Stimmen. Ich höre viele von ihnen. Sie begleiten mich schon lange. Ich weiß nicht, wo sie herkommen. Sie sind einfach da. Ich hasse es, wenn sie reden. Sie stören mich beim Denken. Die anderen, die Menschen um mich herum, sie verachten mich. Sie verstehen nicht. Sie können mir nicht helfen. Es wird zu laut. „Ruhe!“ Sie hören nicht auf. Es tut weh. Stille. Sind sie weg? Wer sind sie? Wer bin ich?
Greg. Mein Name ist Greg. Eigentlich heiße ich Gregorio. Ich mag diesen Namen nicht. Sie sollen mich Greg nennen. Eigentlich führe ich ein normales Leben. Außer, dass ich Mitbewohner habe. Sie reden mit mir. Ich fühl mich durch sie nie einsam. Aber manchmal übertreiben sie. Sie ärgern mich. Schimpfen mich. Ich hasse es, wenn man mich schimpft. Dann bin ich wütend und muss was kaputt machen. Danach geht es mir meistens besser. Ich weiß nicht, wie ich sie loswerden kann, also versuche ich, so gut wie es nur geht mit ihnen auszukommen.
Ich muss jetzt Einkaufen fahren. Ich hasse es einzukaufen. Da muss man in volle Geschäfte gehen. Da sind Menschen. Es sind viele Menschen. Zu viele. Sie schauen mich komisch an. Das mag ich nicht.
Ich hab kein Auto. Ich muss die U-Bahn nehmen. Sie ist auch voll.
Menschen. Viele Menschen in einem engen Raum. Es ist stickig. Es ist warm. Ich mag dieses Gefühl nicht. Ich finde es blöd. 5 quälend lange Minuten Fahrt. Ich kann mich nicht still halten. Muss mich immer bewegen. Ich spiele mit den Fingern. Es beruhigt mich. Ich schließe meine Augen. Ich versuche meine Stimmen zu zählen. Ich hab weibliche und männliche Stimmen. Ich zähle: 1, 2, 3,……, 11, 12, 13. Ich hab dreizehn Stimmen. Die Zahl 13 verfolgt mein Leben. Ich wurde an einem Freitag den 13. geboren. Ich war 13, als meine Mutter und mein Vater bei einem 'Unfall' gestorben sind. In der Klassenliste war ich immer die 13. Heute ist auch ein Freitag und es ist der 13.
Endlich im Supermarkt. Hier ist es laut. Nicht so laut wie in der U-Bahn. 'Ich will Gemüse.' 'Und ich will Schokolade.' 'Schokolade macht fett, kauf lieber Kekse.' „Haltet alle die Klappe.“ zische ich. Ich kann mich nicht konzentrieren. Eine Frau. Sie ist jung. Sie schaut mich an. „Kann ich ihnen helfen?“ Sie redet mit mir. „Nein, mir soll man nicht helfen. Seid leise. Ich muss denken.“ „Ich hab doch gar nichts gesagt.“ „Die Frau, sie nervt.“ Sie sieht mich komisch an. Ich geh weiter. „Welche Frau nervt sie?“ Sie stellt zu viele Fragen. Sie geht mir hinterher. „Sie, wie auch immer Sie heißen, aber Sie sollten dringend einen Arzt aufsuchen.“ Sie redet weiter. Ich geh zur Kasse. Sie läuft mir hinterher. Ich zahle. ich geh Heim. Sie verfolgt mich. Sie läuft hinter mir her. Sie redet die ganze Zeit. Ich hör ihr nicht mehr zu.
Mein Haus. Endlich sehe ich mein Haus. Ich schließe die Tür auf. Sie kommt mit rein. Sie redet so viel. Es tut weh. „Ruhe!“ Ich schreie sie an. Sie ist leise. Ich schnaufe stark. Jeder meiner Muskeln ist angespannt. Sie redet weiter. Was will sie von mir? Sie soll leise sein. Sie hört sich an wie eine meiner Stimmen. Die Stimme, sie redet auch. Sie hört sich so gleich an. ´Erschlag sie. Erlös mich. Tu es. Erschlag sie endlich.'
Ich nehme eine Vase. Ich geh auf die Frau zu. Sie will raus. Ich halte die Tür zu. „Hören sie endlich auf, mich zu bedrängen.“ Sie schimpft mich. Sie übertreibt. Ich schlage zu. Sie fällt auf den Boden.
Stille. Alles ist leise. Ich genieße diesen Moment. Blut breitet sich am Fußboden aus. Es ist mir egal. Es ist endlich still. Die Stimmen fangen wieder an zu flüstern. 'Gut gemacht.' Sie flüstern im Chor. Warum loben sie mich plötzlich? Nach all den Jahren das erste Lob. Ich schließe meine Augen und zähle sie durch.
Das Zählen beruhigt mich: 1, 2, 3, ……, 11, 12. Es sind nur 12. Aber warum? „Warum nur noch 12?“ 'Du hast sie erlöst. Du hast ihr geholfen. Sie hat es geschafft.' Sie antworten wieder im Chor. Ich habe es geschafft. Jetzt wusste ich endlich, was zu tun war.
Ich mache noch sauber. Ich will keine Leiche in meinem Haus haben. Ich bringe sie in den Wald. Der Wald ist neben meinem Haus. Es ist mein Wald. Ich gehe duschen. Ich will nicht stinken. Morgen werde ich auf die Jagd gehen. Ab diesem Moment werde ich jeden Tag einkaufen.
Bitte nehmt das nicht zu ernst. Ich bin nicht krank. Ich bin ganz normal nur wollte ich mal was Richtung Horror schreiben und dann entstand die Idee mit den Persönlichkeiten der Rest ist während dem schreiben entstanden. Hoffe ihr findet es trotzdem gut.
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Die letzte Stimme
HorrorGreg hört Stimmen. Er mag sie nicht. Doch eines Tages findet er heraus wie er sie verschwinden lassen kann. Diese Geschichte handelt von einem psychisch Kranken der Stimmen hört und dadurch auch seine Umwelt, die Menschen und die Natur vollkommen an...