Panik

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Der Doctor starrte gebannt auf den Bildschirm an der Konsole seiner Tardis. Auf diesem Bildschirm waren kurz zuvor Koordinaten wie aus dem Nichts aufgetaucht. Er war sich beinahe zu hundert Prozent sicher, dass sie den Ort angaben, an dem sich Rassilon und somit auch Missy aufhielt. Oh Gott, er wollte sich gar nicht ausmalen, was Rassilon ihr alles antun könnte! Natürlich wusste er, dass sie eine besonders starke Persönlichkeit, die viele psychische und physische Schmerzen durchstehen konnte, war. Normalerweise war sie keine Person, die man ständig retten musste. Bisher hatte sie es immer selbst geschafft, sich aus jeder noch so prekären Situation zu befreien. Sie hatte schon viel durchmachen müssen. Aber dennoch wollte er schlichtweg nicht, dass sie noch einmal dieses Leid durchleben musste. Sie war trotz allem wie jedes Individuum im großen weiten Universum auf eine ganz eigene Art verletzlich. Man musste nur wie bei allen anderen den optimalen Weg finden, ihr weh zu tun. Er wollte sie diesmal nicht in Stich lassen. Nie wieder.

Hektisch tippte er die Koordinaten ein und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn ab. Ihm war bewusst, dass es kein Kinderspiel werden würde und dass Rassilon gewiss eine Falle für ihn aufgestellt hatte. Er atmete tief durch, als er merkte, dass er sich nun direkt neben Rassilons Tardis befand. Er gab es ungern zu, aber er hatte unglaubliche Angst vor Rassilon. Zu gut erinnerte er sich an die Zeit an die Beichtscheibe (auch wenn er sich nicht mehr an Clara Oswald erinnerte). Durch diese unglaublich lange Zeit an diesem grausamen Ort wusste er nur zu gut, wie grausam Rassilon sein konnte.  Der Doctor hatte ihn von Gallifrey verbannt und ihn danach auch noch öffentlich bloßgestellt. Das waren genügend Gründe um zu erkennen, dass der gnadenlose ehemalige Präsident nach Rache sehnte. Und diese Rache wollte er also mit Hilfe von Missy ausführen. Er erschauderte erneut, als er an Rassilons Talent fürs foltern denken musste.

Er machte einen rasanten Schritt zur Tür und merkte, dass seine Tardis direkt an Rassilons angedockt war. Noch nicht einmal die Tür war verriegelt. Offenbar wollte Rassilon also, dass der Doctor ihn schnell finden konnte. Als dieser die Tardis des ehemaligen Präsidenten von Gallifrey betrat, überkam ihn ein grauenhaftes Gefühl. Es roch überall nach Rassilons widerlichen Eigengeruch und es fühlte sich hier auch kälter an. Aber er konnte auch einen zarten Hauch von Missys Duft wahrnehmen. Sie war also tatsächlich hier. Voller Sorge rannte er den Geruch hinterher, bis er an eine große braune Holztür kam. Leicht panisch überlegte er, ob er nun direkt reinstürmen sollte und die Dinge einfach so geschehen lassen sollte. Er hatte schließlich keinen anderen Plan (das hatte er nie). Er schluckte als er aus dem Raum dahinter einen fast schon erstickten Schluchzer hörte. Dieser Schluchzer stammte von Missy.

I need my friend back - Eine weitere Twissy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt