Der See

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"Wo sind wir?", fragte Missy, als der Doctor die Tardis landete. "Finde es selbst heraus, die Tür ist offen", antwortete der Doctor lächelnd. Sie kicherte fröhlich und rannte zur Tür, öffnete sie und fand einen wunderbar begrünten Planeten vor. "Komplett unbewohnt, versteht sich. Außer ein paar harmlosen Tieren kann man hier nichts finden", erklärte der Doctor. "Einer der vielen unbeachteten Paradiese in einer dunklen Nische des Universums. Er ist so unbekannt, dass er noch nicht einmal einen Namen hat. Kein humanoides Individuum hat je einen Fuß hier hin gesetzt. Selbst ich nicht". In seiner Stimme konnte man hören, wie stolz er auf seine Lösung für das Problem war. Missy atmete tief durch und machte ein paar Schritte nach draußen. Sie befanden sich in einem riesigen Wald, dessen Vegetation sehr stark an den westeuropäischen Teil der Erde erinnerte. Es standen verschiedene Kiefernarten und einige Büsche herum. Außerdem konnte verschiedene, eventuell außerirdische Vogelarten singen hören.

"Viel kann man hier nicht machen, aber es ist gut genug um zu testen ob du auch keinen Unsinn machst",  antwortete der Doctor gespielt streng und gab ihr einen verspielten Kuss auf die Nase. "Uhhh der Planet klingt ja besonders spannend", antwortete sie kichernd und kräuselte die Nase ein wenig. "Aber wenigstens ist er schön".  Sie sah sich seufzend um. Es war tatsächlich wunderschön hier. In ihrer Vergangenheit war ihr die Schönheit eines Planeten immer relativ egal gewesen. Ihr war es sonst immer nur wichtig gewesen, dass man auf einen Planeten genug Potenzial für ihren nächsten bösen Plan finden konnte. Aber wenn sie mit dem Doctor zusammen war, war es natürlich was anderes. Sie war immerhin nicht die erste ehemalig für Ästhetik schlichtweg blinde Person gewesen, der er die unendliche Schönheit zeigte. Es war so als hätte er ihre Augen und auch ihre Herzen geöffnet (Natürlich wollte sie sich aber noch immer noch nicht eingestehen, dass sie "gut geworden"  war). Der Doctor gab ihr nochmal einen Kuss auf die Wange und blickte auf den wunderschönen See vor dem sie beide standen. Er hatte sie gerade eben ein wenig angelogen. Er war schon mal hier gewesen. In seiner dritten Inkarnation hatte er sich nach einem weiteren  scheinbar glorreichen Sieg gegen dem Master zu diesem Ort zurückgezogen, um alleine zu sein. Damals hatte er bei Sonnenuntergang an diesem See gestanden und sich aus einem für ihn unergründlichen Grund gewünscht, in dem Moment den Master bei sich zu haben. Er wusste nicht wieso, aber er fand einfach das der See gut zum Master gepasst hätte. Damals hatte sich dieser Wunsch unglaublich merkwürdig angefühlt, aber jetzt, in diesem Augenblick, in dem er mit ihr genau dort stand fühlte es sich so unglaublich natürlich und perfekt an.
Es fühlte sich so an, als könne er ihr auf ewig vertrauen.

"Ich komme gleich wieder... Mach keinen Unsinn", befahl der Doctor, strich noch einmal über ihre Hand und ging in die Tardis um ein paar Sachen für ein Picknick zu holen. Zügig packte er Weintrauben, ein Baguette und eine hochwertige Flasche Wein ein. Er war grade auf dem Weg mit allesamt Lebensmitteln auf dem Arm wiederzukommen, doch dann hörte er einen markerschütternden Schrei. Er wusste, dass das nichts gutes zu bedeuten hatte. Sofort ließ er alles fallen und rannte raus. Doch draußen fand er nur den einsamen See vor. Die Mistress war weg.

I need my friend back - Eine weitere Twissy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt