Kapitel 14

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  Bei diesem Satz kassierte er von mir noch einen Schlag, jedoch nicht in seinem roten Gesicht, nein, ich musste ja so tollpatschig sein und stolpern, ehe ich sein Schlag war. Nun lagen wir beide auf dem Boden. Ich hatte meine Augen geschlossen gehabt, merkte aber, dass seine Arme mich aus Reflex festgehalten haben. Aber das blöde war nicht, dass ich auf ihm lag, das war noch das Gute an der Sache. Immerhin hatte ich ein weiches Kissen. Das blöde an der Sache war, dass seine Hände direkt auf meinem Arsch lagen.  


[Haneuls Sicht]

Oh. Mein. Gott! OH MEIN GOTT! Ich schmiss das Kleidchen auf dem Boden und schämte mich, nachdem ich es mir deutlicher angesehen habe. Und die erwarten von uns, dass wir dieses schreckliche und zu kurze Ding anziehen?! Ich dachte wirklich, Yoona hätte übertrieben, aber das hatte sie tatsächlich nicht gemacht. Ich seufzte und zog mich aus. Dabei schlüpfte ich in das Kleidchen rein und musste erstaunt feststellen, dass es wie für mich angegossen ist. Aber denen würde ich mich nicht einfach so präsentieren! Wer war ich? Deren Spielzeug?!

Als ich aus dem Badezimmer raus trat, entdeckte ich Yoona, die auf... Jimin lag. Beide sahen sich dabei sehr genau an. Was zum Kuckuck ist hier geschehen?! Hier geht es ja ziemlich heiß rüber! Und das war nicht alles, denn Yoona war überall rot im Gesicht. Er dagegen leckte sich nur über der Lippe. Normale Menschen, und vor allem normale Mädchen, wie ich es bin, würden normalerweise wegen seiner Tat über ihn herfallen, aber das war nicht so. Zumindest fiel ich nicht über ihn her. Dafür hatte ich jemand anderes im Blick. Ein gewisser Braunhaariger dagegen fiel in meinem Blickfeld und das war nicht alles. Seine Haare saßen ihm perfekt. Zwar waren sie hier und da wuschelig, da er vermutlich vorhin eine Schlacht mit seinen Freunden gehabt hatte, dass konnte ich durch die Haare der anderen erkennen, aber er sah immer noch gut aus. Verdammt gut! Als ich merkte, an was ich gerade dachte, schluckte ich hart. Nein, nein! Das ist nicht gut. Gar nicht gut! Er sieht auch nicht hübsch oder derartiges aus. Innerlich schlug ich mich. Außerdem ist er arrogant und blöd. Und nervig, egoistisch und egozentrisch!... aber dafür ist er hot und hübsch und... Ich biss mir auf die Lippe und verstaute all meine Gedanken und Gefühle, die ich in dem Moment hatte, ganz weit hinten in meinem Hirn. "Y... Yoona?!"

Ich sah, wie Yoona in die Richtung hinschaute, wo ich stand, ehe sie ganz schnell von dem Teufel höchstpersönlich, verabschiedet hatte und mich schnell an der Hand packte und mich in irgendeinem anderen Raum zog. Dabei konnte ich ausmachen, dass wir wohl in einer Art Küche standen. "Du hast nichts gesehen", zischte sie und sah mich hilfesuchend an. Sollte ich dies verstehen?

"Was hast du da mit ihm gemacht?! Das sah ja total falsch aus", meinte ich verunsichert. Aber das stimmte schon. Würde ich sie nicht kennen, würde ich auch denken, dass sie im Moment dabei gewesen war, ihn zu verführen. Aber da ich meine geliebte Freundin kannte, wusste ich, dass sie nicht so ist. "Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ihr gleich ein Zimmer brauchen würdet."

Bei diesem Spruch von mir, haute sie mir auch eine. Dabei klatschte es laut auf, verschwand aber in einem lauten Dumpf. Ich hielt mir meinen Oberarm fest, da sie sie mich noch davor da geschlagen hatte. "Wer es glaubt, wird seelig", meinte sie lachend. Ich hörte mir es genau an. Also, ihre Lache. Scheint so, als hätte sie Spaß daran, jedem das Leben zur Hölle zu machen. Bei diesem Gedanken fing ich übertrieben an zu lächeln. "Und jetzt komm, lass uns diese scheiß Arbeit erledigen!"


Ich war gerade dabei den Wohnzimmertisch von unendlichen Chipskrümmel, überkippte Limo und des Alkohols zu entsorgen, als ich merkte, dass mich jemand ansah. Als ich mich umdrehte, konnte ich Yoongi hinter mir stehen sehen. Nanu? Ich dachte, jeder wäre in deren komischen Zimmer gegangen? "Ist was?"

Er schüttelte bloß den Kopf. Komisch dieser Junge. Ich drehte mich wieder zurück, um meine Arbeit zu erledigen, da spürte ich etwas um meine Hüfte. "Was zum..?!"

