Kapitel 9

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"Willst du dir nicht auch was bestellen?", frage ich, bevor ich einen großen Bissen von meinem Burger nehme. Wäre ich alleine, hätte ich laut aufgestöhnt. Es ist wirklich gerechtfertigt, wenn man sagt, dass das Rustic Ruin Diner die besten Burger in der Stadt macht. Während ich kaue, schaut mich Jule aus großen blauen Augen an und schüttelt den Kopf.

Ich verputze langsam mein Essen und schaue sie ruhig an. Inzwischen sind ihre Augen nicht mehr so gerötet und die rosa Flecken auf ihrem Hals sind verblasst. Ihr Blick ist sehnsüchtig auf meine Wedges gerichtet und ich muss leicht schmunzeln. Wissend schiebe ich ihr meinen Teller etwas entgegen. "Nimm dir ruhig was."

Sie lächelt verlegen und nimmt sich eine der Kartoffelecken. "Danke".

Ich warte geduldig darauf, dass sie zu reden anfängt. Nachdem sie sich jetzt einigermaßen beruhigt hat, scheint ihr ihr Auftritt auf der Toilette ein wenig peinlich zu sein. Sie spielte mit dem dünnen silbernen Armband an ihrem Arm und blickte nervös nach unten. "Irgendwie ein wenig verrückt. Ich mein...ich kenne dich schließlich gar nicht. Ich mein...Also...es tut mir echt leid, dass ich so nen Aufstand gemacht habe. Ich...ich wollte dich wirklich nicht stören oder so...".

Ja, auch ich fand die ganze Situation ein wenig merkwürdig, doch noch viel mehr wunderte ich mich über mein eigenes Verhalten. Es passte einfach nicht zu mir. Mit einem Mal fühlte ich mich in meiner Haut nicht wohl. Als ob ich meinen Charakter hintergangen hätte. Und obwohl ich Jule irgendwie mochte, wollte ich wieder alleine sein. Ich war hergekommen um meine Ruhe zu genießen und das jetzt nicht tun zu können, machte mich kirre.

"Jaja ist alles kein problem. Aber ich hoffe es geht dir dann jetzt besser, also..."
Mein kühler Ton ließ sie auffblicken und sie schien an meiner Körperhaltung zu sehen, dass ich mich unwohl fühlte. Sie stand auf und zog ihre Jacke an. " Ja ich bin okay. Also ja danke nochmal...Bis dann."

Mit schnellen kleinen Schritten verließ sie das Restaurante. Es fühlte sich an als würde ein Zementblock von meinen Schultern fallen. Die Anspannungen lösten sich.
Doch nun breitete sich ein anderes Gefühl in mir aus. Ich wusste nicht wie ich es deuten sollte, aber es war alles andere als schön.

Ich verdrehte die Augen und hätte mich selbst ohrfeigen können. Ich ging mir langsam echt selber auf den Zeiger. Erst will ich, dass sie geht und dann fühl ich mich danach wieder mies. Es ist echt nicht mehr normal...

Frustriert futterte ich weiter meine Wedges und verbrachte den weiteren Abend im Restaurante damit, all die glücklichen Leute zu verfluchen....

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Jaaaa ich weiß , es ist Monate her, dass ich etwas hochgeladen habe und es tut mir wirklich leid.🙇
Immer wieder hab ich neue Kommentare von euch gelesen, dass ihr auf ein Upload wartet und jeder einzelne hat mich riesig gefreut💗

Dieses Kapitel ist jetzt sehr sehr sehr kurz geworden, doch ich wollte es endlich abschließen, da ich bei diesem Kapitel mich immer wieder um entscheiden habe wie ich es weiterschreiben soll. Die nächsten werden wieder länger und ich hoffe wirklich, dass ich es schaffe wieder regelmäßiger zu schreiben🤗

Nina❤

Behind our masksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt