Wir ackerten noch bis in die Nacht, um unsere Räder wieder flott zu machen, wobei Müller immer wieder irgendwelche vernichtenden Wörter zu Leo rief, der immer noch diesen scheußlichen Cowboyanzug trug. Während wir alle an den Rädern schraubten, musste Nick als Model für die neuen Trikots herhalten, was ihm überhaupt nicht zu gefallen schien! Ich grinste und schraubte so lange an meinem Rad rum, bis ich einfach im sitzen auf dem Boden einpennte.
Am Morgen rüttelte mich jemand unsanft an der Schulter. Ich sah Müller an und murmelte: ,,Noch fünf Minuten." ,,Du kannst gerne weiter schlafen, wenn wir im Geheimversteck sind, aber jetzt sollten wir langsam mal los!", gab Müller zurück. Ich fuhr hoch und sprang auf die Füße. Ich trug immer noch meine Sportsachen vom Sportfest und meine Wanderschuhe. Ich schnappte mir mein repariertes Rad und schwang mich in den Sattel. Die anderen hatten wohl schon gewartet, denn es ging sofort los. ,,Alles ist gut!", rief Joschka uns noch hinterher. ,,Solange du wild bist!", riefen wir zurück und dann ging das Abenteuer so richtig los!
Am Anfang war ja noch alles gut, doch als wir in den dichten Wald einbogen, fing es an, in Strömen zu regnen. Meine roten Haare klebten mir schon richtig im Gesicht, was mich ziemlich nervte. Noch schlimmer wurde es, als wir an einem matschigen Berghang ankamen. Ich stieg als erste ab und versuchte, mein Fahrrad den matschigen und rutschigen Hügel hoch zu schieben, doch es war vergebens. Das Rad rutschte immer wieder zur Seite weg, deshalb rief ich nach hinten: ,,Den Hügel können wir bei diesem Regen vergessen! Den kommen wir auf keinen Fall hoch un die dahinter erst recht nicht!" ,,Matze, Finn, packt die Zeltplane aus", rief Leo, ,,Wir übernachten dahinten auf dem Felsen!"
Schon kurze Zeit später hockten wir unter der Zeltplane und Müller fragte: ,,Und was machen wir jetzt?" Ich dachte zurück an die alten Zeiten und antwortete: ,,Früher hab ich mir mit Liah, Alina und Jules immer einen Spaß draus gemacht und wir haben uns Witze erzählt, um den Regen zu vertreiben! Zum Beispiel: Treffen sich zwei Fische. Sagt der eine: Hi! Fragt der andere: Wo?" Und schon war von allen Seiten Gelächter zu hören. ,,Sitzen zwei Frösche am Teich", machte Elias weiter, ,,Plötzlich fängt es an, zu regnen. Sagt der eine Frosch zum anderen: Komm, wir springen in den Teich, da werden wir wenigstens nicht nass!" Erneutes Lachen von allen Seiten. Dann machte Joshi weiter: ,,Was ist erst grün und wird auf Knopfdruck rot? Ein Frosch im Mixer!" Als nächstes Leo: ,,Was ist gelb und sitzt am Fenster? Eine Spannanas!" Wir konnten uns kaum noch einkriegen vor lachen! ,,Was qualmt und hoppelt durch den Wald?", machte dann Oskar weiter, ,,Ein Kaminchen!" ,,Wie nennt man ein helles Mammut?", war dann Matze an der Reihe, ,,Hellmut!" So langsam bekamen die meisten von uns kaum noch Luft vor lauter lachen. Dann machte Finn weiter: ,,Ein Mann hält neben einer Frau an der Ampel. Er kurbelt elegant das Fenster runter. Sie kurbelt auch das Fenster runter. Daraufhin er: Na, auch gefurtzt?" Astmaverdächtiges Lachen von allen Seiten. Als nächstes kam Nick: ,,Was ist braun und klopft an die Scheibe? Ein Baby im Backofen!" Mittlerweile gab es keinen mehr, der noch vernünftig atmen konnte. ,,Wie findet man den dicken Michi in einer Menschenmenge?", machte dann Müller weiter, ,,Einfach den fettesten raus picken!" Das ließ uns dann alle Tränen lachen. Es krachte noch ein Blitz vom Himmel und der Regen war vorbei. ,,Das hat ja echt funktioniert!", meinte Joshi staundend. Ich grinste, während auch Müller staunend zum Himmel aufsah, doch Leo meinte nur: ,,Wir sollten jetzt schlafen. Immerhin müssen wir morgen noch die ganze Strecke von heute mitfahren."