"Pscht. Sei leise", flüsterte mir Yoongi zu und legte seine Lippen in meiner Halsbeuge. Dafuq?! Was tut der da?! Gerade, als ich ihn von mir wegschubsen wollte, ließ er mich los und grinste mich an. Dabei nuschelte er ein: "Ich hatte doch recht gehabt mit meiner Vermutung."

Ich sah ihn prüfend an. Musste ich mir sorgen um ihn machen? Sollte ich Namjoon holen gehen? Ich entschied mich jedoch dazu, ihn vorerst auszufragen. "Was meinst du damit?"

Er zuckte bloß mit seiner Schulter und wollte gerade gehen, da hielt ich ihn an seinem T-Shirt fest. Da drehte er sich mit einem genervten Laut wieder zu mir und fragte: "Hast du nicht gemerkt, dass dich jemand beobachtet hatte?" Ich schüttelte bloß den Kopf. Außer uns war keiner hier im Zimmer gewesen. Da bin ich mir sicher. "Mensch, Haneul! Denk mal nach! Ich umarme dich und küsse deine Halsbeuge, dann frage ich dich, ob nicht vielleicht jemand in der Nähe wäre und dich mit seinen Augen verfolgt hatte!"

Ich tat meinen Zeigefinger an meinen Kinn und überlegte. Jemand hatte mich beobachtet? Aber wer soll dies gewesen sein? "Weißt du, wer das gewesen ist?" Meine Stimme hörte sich fraglich an. Ich war mir nicht einmal sicher, ob ich es wissen wollte. Yoongi nickte mir zu und meinte nur: "Ich werde es dir nicht sagen, aber überleg dir genau, wer dein Prinz Charming ist, ehe du den Falschen auswählst und du es dann bereuen wirst", mit diesen Worten ließ er mich im Raum stehen. Was... was stimmt mit BTS bloß nicht? Und welcher 'Prinz Charming'?!


Nachdem Yoona und ich auch die Zimmer der Jungs aufgeräumt hatten, die waren tatsächlich scheiße am Sauber halten, saßen wir zwei im Wohnzimmer und hatten die Augen geschlossen. Zumindest hatte ich sie geschlossen, bei Yoona wusste ich es immerhin nicht. Also... der Tag hatte damit angefangen, dass mich einer der Jungs abgeholt hatte. Hoseok. Aber danach sollten Yoona und ich deren komischen Bahngangbude sauber machen. Wir wurden gezwungen Kleider anzuziehen, die zu kurz sind, aber sie hatten nie erwähnt gehabt, dass wir was darunter anlassen dürfen. Da öffnete ich meine Augen und sah an mir runter, wo ich meine schwarze Jeans betrachtete. Gut gemacht Haneul. Du hast was richtig gemacht! Ich zuckte, genau wie Sara, auf und vor uns standen sieben Jungs, die sich gegenseitig einen teuflisch abgrinsten. "Was zum..?!"

"Ach du Scheiße", flüsterte Yoona und wir sahen uns die Jungs an. Jungkook hatte ein blaues Auge. Yoona dagegen stand auf und kam ihm näher. "Lass mal sehen, Jungkook-"

Jungkook ging ein Schritt nach hinten und Yoona stoppte. Was war bloß passiert, dass Jungkook ein blaues Auge hatte und sich die anderen Jungs zusammen reißen mussten, um nicht laut los zu lachen? "Nicht", flüsterte der jüngste und sah dabei seine Freunde sauer an. "Es ist nichts schlimmes."

"Also, für mich sieht es ganz und gar nicht nach 'es ist nichts schlimmes' aus", meinte Yoona und bestrafte den jüngsten mit ihrem Blick. Dadurch fingen die Jungs erst recht an zu lachen. Namjoon, Seokjin und Hoseok schüttelten lächelnd bloß mit dem Kopf, während Yoongi, Taehyung und Jimin sich auf dem Boden schmissen und sich vollends die Lachtränen widmeten, die aus deren Augen herauskamen. Yoona dagegen schüttelte bloß ihren Kopf, ehe sie auf die Uhr hinsah. Ich folgte ihren Blick und merkte, dass wir schon 23 Uhr hatten. "SCHEIßE!"

Die Jungs drehten sich zu Yoona und mir um. Wir bohrten die Uhr im Moment sozusagen mit unseren Blicken. "Mein Bruder wird mich umbringen!"

"Und meine Eltern geben mir Hausarrest", gestand Yoona und wir zwei seufzten genervt auf. "Bye Leben."

Namjoon dagegen nickte seinen Jungs zu und ich merkte, wie ich an meiner Hand gepackt wurde und ich im nächsten Moment auf einem Motorrad gesetzt worden bin. Was zum?! Wie bin ich?! Wer..- "Halt dich sehr gut an meiner Hüfte fest, hörst du?" Und damit gab Seokjin Vollgas. Ich dagegen erschrak mich so sehr, dass ich mich wortwörtlich an ihm gekrallt und mich hinterher an seinem Rücken gepresst habe. "MUTTER MARIA! HILFE!"

-Unexpected bad- [BTS FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt