flugzeug den geschlittert? Die Erde war zerwühlt was das Rennen erschwerte. Endlich kamen wir an.

Ein älterer Mann sprang aus dem Flugzeug... oder fiel eher. die Treppe war oben ausgeklappt doch reichte nicht bis zum Boden. Rob fing den Mann so halb auf und legte ihn vorsichtig auf den Rücken. "Rettet meine Familie! Meine kleine Tochter ist eingeklemmt." Ich sah mich um. Wie sollte ich bitteschön da hoch kommen?

"Hier!", schrie es von oben. Ein junger Mann etwa in Robs Alter stand in der Flugzeugtür und warf mir ein Seil zu. Ich hielt mich daran fest während er mich hochzog. Kaum war ich oben rannte der Junge ins Flugzeug.

"Beeil dich Mirella! Gleich brennt es.", warnte Rob mich. Mein Blick viel auf das qualmende Triebwerk. Also wenn ich für diese Rettungsaktion nicht einen extra Apfel bekam würde ich morgen die Arbeit verweigern! Die Maschiene machte immer noch einen riesen Kracht. Eilig folgte ich dem Typen. Er hockte in einer Ecke neben einem kleinem Mädchen was schrecklich weinte. Ihr eines Bein war unter mehreren Trümmerteilen, die wohl eigentlich in die Wand neben ihr gehört, eingeklemmt. Dort klaffte nähmlich ein großes Loch. Wie sollte ich hier helfen wenn noch nicht einmal dieser muskulöse Typ die Trümmer heben konnte. Ich wollte gerade wieder gehen und Rob holen als ich den verletzten Arm des Typen sah, und auch der andere Arm sah nicht gerade gesund aus. Also ging ich doch hin fasste an und zog mit aller Kraft. Dafür wollte ich zwei Äpfel haben!! Endlich bewegte sich ein Trümmerteil und ich konnte es wegdrücken. Das nächste war dann einfacher und der Junge zog das kleine Mädchen hervor. Sie weinte erleichtert und klammerte sich an ihn. Dichter Rauch drang plötzlich in die Kabine ein. Es brannte. Man konnte schon die Flammen sehen.

"Schnell raus hier.", schrie ich und stürzte davon. An der Treppe riss ich dem Jungen das Mädchen aus der Hand. Mit ihr konnte er mit seinen verletzten Armen unmöglich da runter. Dankbar nickte er mir zu, drückte kurz die Hand des Mädchens und sürzte sich dann hinab. Ich konnte nicht hinsehen. Dann hing ich mich an das Seil. Hielt mich mit den Füßen und einer Hand fest. Unter dem anderem Arm trug ich das Mädchen.

"Schneller, schneller.", schrie Rob unten. Inzwischen waren auch andere hergekommen und trugen den Mann und den Jungen, der bewusstlos war, weg. Ich sprang das letzte Stück und jagte davon. Rob nahm mir das Mädchen ab. Hinter uns explodierte etwas. Mich erwischte es von hinten. Ich fiel hin und mir wurde kurz schwarz vor Augen. Meine Schulter schmerzte höllisch, aufstehen konnte ich nicht mehr.

"MIRELLA!" Rob brachte mich wieder zur Besinnung. Langsam und schmerzvoll richtete ich mich auf und lief weiter. Endlich kam ich zwischen den Hütten an und brach erschöpft zusammen.

die RetterinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt