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Auchwenn es für Emmanline jetzt ein großer Schritt werden würde, aberdas hier würde sie durchstehen. Mit Lucien zusammen. Sie musste sichimmer nur in Erinnerung rufen, dass sie auch nicht alleine war. Nichtmehr. Selbst wenn unzählige Augenpaare auf sie gerichtet waren. Daswürde sie schon schaffen.

Einegroße warme Hand legte sich auf ihren Rücken und sie blickte zuLuciens Gesicht auf. Mit einem Nicken gab er ihr zu verstehen, siekönne nach vorne gehen und sie ging neben ihn an vorderster Front.Es mochte missbilligte Blicke einbringen, aber davon konnte sie sichnicht abbringen lassen. Schließlich hatte sie nun eine Aufgabe, diesie erfüllen musste. Egal wie wütend andere auf sie sein mochten.Egal aus welchen Grund.

Hierim Raum waren wirklich viele. Sie erkannte alle Geschwister vonLucien wieder. Alle waren hier, außer Malatya und Raiden. SogarAlastar war hier, der sie mit eiskalten Augen an funkelte, was ihreine Gänsehaut versetzte.

Selbstalle Ratsmitglieder, die sie beim letzten Treffen alle zum ersten Malkennen gelernt hatte, waren ebenso hier. Anscheinend waren das allesPersonen, denen Lucien zu vertrauen schien, sonst wären sie nichthier. Anders konnte es nicht sein.

„Bevorwir mit unserer Besprechung anfangen,..." Setzte Lucien an.„...verlange ich von jeden einzelnen einen Treueschwur."

Erstbeherrschte Totenstille nach Luciens Worten den Raum, dann warentsetztes Rufen, was die Luft durchschnitt.

„Wiebitte, wir sollen was? Einen Treueschwur?"

„Warumsollen wir einen ablegen?"

„Vertraustdu uns etwa nicht mehr, das du jetzt einen Treueschwur von unswillst?"

Immermehr Stimmen erhoben sich und sie konnte beinahe nicht mehr zuhörenund zuordnen, so durcheinander sprachen sie. Es war alles zu schnell,aber sie konnte deutlich spüren, wie sich der Druck im Raumaufbaute.

„Liegtes an dieser Elfe? Hat sie dir etwas eingeredet?"

„Ja,vielleicht liegt es an ihr."

Ohje, jetzt geben sie mir die Schuld dafür, was Lucien eigentlichwill.

Miteinem lauten Knall donnerte Lucien seine Faust auf den Tisch, das erbeinahe auseinander brach. Das erschreckte selbst sie, was siezusammenzucken ließ. Sie konnte seine Wut greifbar spüren.

„Schlussjetzt." Schrie Lucien. „Lasst Emmanline daraus. Sie hat damitnichts zu tun." Knurrte er in die Runde, da er am Kopfende deslangen Tisches stand, wo sie alle dran saßen. Sein Gesicht warFinster, aber seine Augen glühten. „Es ist mein gutes Recht alsKönig zu verlangen, wenn an mir Verrat begangen wurde, einenTreueschwur von meinen eigenen Leuten zu verlangen. Ihr alle habtmeinen Vater einen Treueschwur abgegeben, aber nicht mir gegenüber,also seid ihr am Ende zu gar nichts verpflichtet. Da ich aber derneue König bin, bedeutet das ich das Recht habe, das von euch zuverlangen. Natürlich müsst ihr das nicht tun, was euer Recht ist,aber entzieht auch einige eurer Rechte."

Washat er vor?

Alleschienen entsetzt über Luciens Umschwung zu sein, denn niemandrührte sich. Außer wenn sie jetzt in Darius Gesicht schaute, derseine Augen geschlossen hatte, als hätte er irgendwann damitgerechnet.

„Egalwas heute und hier passiert, das alles hat was zum Zwecke und zumWohl unseres Volkes zu tun, aber wenn ihr andauernd Gründe findenwollt es auf andere zu schieben, dann tut es, aber nicht hier. Dafürhabe ich keine Zeit." Sein Ton eisig und seine Worteausdrucksstark, das er kein Widerspruch duldete.

Dastand Darius auf und erhob als erstes das Wort. „Ich habe dir vorkurzen schon einmal meinen Treueschwur gegeben und werde dir jetztnoch einmal vor allen einen abliefern. Ich stehe zu meinen Worten undzu meinem Volk, wie zu meinem Versprechen." Trat Luciens Onkel nachvorne und ging vor dem König auf die Knie und legte genau dengleichen Schwur ab, den er in Luciens Arbeitszimmer aufgesagt hatte.Vor allen Anwesenden in diesem Raum. Nur noch Schweigen herrschtehier, als sie das Geschehen verfolgten.

Gebieter des Feuers und der LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt