Da wären wir, der JFK International Airport.
Unter anderen Umständen hätte ich mich vielleicht aufrichtig gefreut wieder zu Hause zu sein, insofern man New York noch mein zu Hause nennen konnte.
Meine Eltern hatten das Haus nach ihrer Trennung vor einigen Monaten verkauft und ich war zu meiner Tante nach Florida gezogen, wo ich mittlerweile zur Schule ging.
Ich löste mein langes blondes Haar aus dem Pferdeschwanz, den ich mir für den Flug gebunden hatte und setzte meine schwarze Ray-Ban Sonnenbrille auf.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass man mich direkt abholen würde, doch als ich nirgends eine Schild mit meinem Namen darauf entdecken konnte, zuckte ich bloß die Achseln.
Ein kurzer Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk, verriet mir, dass mein Flug zu früh war. Ich überlegte schon mir bei Starbucks meinen geliebten Iced Caramel Macchiato zu holen, als ich eine nur allzu vertraute Stimme meinen Namen sagen hörte.
"Jo."
Ich zuckte leicht zusammen, als ich mich umdrehte und meinem ehemals besten Freund Adam Carter gegenüberstand.
Er hatte die Hände tief in den Hosentaschen seiner Jeans vergraben, seine klaren, grauen Augen auf mich gerichtet.
Man konnte es nicht anders sagen, aber Adam sah besser aus als es ihm gut tat. Die dunklen Haare waren zerzaust und standen ihm leicht vom Kopf ab, so als wäre wieder und wieder mit der Hand dadurch gefahren.
Er trug ein eng anliegendes, schwarzes V-Ausschnitt T-Shirt das seinen trainierten Oberköper äußerst vorteilhaft betonte.
Bei seinem Anblick überkam mich plötzlich Wut.
Wie er so grinsend vor mir stand, als wäre zwischen uns alles in Ordnung. Als hätte er mein Leben nicht mit einem einzigen Anruf ruiniert.
Einen Moment lang betrachtete ich die nur allzu bekannten Gesichtszüge... Am liebsten hätte ich ihm eine geklatscht.
Ich tat so, als stände er nicht genau vor mir und ging geradewegs an ihm vorbei.
Wohin ich ging wusste ich selbst nicht genau, ich wollte einfach nur so viel Raum zwischen Adam Carter und mich bringen wie irgendwie möglich.
"Hey," rief er auf einmal und packte mich am Handgelenk. "Begrüßt man so seinen besten Freund?"
Ich wirbelte zu ihm herum.
"Wir sind keine Freunde, Carter," zischte ich und riss mich los.
Ein Schatten huschte über sein Gesicht. Dann zuckte er mit den Schultern. "Wenn du meinst Süße, aber wenn du nicht gerade hier übernachten willst, musst du mit mir mitkommen, ich bin dein Abholdienst."
Der Gedanke am Flughafen zu verbringen schien wesentlich verlockender, als mit Adam in einen Wagen zu steigen.
Ich stöhnte innerlich auf und verfluchte meinen Vater, der darauf bestanden hatte, dass ich nach New York flog, um hier die restlichen Sommerferien zu verbringen.
Da ich keine Lust auf eine Szene hatte, riss ich mich zusammen und folgte Adam brav nach draußen.
Auf dem Weg nach draußen, beobachtete ich ihn aus den Augenwinkeln. Zu meinem Unmut stellte ich fest, dass er nicht auf wundersame Weise hässlicher geworden war.
Als wäre das nicht schon nervig genug, war er seitdem wir uns das letzte Mal gesehen hatten, braun geworden, vermutlich hatte er die Ferien wieder in Südfrankreich verbracht.
Sein Vater hatte in St. Tropez einige Yachten, auf denen ich selbst schon unzählige Male gewesen war.
"Gefällt dir was du siehst," fragte er anzüglich und zwinkerte mir zu. Ich verdrehte genervt die Augen und wendete den Blick von ihm ab.
Adam machte vor einem dunklen Maserati halt. Zähneknirschend, betrachtete ich Adams Wagen, während er mein Gepäck im Kofferraum verstaute.
Ich biss mir auf die Zunge, um einen bissigen Kommentar zurückzuhalten und setzte mich auf den Beifahrersitz.
Adam stieg ein und startete den Motor. "Wie geht's meiner liebsten Freundin denn so," fragte Adam, während er sich geschickt in den New-Yorker Verkehr einfädelte.
Statt diesem Selbstverliebten, Arroganten, Blödmann zu antworten, starrte ich aus dem Fenster, den Blick auf die vorbeiziehenden Gebäude um uns herum gerichtet.
Mir war ein Rätsel wie er sich so verhalten konnte als wäre nichts geschehen, obwohl ich ihn seit Monaten so offensichtlich aus dem Weg ging.
"Ich versteh nicht, wieso du nicht mit mir reden willst, Jo," sagte er, als hätte er meine Gedanken erraten. "Wenn überhaupt, habe ich dir einen Gefallen getan, als ich Ashto..."
"Wage es ja nicht," unterbrach ich Adam mit erhobener Hand. "Weder will ich, dass du diesen Namen erwähnst, noch das was letztes Schuljahr passiert ist, kapiert?!" Ich hörte wie meine Stimme brach.
Na super. Ich war noch keine halbe Stunde wieder da und schon kämpfte ich mit den Tränen.
"Jo...," sagte Adam flehentlich.
Ich atmete tief durch.
"Nein, Adam. Ich will das nicht hören. Alles was ich will ist diesen Sommer einfach nur hinter mich zu bringen. Dad möchte, dass ich bei Moms und Deans Charity-Veranstaltung dabei bin. Ich tut das für ihn und für niemanden sonst."
Bei der Erwähnung seines Vaters verstärkte Adam den Griff um sein Lenkrad, sodass seine Knöchel weiß hervortraten.
An die Tatsache, dass sein Vater und meine Mutter zusammen waren, würden wir uns vermutlich nie ganz gewöhnen.
Ich seufzte als Adam nichts mehr antwortete und lehnte meine Stirn an das kühle Fenster des Maserati.
Stumm betete ich, dass dieser Sommer schnell vorbeigehen würde.
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Hallo Leute. Dies ist das Erste Kapitel meiner allerersten Geschichte hier auf Wattpad :)
Es geht um Joana Campbell und ihren ziemlich reichen (und heißen :D) besten Freund Adam Carter die so einiges miteinander durchmachen mussten.
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DAS VERSPRECHEN
Teen FictionELITES - DAS VERSPRECHEN +++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Ich schloss die Augen und Sekunden später spürte ich seine samtweichen Lippen auf meinen. Mein Körper reagierte Instinktiv aus seine Berührungen und nur wenig später presste er mich...