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*Flashback*

"Ich verstehe wirklich nicht, wieso du ihm nicht einfach erlaubst als dein Date zu gehen, Jo," sagte meine Freundin Bella De Villiers gerade.

Ich seufzte, stellte mein Handy auf Lautsprecher und legte es auf die Kommode bevor ich anfing mir die Haare zu bürsten.

"Bells, du weißt doch, dass das nicht geht."

Ich warf einen prüfenden Blick in den Spiegel um sicher zustellen, dass meine Haare endlich saßen.

"Du bist echt unmöglich Jo, weißt du das?" stöhnte Bella. "Der heißeste Typ der Schule bittet dich um ein Date und du lässt ihn abblitzen. Das ist einfach nur tragisch."

Auf einmal bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte wirklich nicht vorgehabt gemein zu sein, als ich Ashton einen Korb gab.

Es kam mir einfach falsch vor, nur einige Wochen, nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hatte, mit ihm auszugehen. Zumal einem die Dinge an unserer Schule doppelt übel genommen wurden.

Ich besuchte eine heiß begehrte Privatschule, eine Ivy League School, nach deren Abschluss man fast schon zu hundert Prozent einen Platz an einer der beliebtesten Universitäten Nordamerikas sicher hatte.

Das ganze hatte aber einen riesen Nachteil: Der Großteil meiner Mitschüler war reich und verwöhnt und obwohl ich anfangs dachte, ich würde es dort nicht aushalten, kam ich überraschend gut mit den meisten von ihnen klar.

Dazu muss man aber sagen, dass ich durch meinen besten Freund Adam Carter an so einiges gewöhnt war. Seine Familie hatte unverschämt viel Geld, aber auf unsere jahrelange Freundschaft hatte sich das nie negativ ausgewirkt.

"Du bist verdammt öde Joana," sagte Bella gerade. Ich lachte. "Und trotzdem liebst du mich."

Sie grummelte etwas unverständliches.

"Wir sehen uns dann auf der Party," seufzte sie, nun etwas lauter.

"Geht klar."

Ich legte auf und fing an mich für die Party fertig zu machen.

Ich wählte ein kurzes, schwarzes Kleid, das ich vor Monaten mal in einer niedlichen, kleinen Boutique in Maine gekauft hatte und dazu passende Pumps.

Anschließend bearbeitete ich meine langen blonden Haare, solange mit den Lockenstab, bis sie mir in perfekten Wellen über den Rücken fielen.

Ich trug lediglich ein wenig Make-Up auf und warf ich einen letzten Blick in den Spiegel, bevor ich mir meine Tasche und eine schwarze Lederjacke schnappte.

Ich ging runter ins Wohnzimmer, um mich von meinen Eltern zu verabschieden, fand aber nur meinen Vater, wie er am Esstisch saß und konzentriert auf seinen Laptopbildschirm starrte.

"Ich bin dann weg Dad," rief ich. "Wo ist Mom?"

"Deine Mutter ist noch in der Kanzlei, sie kommt vermutlich etwas später nach Hause," sagte er ohne aufzublicken. "Du weißt, wie du nach Hause kommst?"

"Ja, Adam fährt mich."

Dad nickte geistesabwesend.

Ich verdrehte genervt die Augen. Dad war in letzter Zeit ziemlich schweigsam gewesen, der Grund dafür war der Streit zwischen ihm und meiner Mom.

Die beiden stritten sich seit einigen Monaten ununterbrochen, selbst über die unnötigsten Dinge.

Mein Dad hasste Streit wie die Pest und dass er und Mom sich stritten machte die Sache für ihn nur noch schlimmer.

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