100 Million Reasons

2- Das Angebot

Nachdem mein Vater mich abgeholt hatte und ich mich am nächsten Tag nochmal mit Twenty zu dem Einkaufsbummel getroffen habe, bin ich jetzt 100 Dollar ärmer und um gefühlten 10 kg reicher. Zuerst sind wir in Tatianas Lieblingsgeschäft gegangen und ich habe mich überreden lassen ein kurzes Sommerkleidchen zu kaufen. Danach sind wir in ein Bastelgeschäft, ein paar Blöcke holen und zum Schluss in ein Fast-Foot-Restaurant gegangen.

Nun ist Sonntag und ich sitze -Wo auch sonst?- wieder mitten in Twentys Zimmer und beobachtete mit Desinteresse die vielen Poster an der Wand. Im Hintergrund ließ irgendein Lied von einer eher untalentierteren Sängerin, welche ungefähr in dem Alter meines Vaters sein musste. Ich glaube ihr Name war Nora, aber da konnte ich mich natürlich auch täuschen.

"Duuu, Jordyyy?", fragte mich meine beste Freundin und ich ahnte Schlimmes.

"Oh Gott, bitte nicht.", stöhnte ich genervt und warf den Kopf in den Nacken. "Als du das letzte Mal mich mit dieser Stimme angesprochen hast, war ich am Ende des Tages mit blauen Flecken bei der Polizei und mein Vater musste mich abholen! Glaub mir... ich hatte eine Woche lang Stubenarrest und für einen Monat war mein Taschengeld gestrichen!"

"Ach Quatsch! Es ist nichts Schlimmes... Ich glaube, ich habe schon jemanden gefunden, an dem du deine Unschuld verlieren kannst..." fing sie an, doch ich fiel ihr einfach ins Wort.

Himmel, wie kommt sie denn jetzt da drauf?

"Was?!", stieß ich erschrocken aus. "Twenty das war doch nur so dahin gesagt! Ich will doch jetzt noch nicht, sondern erst später... Oh man, das war eine blöde Idee, ich gebe es zu.", fügte ich hinzu und rang mir ein gespieltes Lachen ab.

"Tjaaaa, das ist jetzt aber doof...", meinte Twenty und schaute nervös zur Seite. "weil... naja, weißt du. Ich hab ihn schon..."

"Du hast? Was hast du ihn...?", ich versuchte gerade nicht in Panik auszubrechen. "Tatiana, sag jetzt sofort was los ist!"

"Ich habe ihn schon gefragt, ob er das machen will...", gab sie zu und biss sich auf die Lippe.

Für einen kurzen Moment saß ich wie erstarrt da und konnte mich nicht rühren. Innerlich war ich gerade am Weinen. "Wen? Wen hast du gefragt, Tatiana?", wollte ich wissen und hielt kurz die Luft an.

"Ehhh... mein... meinen... Bruder?", sagte sich und es klang eher wie eine Frage, anstatt wie eine Antwort.

Oh! Mein! Gott!

Ich stöhnte verzweifelt auf und schlug die Hände vors Gesicht. Das kann doch nicht war sein! Warum um Himmels Willen fragt sie ausgerechnet ihren Bruder?

"Twenty, das ist sooo peinlich! Weißt du das? Jetzt kann ich ihn nie wieder in die Augen sehen ohne an das zu denken! Was er wohl jetzt von mir denkt!", jammerte ich und hoffte, der Erdboden möge sich auftun und mich für immer verschlucken!

"Ach komm schon! Nate würde das gerne machen! Du kannst ihn wirklich vertrauen. Zwar ist er manchmal ein ziemliches Arschloch was Frauen angeht, aber..."

"Moment mal! ER HAT JA GESAGT?", fragte ich und meine Augen weiteten sich ungläubig, "Ach. Du. Scheiße."

"Komm schon, Jordy! Natürlich hat er Ja gesagt! Und er würde es auch niemanden verraten. Ehrlich, du kannst ihm da vertrauen.", meinte meine beste Freundin und schenkte mir einen aufmunternden Blick.

"Wann hast du ihn gefragt? Und was hat er genau gesagt?", verlangte ich zu wissen, da ich mir fast schon sicher war, dass das alles nur ein Traum ist.

Nate Winston. Der Nate Winston wollte tatsächlich mit mir schlafen? Nate war extrem beliebt in der Schule und spielte sogar im Footballteam mit. Mit seinen weißblonden Haar, der braungebrannten Haut, den dunkelgrünen Augen -welche von Weitem eher schwarz wirkten- und den unglaublich sexy Muskeln war er in meinen Augen sogar der heißeste Kerl den ich je gesehen habe. Ja, er war eine Mischung aus einem Malemodel und einer griechischen Gottheit.