Ich hatte nicht sonderlich viel Ahnung, was ich von der ganzen Sache halten sollte. Und um ehrlich zu sein habe ich gar nichts von dem Erklärten verstanden. Ich entschied mich die Bibliothek zu besuchen, da ich sowieso noch Zeit bis zum Abendessen hatte und Rachel noch im Unterricht war, aus dem ich ja rausgeschickt wurde. Ich war vorher noch nie wirklich in der Bibliothek gewesen und obwohl ich ja mittlerweile schon ein paar Wochen auf die Akademie ging, verirrte ich mich natürlich prompt auf dem Weg. Irgendwann stieß ich dann auf Olivia, die Vertrauensschülerin, welche mir den Weg beschreiben konnte.
Die Bibliothek war riesig. Alte Bücherregale aus Holz ragten bis hoch unter die Decke. Neue Bücher, aber auch Bücher mit altem Einband lagen überall verteilt. Es war das reinste Paradies für eine Leserin wie mich. Verwunderlich, dass ich vorher noch nicht hier gewesen war. Überall verteilt saßen Schüler an Tischen und in Sitzsäcken.
Ich ging die langen Regalreihen entlang, bis ich schließlich vor dem Buch stehen blieb, welches ich suchte. Es trug den Titel "Elementverteidiger", hatte einen alten Einband und die Seiten waren leicht vergilbt. Als ich es öffnete, kroch mir der wohlbekannte Geruch alter Papierseiten in die Nase und ich atmete tief ein. Langsam blätterte ich die erste Seite um und eine Staubwolke entstand. Hustend schlug ich das Buch wieder zu, was keine gute Idee gewesen war, denn es entstand natürlich eine noch größere Wolke.
Damit ich in Ruhe lesen konnte, zog ich mich in die hinterste Ecke der Bibliothek zurück und schlug erneut die erste Seite auf. Seite für Seite arbeitete ich mich vor bis ich schließlich das Buch zuklappte. Ich sag auf die Uhr und stellte zu meinem Bedauern fest, dass ich das Abendessen verpasst hatte. Aber immerhin war das Buch sehr aufschlussreich gewesen, was das verpasste Essen fast wieder gut machte. Aber auch nur fast.
Hungrig lief ich zurück auf das Zimmer, welches ich mir mit Rachel teilte. "Hazel! Wo zum Teufel warst du? Ich hab dich die ganze Zeit gesucht. Nachdem du heute aus dem Unterricht musstest, dachte ich sie hätten dich nach Hause geschickt. Und als du dann beim Essen nicht aufgetaucht bist! Sam und Clara hatten dich auch nirgendwo gesehen. Du glaubst gar nicht wie erleichtert ich war, als ich feststellte dass deine Sachen noch im Zimmer waren."
Das war ja mal eine Begrüßung. Natürlich entschuldigte ich mich sofort und erklärte zusätzlich wo ich gewesen war. "Elementverteidiger bedeutet was?",fragte Rachel nur verdutzt. "Hab ich doch gerade schon gesagt. Elementverteidiger verteidigen alle Elementbändiger. Sie beschützen sie und sorgen dafür, dass diese einen sicheren Ort, also diese Akademie, haben. Das heißt meine Aufgabe ist es, die Akademie zu beschützen. Elementverteidiger können gut mit der speziellen Waffe ihres Elements umgehen und gleichzeitig dieses Element beherrschen, allerdings lernen sie dies erst, wenn sie besser mit der Waffe umgehen können, vorher ist die Gabe sozusagen noch nicht aufgedeckt. Ich selbst bin die Verteidigerin für Luft und... für Wasser. Ich habe den Bogen und das Messer. Wahrscheinlich, also zumindest sagt das das Buch, werde ich bald beide Elemente beherrschen können. Und ich werde jeden Donnerstag mit anderen Verteidigern trainieren. Einen habe ich schon kennengelernt. Er heißt Leander und ist ein Feuerverteidiger..."
Rachel fiel vor Staunen die Kinnlade runter. "Das müssen wir Sam und Clara erzählen!", war der erste Satz den sie sagte und schon rannte sie aus der Tür in den Flügel der Wasserbändiger, denn das waren die beiden und auch die teilten sich ein Zimmer. Vielleicht könnten sie mir Unterricht im Wasserbändigen geben und Rachel konnte mir bei Luft helfen.
Das erste mal in meinem Leben, war ich noch besonderer als die besonderen Leute um mich herum und irgendwie gefiel es mir. Alle meine Sorgen waren wie weggepustet und mit großer Vorfreude auf den nächsten Tag, schlief ich eine knappe Stunde später endlich ein.
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Tanz der Elemente
Fantasy(Nicht beendet) Ich hatte nie an Sagen geglaubt. Ich hielt sie alle für erfunden. Es gab ja auch keine Beweise, dass sie wahr waren. Es waren nur Erzählungen aus einem Buch. In meinem Leben passierte ja aber auch nichts spannendes. Ich war normal, m...