Als ich dann am nächsten Morgen aufwachte, wurde ich erstmal schön von der Sonne geblendet, die mir so richtig ins Gesicht knallte. Wie Leo gesagt hatte, weckte ich die anderen sofort, indem ich brüllte: ,,AUFSTEHEN!!!" Und schon fuhren alle senkrecht in die Höhe, wobei Oskar gegen den Felsen knallte und rief: ,,Verflixte Hühnerkacke! Wieso musste auch dieser blöde Felsen im Weg sein?" Ich lachte und stapfte nach draußen zu meinem Fahrrad. Ich schewang mich wieder in den Sattel und fuhr sofort los, als die anderen auch im Sattel saßen. Etwa eine Stunde später erreichten wir eine alte, zerfallene Hütte und ich fragte: ,,Verflixt nochmal Elias! Wi ist das Geheimversteck?" ,,Ich weiß nich", meinte er, sprang von seinem Rad und schlenderte über die Lichtung, ,,Aber das müsste es sein!" Er zog an einem Hebel und plötzlich wurden bunte Zelte hoch gezogen, ein Grill fuhr runter und das Feuer entzündete sich, ein Tisch kam aus dem Laub hoch und zwei Ablagen mit Tellern und Besteck klappten aus. ,,Beim terrortoristischen Bärenbauchspeck!", rief Finn begeistert aus. Ich fügte hinzu: ,,Komm Finn, wir kochen!" Wir zwei ließen unsere Räder fallen, schnappten uns den großen Kochtopf und die Popcorn-Pizzabonbons und rannten damit fast zum Grill. ,,Heute gibt es Pizza!", verkündete ich, ,,Pizza Salami oder Pizza Hawaii!" Finn und ich schütteten die Bonbons in den Topf und Finn hielt den Deckel fest, während ich für jeden eine Wünsch-dir-was-Brause rauskramte. ,,Essen ist fertig!", rief Finn plötzlich. ,,Ach nein!", widersprach ich, ,,Essen ist noch untertrieben! Das ist Mister Tops und Mister Secrets magisches Festmahl!" Die anderen Jungs stürmten bereits an den Tisch und Leo schmiss jedem einen Teller zu. Finn stellte die Pizzen auf den Tisch und ich stellte vor jeden eine Brause. Ich ließ mich zwischen Müller und Elias auf die Bank fallen und schnappte mir gleich eine Pizza Salami. Dazu nahm ich mir auch direkt meine Brause, schloss die Augen, rieb am Etikett und murmelte: ,,Ich wünsche mir Schoko--Marshmallow-Cola-Gummibärbrause." Als ich meine Augen wieder aufmachte, stand vor mir ein hellbraunes Gebräu. Ich ließ den Verschluss aufplopüen und nippte dran. Es schmeckte überraschender Weise echt lecker! So richtig schön süß und mit einem Hauch dieses Colageschmacks. ,,Hey Müller", fragte ich, ,,Mal probieren?" ,,Klar!", meinte sie grinsend und reichte mir dafür ihre Flasche. Ich probierte einen Schluck und schmeckte Buttercreme, Bananenmuffin und Zitronenlimo raus. Auch echt lecker! Hört sich vielleicht nicht lecker an, doch es war verdammt lecker!
Wir futterten uns alle so richtig voll, sodass wir am Ende eine schöne Rülps- und Furzsymphonie veranstalteten, wofür Oskar von Matze mit einem Kissen abgeschmissen wurde und dazu rief Matze: ,,Man Oskar! Du stinkst!" Wir lachten uns herzlich einen ab. Ich verkroch mich schnell in mein Zelt, doch plötzlich kam von Elias eine Frage, mit der ich nicht gerechnet hatte: ,,Wo hast du eigentlich gelernt, so gut Fußball zu spielen?" Ich dachte kurz drüber nach, doch als sich alle Blicke neugierig auf mich richteten, fing ich an, zu erzählen: ,,Okay, aber wehe ihr lacht! Ich glaub ich war... vier oder so. Da hat mich mein Cousin zu seiner Faschingsparty eingeladen. Meine Mutter hat drauf bestanden, dass ich mich als Rotkäppchen verkleide (vereinzelte Lacher). Sah sogar ganz schnulelig aus, aber auf der Party waren alle nur Piraten und nur Jungs! Und weil ich nicht allein dastehen wollte, hab ich ,ein Körbchen ins Tor geschossen." Natürlich wurde hier und da gelacht, doch ich konnte es ihnen nicht verübeln. Ich kuschelte mich in die Decke und pennte ziemlich schnell ein.
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DWK - Mein verkorkstes Leben
FanfictionPascale will nur noch von zu Hause weg. Weg von ihrer psychiopathischen Mutter und ihren angeblichen Freundinnen, die sie verraten haben. Die einzige Fluchtmöglichkeit ist ihre Tante Dodo, die in einem sehr kleinen Örtchen am Popo der Welt wohnt.