Kapitel 9: Ich liebe dich und es tut mir leid, Jaden.

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„Bruder..." Eine unendliche Traurigkeit liegt in diesem einen Wort. Bedeutet das, dass sein Bruder mein Gefährt ist? Nein!

„Blake... bitte..." Unsicher und verzweifelt greift Jey nach meiner Hand. Leicht schüttle ich den Kopf, und entziehe ihm meine Hand. Verwirrt, überfordert und hoffnungslos drehe ich mich um und gehe mit langsamen Schritten zu Jaden. Im Hintergrund höre ich noch, wie der Kleine mit dem grossen Wolf redet.

„Warum du, Bruder? Warum nicht ich?! Warum! Nie warst du da! Und jetzt nimmst du mir Blake weg! Die einzige Person die sich um mich kümmerte!" Seine Tränen sind klar in seiner Stimme zu hören und lassen mein Herz bluten. Aber ich kann das nicht. Jaden war mein ein und alles. Ihm gehört mein Herz. Auch meine Gefährtinnen habe ich geliebt, aber nie so wie Jaden. Durch ein Rascheln hinter mir wird mir bewusst, dass der Wolf mir folgt. So weh es tut, ich ignoriere ihn weiter. Auch die sanften, weinerlichen Laute die er von sich gibt halten mich nicht auf. Erst vor Jaden's Grab bleibe ich stehen. Ich setzte mich einmal mehr ins Gras und lasse die Tränen einfach laufen. Stumm sitze ich dort und weine. Der schwarze Wolf kommt langsam näher und legt sich um mich herum. Vorsichtig und zögerlich legt er seinen Kopf auf meinem Schoss ab, so dass ich ihn wegstossen könnte. Was ich nicht kann. Zusammen mit seinem Schwanz bildet er einen Kreis um mich, was mich aus irgendeinem Grund nicht stört. Fast so, als wäre seine Anwesenheit und die Nähe das Natürlichste auf der Welt. Lange bleibe ich so sitzen, bis es mir zu unbequem wird. Mit einem kurzen Blick zu dem Wolf, der mich schon die ganze Zeit beobachtet, verwandle ich mich in meinen Wolf. Überrascht springt er auf und zirkelt um mich herum. Schmunzelnd beobachte ich ihn und sehe ihm dabei zu, wie er meinen Wolf ganz genau unter die Lupe nimmt. Irgendwann habe ich dann doch genug davon und lege mich einfach seitlich auf den Boden. Das lange rennen hat mich und meinen Wolf nicht gerade verschont. Müde schliesse ich die Augen und versuche zu schlafen. Die Präsenz vor mir, die sich an mich kuschelt, hilft mir einzuschlafen. So falsch es auch ist, ich spüre, wie ich dabei bin mich in diesen Wolf zu verlieben. Mit einem letzten Gedanken an meine vergangene grosse Liebe schlafe ich endlich ein.

Ich liebe dich und es tut mir leid, Jaden.

Eine Bewegung vor mir weckt mich langsam ausmeinem Schlaf. Ich habe gut geschlafen. Das erste Mal seit Jahren. Mitgeschlossenen Augen versuche ich zurück an das Geschehene zu denken und reisseerschrocken die Augen auf. Tatsächlich. Vor mir liegt der beinahe schwarze Wolfund er zittert. Noch bevor ich mich fragen kann, warum er zittert, trifft michsein Duft wie ein Schlag auf den Kopf. Verdammt.

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