Kapitel 27

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[Minas Sicht]

Ich spürte die kalte Luft mir entgegen kommen und ich atmete erleichtert aus. Es war nicht nur eine Erleichterung, es war die Erleichterung! Ich hatte mich dank so nem Typen aus der Hölle raus geschlichen gehabt und nun stand ich hier. Mitten in Seoul. Mitten im Nirgendwo. Ich wusste nicht, wo ich hier war, zumal ich keine Schuhe anhatte und ich somit Barfuß die ganze Zeit war. Die Glasscherben unter meinen Füßen waren auch nicht wirklich angenehm, aber wenn ich hier raus wollte, musste ich dies als Konsequenzen nehmen. Koste es was es wolle!

Ich fror gerade mir meinen Arsch ab, als kühle Luft mir entgegenkam und ich mich auf einer Parkbank nieder ließ um mich etwas auszuruhen. Bestimmt war ich ein bis 3 Kilometer lang gelaufen. Zumindest fühlte es sich so an. Ich zog meine kaputte Jacke noch enger an mich, so gut es ging. Das bedeckte gerade noch so meinen Arsch. Man hatte mich in dieser Hölle nicht nur geschlagen und eingesperrt gehabt, nein, es kommt noch schlimmer. Sie hatten mir meine Klamotten weggenommen, sodass ich noch mit einer völlig dünnen Jacke da stand. Ich seufzte völlig mit den Nerven am Ende genervt auf. Das war der größte Mist, den man einen widerfahren konnte. Der größte!

Ich fing an zu schluchzen und ich konnte es diesmal nicht verhindern. Mein schon blasses Gesicht wurde nun erneut von meinen Tränen nass gemacht, aber das war mir im Moment egal. Es gab gerade etwas wichtigeres als mein hässliches Gesicht. "Mutter... Vater... ich hab so eine große Angst."


[Yoonas Sicht]

Ich seufzte genervt auf. "Jimin, ich glaube du hast dich verfahren. Damit wir im Norden gelangen, müssen wir da lang", sagte ich schon mit der Hoffnung am Ende und zeigte in irgendeiner Richtung. Wir standen gerade in irgendeinem Wald und um ehrlich zu sein wusste ich nicht, was wir hier machten. Gut, okay, wir suchten Mina, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir sie hier sicherlich nicht finden werden. Außer, wir sind in einem Albtraum gelandet, dann ja. Okay, wir sind aufjedenfall in einem Albtraum gelandet, aber ihr wisst schon. Ich meine diese Albträume, wo immer irgendwelche dummen Jugendliche nachts durch den Wald gehen, ein verlassenes Häuschen finden, reingehen und einer nach dem anderen gemetzelt wird. Aber da wir noch so schlau sind und wir nicht weiter rein gehen in dem Wald -was ich ziemlich hoffe- wird uns hier auch nichts passieren.

Ich sah noch gerade so, dass Jimin ein breites Grinsen im Gesicht aufgesetzt hatte und mich dabei mit dem Kopf schüttelnd ansah. Was findet er denn da witzig? Bin ich es etwa?! Ich weiß nicht wieso, aber irgendwas an dieser Sache kränkte mich zutiefst. Oder liegt es daran, dass ich mich langsam in ihn verliebte? Ich schüttelte schnell den Kopf und verbannte so schnell, wie es auch gekommen ist, den Gedanken aus meinem Hirn. "Es geht da lang."

"Nein. Da lang", ich schlug seine Hand weg und zeigte in der selben Richtung, wie ich es auch schon vor paar Sekunden gehabt hatte, mit dem Finger. Dabei achtete ich genau auf Jimin. Wie er da stand, sein Gesichtsausdruck von der einen auf die nächste Sekunde sich veränderte und sowas halt. Ich hörte einen genervten Seufzer von ihm, ehe er mich an der Hand packte und mich mit sich zog. "Yaah! Jimin! Was soll das we-"

"Halt dein Maul", zischte er genervt und ließ mich los. Blöderweise knallte ich mit dem Rücken gegen einen blöden Baum, weshalb ich scharf die Luft einzog. Das tat höllisch weh! Aber noch mehr weh tat es, dass mich Jimin so ansah, als würde er mich gleich umbringen wollen. Ich wollte gerade zu etwas ansetzen, da wurde ich von ihm unterbrochen. "Weißt du wie es ist, jemanden zu lieben, aber nicht zurück geliebt zu werden? Weißt du es", ich hörte von ihm ein lautes Lachen. Hat er etwa... gekifft?! 

"Jimin, ich glaub du bist nicht ganz bei Si-"

Er stemmte seine Hände neben meinen Kopf und unterbrach mich somit. Aber das Schockierenste an der ganzen Sache war, dass er sich zu mir runterbeugte und mich küsste. Ich schlug schockierend meine Augen weit auf und konnte es nicht fassen. Mein Herzschlag sprang mehrere Oktaven höher und ich hatte das Gefühl, ich würde gleich sterben. An meinem Herz.


[Haneuls Sicht]

Ich konnte es nicht fassen. Was fragte er mich da für Sachen? Ich sah ihn völlig irritiert an. "Jin, ich-" Ich unterbrach mich von allein und sah ihn einfallslos an. Was sollte ich in dem Moment antworten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er keine andere Antwort außer ein Ja oder Nein akzeptieren würde. Da fiel mir etwas ein. "Wieso fragst du so etwas eigentlich aus dem puren Himmel?"

Jin sah mich an, als hätte ich etwas völlig was komplett verrücktes gesagt gehabt, was ich jedoch nie getan habe. Das war eine völlig ernst gestellte Frage und ich bin mir sicher, dass seine Frage auch nicht einfach so aus heiterem Himmel gestellt worden ist. "Haneul, ich... ich hab zuerst gefragt!"

Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn misstrauisch an. Wieso glaube ich es ihm nicht? "Jin, ich glaub es dir nicht. Ich kauf es dir einfach nicht ab."

"Dein Problem, wenn du es mir nicht abkaufst. Und jetzt zu meiner Frage. Liebst du Yoongi überhaupt?!" Ich sah ihn völlig entsetzt an. Ich mochte Yoongi schon, ja, aber ob es Liebe ist? Das wusste ich nicht. Okay, gut, ich weiß, dass er mich schon liebt, aber ob ich ihn zurück liebe? Zumindest war da etwas im Krankenhaus... also, als er mich geküsst hatte... da spürte ich schon etwas... Ohne auf seiner Frage zu antworten, wandte ich meinen Kopf ab und sah in irgendeiner Richtung, bis ich mit entsetzen feststellen musste, in was für einer misslichen Lage wir uns im Moment befanden.

Ich sah zurück zu Jin, ehe ich geschockt, aber mit fester Stimme meinte: "Wir müssen Mina finden!" Ich hörte von ihm einen lauten Seufzer, ehe ich sah, dass er sich von mir abwandte und dann einfach, ohne was zu sagen, nickte. Hatte ich ihn etwa... weh getan?

-Unexpected bad- [BTS FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt