Kapitel 8 - Gerüchte

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Seit unserem Streit im Park hatte ich Nick nicht mehr gesehen. Das war jetzt drei Wochen her.

Meine Hoffnung ihn Zuhause zu treffen, war vergebens gewesen. Nick war seit Tagen, wenn nicht sogar schon Wochen nicht mehr da gewesen. Wo trieb er sich nur rum? Obwohl ich es mir nicht eingestehen wollte, machte ich mir Sorgen um ihn.

Irgendwie fehlte er mir.

Über Nick's Aufenthalt gab es einige Gerüchte. Eins war schlimmer als das andere.

Das erste Gerücht bestand darin, dass Nick das Land verlassen hatte. Angeblich sollte er sich auf einer Farm verschanzen. Ob man Nick kannte oder nicht, dieses Gerücht war absolut unmöglich. Nick würde eher in einer Bar oder so arbeiten. Auf keinen Fall auf einer Farm. Er und sich die Hände schmutzig machen? Niemals.

Das zweite Gerücht war, das Nick zusammen mit einer Biker Gang in den Norden unterwegs war. Bei seinem Image, das er sich geschaffen hatte, lag es im Bereich des möglichen, das er wirklich mit einer Biker Gang verschwunden war.

Das dritte und letzte Gerücht bestand darin, das Nick sich dem Underground angeschlossen hatte. Da er seit Wochen für seinen ersten Kampf trainierte. Nach allem was ich bisher über den Underground erfahren hatte, wollte ich nicht, dass er dort kämpfte.

Wenn dieses Gerücht stimmte, dann würde er morgen Abend seinen ersten Kampf haben.

Um die Wahrheit herauszufinden, würde ich heute Abend mit meinen Freundinnen in den Underground gehen.

Ich hoffte, dass es nicht der Wahrheit entsprach, das er wirklich im Underground kämpfte.

Falls es doch stimmen sollte, warum tat er so etwas Dummes? Aus welchem Grund sollte er sein Leben so sehr auf Spiel setzen?

" Ich bin nervös wegen morgen. Was ist, wenn er sich dem wirklich angeschlossen hat?", fragte ich Anna. Sie schlief seit zwei Tagen bei mir. Ich war ihnen allen mittlerweile so nah, als würde ich sie schon mein ganzes Leben lang kennen. " Dann wirst du mit Nick reden. Er wird seine Gründe haben.", meinte Anna.

Sie war noch so jung, aber sie war manchmal so weise. Ich schloss meine Arme um sie und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. " Danke.", hauchte ich leise.

Ihre Worte beruhigten mich. Vielleicht brauchte er nur eine Auszeit, aber warum? Warum im Underground, wo es so gefährlich zu sein schien?

" Hör auf darüber nachzudenken. Es wird nichts bringen, wenn du dir darüber den Kopf zerbrichst."

Ich nickte als Antwort. Sie hatte ja recht. Es würde mir überhaupt nichts bringen. Ich würde mich damit nur verrückt machen.

" Gib deine Hand wieder her und lass mich die Maniküre zu Ende bringen. "

Schweigend reichte ich ihr meine Hand, damit Sie sie zu Ende lackieren konnte. " Kann es sein, das du für Nick etwas empfindest?", fragte sie aus dem Nichts heraus.

Ich war so überrascht über ihre Frage, das mir keine Amtwort einfiel. " Für Nick? " , krächzte ich leise. Sofort schüttelte ich meinen Kopf.

" Er ist nicht mein Typ. "

" Wenn du das glaubst..", murmelte sie leise. Ich empfand nichts für Nick. Wie kamen Sie nur alle auf die Idee? Erst Vicky und Samira und jetzt Anna?

Als sie meine Nägel fertig hatte, betrachtete ich sie und lächelte etwas. " Danke. ", meinte ich und trat ans Fenster.

Bevor meine Gedanken überhaupt abschweifen konnten, klopfte es an meine Zimmertür." Ich soll euch zum Essen holen.", meinte Aidan, der in meinem Zimmer stand. Ich nickte leicht und sah ihn an.

" Wir kommen.", meinte ich, schnappte mir Anna's Hand und zog sie mit mir nach unten. " Du ruinierst deine frisch lackierten Nägel. ", meckerte Anna. " Halb so schlimm. " " Du musst für morgen gut aussehen, wenn du Nick siehst.", meinte sie ernst.

Ich schüttelte leicht mit meinem Kopf.

" Es steht noch gar nicht fest, ob er morgen da sein wird. "

" Ich glaube, dass er da sein wird. Die anderen sind derselben Meinung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er im Underground kämpfen wird. " meinte sie ernst.

" Ihr redet von Nick.", meinte Aidan leise, als wir das Esszimmer betraten.

Der Raum war nicht groß, aber man fühlte sich auf Anhieb wohl. Helle Möbel. Ein schönes Sonnenuntergang Orange als Wandfarbe. Ich war mir sicher, das diesen Raum meine Mutter eingerichtet hatte. Das entsprach voll und ganz ihrem persönlichem Geschmack.

Ich nickte zur Antwort leicht und sah ihn ernst an. " Ja.", meinte ich leise.

Unsere Eltern mussten von all dem nichts mitbekommen. Nicks Vater würde ausrasten und meine Mutter sich zu viele Sorgen machen. Diesen Part hatte ich schon übernommen.

Alle sprachen über Nicklas, er war das Gesprächsthema in der Schule und auch außerhalb der Schule. " Du brauchst dir keine Sorgen machen. Nicklas geht es bestimmt gut.", flüsterte ich leise. Sanft drückte ich seine Hand ehe ich mich an den Tisch setzte.

Er sah so aus, als würde er mir nicht ganz glauben. Aber ich war mir selbst nicht sicher, ob ich mir selbst glauben konnte. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf. " Geht es dir gut, Schatz? ", fragte meine Mutter mich. " Ja, alles bestens..", murmelte ich und schenkte ihr ein Lächeln.

Sorgenfalten erschienen auf ihrer Stirn. Meine Mutter schien mir nicht zu glauben, das alles mit mir okay war. Aber es war doch alles gut. Es ging mir bestens. Oder?

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Ich machte mir nur Sorgen, das lag keineswegs daran, das mir Nick in irgendeiner Weise fehlte. Er war ein Idiot. Ein gutaussehender zwar, aber dennoch ein Idiot.

" Möchtest du nichts essen? Du sitzt hier einfach nur herum, und starrst auf deinen Teller."

Ich nahm ihre Worte war, aber ich reagierte nicht. Erst als einen Stoß in die Seite spürte. Verwirrt sah ich auf und biss mir auf meine Unterlippe. " Alles gut.", meinte ich und fing an zu Essen.

Ich fing den besorgten Blick von Anna auf. Beruhigend nickte ich ihr zu.

Morgen würde die Wahrheit ans Licht kommen, was in den letzten Wochen mit Nick passiert ist.

Er würde nicht darum herum kommen, mit mir zu reden, ob er das wollte oder nicht.

Ich war bereit zu reden, und er würde mir zuhören.

Er hatte keine andere Wahl.

Dieses Mal seht ihr oben Liliana's Mutter: Elizabeth.

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