Kapitel 7: Lebe wohl, Jeremy.

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„Guten Moorgeen!" Fazit: Jey ist kein Morgenmuffel.

„Guten Morgen Jeremy." Antworte ich knapp und plötzlich war es still. Schnell ziehe ich noch mein T-Shirt an, den Jey stürmte einfach in mein Zimmer während ich mich noch anzog. Er sieht traurig aus. Warum wohl? Hat er Hunger?

„Du hast mich bei meinem vollen Namen genannt. Warum?" Stimmt. Bis jetzt ist mir das gar nicht aufgefallen, aber er hat recht. Ich hab ihn schon die ganze Zeit mit Jey angesprochen.

„Ich weiss nicht." Meine Antwort ist ehrlich und das merkt er auch. Wieder zufrieden mit der Welt hüpft er ins Esszimmer runter, mit mir als Anhängsel. Zusammen essen wir und ich begleite ihn auch noch bis zu Schule. Dort angekommen gebe ich ihm noch eine letzte Umarmung, was er aber noch nicht wusste, und mache mich dann auf den Rückweg. Zurück im Haus erwartet mich schon der Alpha und die Luna.

„Guten Morgen Alpha, Luna." Höflich senke ich meinen Kopf.

„Guten Morgen Blake. Du wolltest mit uns reden?" Keine Frage. Eine Feststellung.

„Ja. Ich war 200 Jahre nicht für euch, für dieses Rudel, da. Zusätzlich wird bald schon die Zeit kommen, in der ich meine Gefährtin finden kann. Bitte erlauben Sie mir, dieses Rudel offiziell zu verlassen. Bevor ich aber gehe, habe ich noch einen Wunsch. Ich möchte, dass die Grabstätte der Meinen weiterhin Sperrgebiet bleibt und nur ich Zutritt auf diese Zone habe.

„Akzeptiert. Du darfst dieses Rudel verlassen und wir werden unser Verbot fortführen wie zuvor. Sollte ich dich im Revier spüren, hast du die Erlaubnis dich für vier Stunden hier aufzuhalten. Wir wünschen dir und deiner Gefährtin nur das Beste. Viel Glück, Blake." Dankbar schüttele ich seine ausgestreckte Hand und bedanke mich auch bei der Luna.

„Hiermit befreie ich dich, Blake Silverstorm, von jeglichen Pflichten gegenüber dem Black River Rudel. Möge die Mondgöttin dich beschützen. Fort an bist du ein freie Wolf. Möge dein Wille stark genug sein, nicht den Schatten zu verfallen." Nachdem das letzte Wort verklingt, spüre ich eine enorme Leere in mir. Ich habe kein Zuhause mehr. Traurig schaue ich den Beiden in die Augen und verabschiede mich. In der Entfernung kann ich das aufheulen von den Wölfen hören, die meinen Verlust beklagen. Schnellen Schrittes verlasse ich das Revier. Zu meiner Überraschung verfolgt mich ein braun weisser Wolf.

Jeremy.

Gerade als er mich einholt, schreite ich über die Grenze und gehe einfach weiter. Unentschlossen bleibe ich kurz stehen, drehe mich um und schau dem wimmernden Wolf in die Augen.

„Lebe wohl, Jeremy." Sein klägliches heulen, vermischt mit Schluchzern und wimmern klang herzzerreissend. So brutal dieser Moment auch sein mag, ich gehöre nicht hier her. Nicht mehr.


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