Ein grauenhaftes Erwachen

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Missy öffnete langsam die Augen. Sie wusste zwar nicht genau WO sie sich befand, aber sie wusste sofort WER sie hier her gebracht hatte. Es roch definitiv nach einem sehr aggressiven Desinfektionsmittel und ein ganz wenig nach Honig. Das war der unverwechselbare Geruch von Rassilon. Bevor sie ihr Bewusstsein verloren hatte, hatte sie sein Gesicht erblickt.  Sie hatte aus Reflex geschrien, weil sie es nicht unterdrücken konnte. Das war natürlich kein Zeichen von Schwäche, auch wenn sie es vielleicht als ein solches wahrnahm. Sie blickte sich um. Irgendwie fühlte es sich hier wie in einer Tardis an. Sie kannte diese Tardis aber nicht. Gefesselt oder so war sie nicht. Typisch. Sowas wäre auch viel zu primitiv für ihn gewesen. Missy erschauderte als sie zwangsweise an ihn denken musste.

Nein. Natürlich konnte Rassilon gut mit Giften oder seinem berüchtigten Handschuh umgehen, aber viel mehr bevorzugte er psychische Folter. Der Doctor hatte ihr einmal erzählt, dass er ihn für eine ganze Ewigkeit in die Beichtscheibe gesperrt und mit seinem schrecklichsten Ängsten konfrontiert hatte. Bei Missy hingegen hatte er sich direkt in ihre Gedanken gehackt und dort die schlimmsten Dinge angerichtet. Dies hatte er so lange getan, dass er sie nicht mehr an der Stirn oder einen anderen mentalen Eintrittspunkt berühren musste. Es reichte schon, wenn sie im gleichen Raum waren. Rassilons Fähigkeiten waren gut genug dafür. Er konnte ihre schlimmsten Erinnerungen (von denen es verständlicherweise sehr viele gab) realistisch wieder aufleben lassen. Unzählige Male musste sie durch ihn die Foltereien durch ihren Vater, die Niederlagen gegen den Doctor und die damit verbundenen körperlichen und seelischen Torturen wieder durchleben. Außerdem konnte er die Lautstärke der Trommeln so drastisch erhöhen. Wenn ihm all das nicht genug war, ließ er sie durch seine Fähigkeiten einfach in dem Glauben unglaubliche, scheinbar grundlose Schmerzen zu durchleben.
Auch  war  sie sehr lange in den Fängen von Rassilon gewesen. Wie lange das genau war, wusste sie nicht mehr. Vielleicht wollte sie sich schlichtweg nicht mehr daran erinnern.

Hastig wischte sie sich eine einsame Träne, die an ihrer Wange herunterrollte weg. Das war wohl auch so eine körperliche Reaktion. Sei ruhig, du bist der Master. Du darfst keine Schwäche zeigen, schon gar nicht dem Präsidenten gegenüber!,  dachte sie und war damit grade noch pünktlich genug gewesen. Rassilon kam geradewegs in dem Raum herein. "Ah Lady Mistress ihr seid also aufgewacht. Das Mittel hat also genau so lange gewirkt, wie es sollte", säuselte der selbst für Timelords uralte Mann und machte einen Schritt auf Missy zu. Missy konterte, indem sie zurücktrat. Nirgends waren Soldaten oder andere Gefolgsleute von ihm zu sehen. Das machte Sinn, weil der Doctor ihm von Gallifrey verbannt hatte. "Was habt ihr vor?", fragte die Timelady mit zittriger Stimme. "Ach das übliche", antworte Rassilon. "Rache am Doctor. Rache an euch. Meinen ehrwürdigen Posten auf Gallifrey wiederhaben". Stirnrunzelnd starrte Missy Rassilon an.  "Ihr werdet es eh nicht....",  fing Missy ab, als sie einen unglaublichen Schmerz an ihrem ganzen Körper spürte. Er war wieder in ihren Gedanken. Verzweifelt kämpfte sie gegen ihre Tränen an.

I need my friend back - Eine weitere Twissy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt