Chap 7

3.7K 136 0
                                    

P.o.V Ardy

Still lag ich auf meinem Bett, bemüht, keinen Ton von mir zu geben. Ich lauschte, wartete, bis ich endlich die Haustür hörte. Er war weg. Endlich. Mein Blick fiel auf die Uhr. Ich müsste in der Schule sein, aber egal. Es fiel eh niemanden auf. Mary und Felix wussten Bescheid, ich hatte es geschafft, ihnen am Vortag noch eine Nachricht zu schreiben, bevor ich in Tränen ausgebrochen war.

Der letzte Tag hatte wahrlich mein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Nie hätte ich auch nur ansatzweise gedacht, dass es je soweit kommen würde. Aber was sollte ich tun? Das Leben ging weiter, irgendwie.
Ich schälte mich aus meiner warmen Decke und ging runter, um mir etwas zu essen zu suchen. Mein Blick fiel auf einen Zettel, mit ordentlich  geschriebenen Zeilen. Ich erkannte diese Schrift sofort.

Hey kleiner Bruder,
Ich weiß das du noch hier bist, deine Schuhe stehen noch da. Bitte mach doch die Waschmaschine an, okay? Und wenn du doch noch zur Schule gehst, vergiss nicht die Haustür abzuschließen.
Zinus.

Ah, also hatte er gemerkt, dass ich noch hier war. Hätte ich mir denken können, da er sehr schlau ist.
Bevor ich also die Waschmaschine anmachte, aß ich ein Brötchen. Ohne Frühstück ging bei mir wirklich gar nichts.

Es war 10 Uhr, als ich das Haus verließ. Ich hatte mich entschlossen, doch noch zur Schule zu gehen, ich sollte mich nicht von so einem Typen verwirren lassen. Mir war klar, dass ich schon die ersten drei Stunden verpasst hatte, aber das war mir eigentlich relativ egal. War eh nichts wichtiges. Meine Gedanken blieben wieder bei dem blauäugigen Thaddeus hängen. Der gutaussehende, perfekte Thaddeus. Warum musste er in gerade unsere Klasse kommen? War das gut oder eher nicht? Okay, die letzte Frage konnte man mit 'eher nicht gut' beantworten. Wenn er nicht zu uns gekommen wäre, bräuchte ich mir nicht den Kopf um ihn zu zerreißen. Dumm gelaufen. 

Tief im Gedanken versunken ging ich auf dem Pausenhof, der voller Schüler war. Nicht schwer konnte ich auch schon die Schlampen erkennen, welche, entgegen meinen Erwartungen, nicht bei Thaddeus waren.  Wo ist der eigentlich? Sicher wieder auf dem Hinterhof, wo er auch gestern war, bevor er weggerannt war, vor was auch immer. Plötzlich kam Marie auf mich zu und schaute mich arrogant von oben an. Ja, ich war relativ klein und fast alle wären größer als ich, was mich aber nicht groß störte. "Hör Mal zu: auch wenn Thaddeus schwul ist, lässt du die Finger von ihm, klar? Sowas wie dich will er eh nicht haben und außerdem", sie machte eine kurze Pause, "Hat er überall erzählt, dass du eklig und  vollkommen uninteressant bist, wie auch, dass du gebettelt hättest, ihn zu verwöhnen", sie grinste fies und drehte sich um. Wie erstarrt schaute ich ihr nach. Er war was? Was zum Teufel hatte ich verpasst? Thaddeus und schwul? Nie im Leben. Obwohl, das würde erklären, warum er nicht bei dem Schlampen stand. Erst wenige Minuten später wurde mir klar, was der letzte Satz von ihr zu bedeuten hatte. Er hatte Lügen über mich erzählt! Warum tat er das? Da kam ein fremder Junge zu mir, mit offener Hose...Wtf? "Hey kleiner, blas mir einen", befahl er und ich schüttelte den Kopf, während ich zurückwich. "Na komm schon, das machst du doch so gerne", meinte er und folgte mir langsam. "Ich steh zwar nicht auf Schwule aber kann ja nicht schaden, nh?", Fügte er noch hinzu und ich flüchtete schnell. Scheiße! Was hat er nur angerichtet? Jetzt stand ich als Schlampe da! Ich rannte zum Hinterhof um Thaddeus zufinden. Er stand an einer Mauer gelehnt und rauchte. Sofort stürmte ich zu ihm, worauf er mich verwundert anschaute. "Was soll das?", fauchte ich ihn an und er hob die Augenbrauen. "Was soll was?", fragte er, anscheinend gespielt unwissend. "Wie kommst du auf die Idee, solche Lügen zu erzählen? Was habe ich dir getan, dass du herum erzählst, ich würde drum betteln dich verwöhnen zu dürfen? Hast du sie noch alle?", schrie ich ihn an und zog so die ganze Aufmerksamkeit auf uns. Mein Gegenüber aber schaute mich nur verwirrt an. "Ich habe nichts herum erzählt", meinte  er verwirrt, als wüsste er nicht, von das ich redete. "Lüg mich doch nicht an!", schrie ich ihn wieder an und ich merkte, wie Tränen über meine Wange liefen. Nein! Ich würde jetzt nicht vor ihm weinen! Die Genugtuung schenkte ich ihn nicht. Wieder rannte ich weg, diesmal steuerte ich das Jungsklo an.
Die Tränen liefen übe meine Wangen und meine Sicht war unklar. Ich schloss mich so schnell es ging in einer Kabine ein und fing an, stark zu weinen. Warum ich? Warum zum Teufel ich? Warum tat er das? Er kannte mich doch gar nicht

sweet little kitten/Tardy/PartnerFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt