Auf dem Weg nach Hause kamen meine Gedanken einfach nicht zum Stillstand. Ich hätte mich selber dafür ohrfeigen können, wie ich mich Jule gegenüber am Ende verhalten habe. Sie sah wirklich total traurig aus. Irgendetwas schlimmes musste im Restaurante passiert sein und anstatt ihr zu helfen verscheuchte ich sie.
Doch ich hatte fast schon Panik bekommen. Ich weiß nicht genau wieso, doch ich wollte einfach wieder alleine sein..Wütend schlug ich mit der Faust auf das Lenkrad. Wieso konnte ich nicht einfach mal normal handeln, wie es jeder andere auch tun würde?!
Weil du nicht normal bist...total gestört...
schoss es mir schmerzlich durch den Kopf.Wie um mich selbst zu überzeugen schüttelte ich energisch mit dem Kopf. Nein, nein das stimmt nicht. Ich würde ihm nicht den Gefallen tun diese Worte zu glauben! Das würde ich nicht tun.
Es war nun mal einfacher abweisend zu sein. So wenig wie möglich mit anderen Menschen Kontakt zu haben. Zumindest so lange, bis ich meinen Abschluss hatte. Bis dahin hätte ich genug Geld gespart um mit Mom wegzufahren, einen neuen Job außerhalb dieser Stadt zu finden und neu anzufangen. Dieses Ziel führte ich mir immer wieder vor Augen. Ironisch musste ich auflachen, als mir der Gedanke kam, Jule dann zu fragen weshalb sie damals geweint hatte.
Zuhause war ich einfach nur noch wütend. Ich konnte nicht mal genau sagen worauf oder weshalb, doch der Tag war mal wieder anders verlaufen als geplant. Entnervt machte ich mich bettfertig und ließ mich in mein Bett fallen. Zischend atmete ich ein. Die Muskeln meines Rückens verkrampften und ich musste schmerzlich erkennen dass mein Rücken noch nicht ganz verheilt war.
Ich drehte mich auf den Bauch, ließ meinen Kopf in die weichen Kissen fallen und driftete nach wenigen Minuten in einen Schlaf, der von heulenden Mädchen und gutaussehenden wütenden Jungs im Traum gestört wurde...
Kurz bevor ich am nächsten Tag in die zweite Stunde ging, fiel mir meine Bio Klausur wieder ein. Am Sonntag war ich nicht weit mit lernen gekommen, mir waren mal wieder zu viele andere Gedanken im Kopf herumgeschwirrt und mir graute nun vor der Arbeit. Es wäre nicht die erste, die ich dieses Schuljahr verhauen würde in Bio. Da es bereits geklingelt hatte, blieb mir jedoch keine Zeit mehr, mir meinen Ordner nochmal anzuschauen und so setzte ich mich mit einem mulmigem Gefühl im Magen auf meinen Platz.
Als unser Lehrer mit einem Stapel Zetteln ins Klassenzimmer kam und freudig fragte:"Was ein schöner Tag heute, bestimmt habt ihr alle euch gut vorbereitet nicht wahr ?" Ging ein genervtes Stöhnen durch die Klasse. Sobald ich einer der Aufgabenzettel an mich verteilt wurde und ich mir die erste Aufgabe durch las, hätte ich kotzen können.
Nachdem ich die Bio Stunde und auch noch die darauffolgenden zwei Englisch Stunden hinter mich gebracht hatte, folgte ich dem Schülerstrom zur Cafeteria und bestellte bei der Essensausgabe wie üblich mein Sandwich und eine Flasche Wasser. Als ich mich umdrehte und zu meinem Stammtisch in der Ecke gehen wollte, hätte ich mich zum zweiten mal in den nächsten Mülleimer übergeben können.
Natalie, Jessica, Nadja und Josie stellten gerade ihre Tabletts auf meinem Tisch ab. Ausgerechnet die beliebtesten Schlampen unserer Schule setzten sich an den Tisch an dem ich saß, seit dem ich an diese Schule ging. Der Grund warum sie sich heute anscheinend dazu entschieden hatten meinen Tisch einzunehmen, ließ sich schnell am Nachbartisch finden.
Cole, Jake und Mason hatten bis vor wenigen Sekunden noch ihre Köpfe zusammen gesteckt und über irgendetwas geredet, als sie von den trällernden Stimmen der Mädchen unterbrochen wurden.Seufzend machte ich mich einfach auf den Weg nach draußen. Dort würde ich wenigstens meine Ruhe haben. Ich ging rüber zum Schulzaun und ließ mich neben einem Busch auf den Stein nieder. Herzhaft biss ich in mein Sandwich und während ich kaute, konnte mein Kopf es natürlich nicht lassen sich in Gedanken zu vertiefen. Es blieben mir nur noch vier Tage bis Mom und John wiederkamen.
Wie würde er wohl dieses mal drauf sein ? Waren die Meetings gut verlaufen? Oder würde Mom wieder mit Blutergüssen zurückkehren, weil sie als mein Ersatz dienen musste ?
Ich war nach einer Zeit so in meine Gedanken vertieft, dass ich die nahen Stimmen erst gar nicht bemerkte."....mir niemand geöffnet. Alle Autos standen aber in der Garage. Als ich angerufen habe, hab ich drinnen definitiv auch was klingeln gehört, ist aber keiner rangegangen."
Das war Mason.
"Shit! Was sollen wir denn bitte noch machen?", rief nun auch deutlich Jakes Stimme.Anscheinend hatten sie mich hinter dem Gestrüpp nicht bemerkt. Ich verlagerte mein Gewicht, beugte mich ein wenig nach vorne und lugte hervor.
Sie waren einige Meter vor dem Schulzaun stehen geblieben und standen mit verschränkten Armen und zweifelnden Gesichtern da. Anscheinend hatten sie dieses mal keine Lust auf das künstliche Gerede und Gefummel der Schlampen gehabt und nach draußen abgehauen."Sowas wie gestern darf nicht nochmal passieren. " Meldete sich Cole nun auch zu Wort. Er hatte hell braune Haare, braune Augen und war fast noch größer als Logan. Er schien immer der ruhigste von den vieren zu sein und immer einen klaren Kopf zu behalten.
"Ach, dass er diesen Nerd gestern fast verprügelt hätte ist mir doch egal. Ist doch nicht das erste mal, was regst dich da drüber auf ?", fragte Jake aufgebracht an Cole gewandt. Er stand mit dem Rücken zu mir und versperrte mir mit seinen breiten Schultern die Sicht auf sein Gegenüber, da er von allen am meisten Muskeln besaß. Mit seinen sandfarbenen Haaren, den markanten Gesichtszügen und stechend grünen Augen war es ihm ein leichtes die Mädchen um den Finger zu wickeln. Wobei da natürlich auch Mason mit den etwas längeren schwarzen Haaren und klaren blauen Augen kein Problem hatte, genau wie die anderen beiden.
Cole trat gerade einen Schritt auf Jake zu, sodass ich ein Blick auf sein Gesicht werfen konnte. "Es geht auch dabei darum, dass er vollkommen dicht war. Er hat ja nicht mal mehr mit uns normal reden können."
Dunkel blitzt die Szene von gestern wieder durch meinen Kopf. Wenn ich mich aber genau erinnere hatte ich Jack, Mason und auch Cole nirgends zwischen den anderen Schülern gesehen.
"Man das war echt nicht cool." Mason rieb sich genervt mit der Hand übers Gesicht. "Und was sollen wir jetzt machen?" Abwartend blickte er zu Cole.
"Sollte er wieder zur Schule kommen, fangen wir ihn vorher ab. Aber solange er zu hause bleibt können wir gar nichts machen. Ich glaube er braucht erstmal seine Ruhe."
Mason raufte sich die langen Haare. "Du weißt genau, dass er sich keine Ruhe leisten kann! Sie hatten die letzten Tage noch Geduld mit ihm, doch wenn er sich nicht zusammenreißt und es nicht endlich findet, war's das! Sie werden nicht mehr lange warten!"_______________________
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Behind our masks
Novela JuvenilMelanie ist 17 Jahre alt, genießt jedoch nicht das normale Leben eines Teenagers. Seit dem Vorfall, der ihr Leben für immer verändert hat, ist sie eine Außenseiterin. Doch dann verbindet sie etwas mit Logan Wayne, der an der Schule nicht gerade den...