Ein paar Tage später teilte das Krankenhaus ihnen mit, dass Bobbys bisheriger Aufenthalt dort von einem anonymen Gönner bezahlt worden war. Dean hätte kaum glücklicher sein können, aber Sam fühlte sich eher unwohl mit der ganzen Sache. Nun stand er tief in Luzifers Schuld, egal was der auch sagen mochte. Und da Bobbys Genesung nur langsame Fortschritte machte, würden noch mehr Kosten auf sie zukommen. Was auch immer Luzifer jetzt von Sam verlangte, er würde nur schwer Nein sagen können.
Allerdings hörte Sam kaum etwas von dem Autodieb. Natürlich schickte Sam ihm eine SMS, um sich zu bedanken. Und eine weitere, um Luzifer zusagen, dass er das nicht tun musste, dass sie schon irgendwie klarkommen würden. Auf letztere bekam er immerhin eine Antwort:
Luzifer: Ich verwende dafür nicht mein eigenes Geld, und es ist nicht viel Arbeit. Also hör schon auf damit, Sammy.
Sam war sich nicht sicher, was er davon halten sollte. Er war versucht mit „Nenn mich nicht Sammy" zu antworten, löschte die Nachricht aber, bevor er sie abschicken konnte. Das war sicher nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Sam war sich außerdem nicht sicher, wie er sich angesichts der Tatsache fühlen sollte, dass der Kerl, der versucht hatte Bobbys Werkstatt auszurauben, einen Monat später tot aufgefunden wurde. Das war der Punkt, an dem er das Geheimnis wirklich nicht mehr für sich behalten konnte. Als sie das nächste Mal zusammensaßen, um Bobbys Fortschritte zu feiern, erzählte er Dean eine Version der jüngsten Ereignisse, die zwar nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber doch relativ nah dran war. Er erwähnte allerdings nicht, dass Luzifer sein Auto gestohlen und ihn mit einem Messer bedroht hatte. Zweimal, wenn man genau sein wollte.
Trotzdem rechnete er fest damit, dass Dean wütend werden würde, entweder auf ihn oder auf Luzifer oder auf sie beide. Zu seiner Überraschung hörte ihm sein Bruder allerdings nur mit ernster Miene zu. Nachdem Sam geendet hatte, nahm Dean einen großen Schluck von seinem Bier. „Also, dieser Nick, der dich letztens hier abgeholt hat, macht ein paar illegale Sache und verwendet das Geld, das er damit verdient, um Bobbys Rechnung zu bezahlen?"
„Ja, so in der Richtung."
„Und er hat gesagt, du schuldest ihm dafür nichts?"
Sam nickte.
„Glaubst du ihm das?"
Zu seiner eigenen Überraschung stellte Sam fest, dass er das tat. „Er hat bisher immer Wort gehalten."
„Dann solltest du lernen, Geschenke anzunehmen, Sammy. Ich habe keine Ahnung, wie du es geschafft hast, dem Kerl so gründlich den Kopf zu verdrehen, aber ich werde mich nicht über ein Wunder beschweren."
„Es ist gestohlenes Geld, Dean!"
Dean beugte sich vor und deutete mit der Bierflasche auf Sam. „Weißt du was? Solange Bobby damit geholfen wird, ist mir das scheißegal."
„Und der Tote?"
„Es gibt keine Beweise, dass dahinter auch dein Liebhaber steckt."
„Er ist nicht mein ‚Liebhaber'!"
„Was auch immer. Es gibt keine Beweise dafür, dass er dahinter steckt. Dieser Typ ist rumgelaufen und hat auf Leute geschossen. Jetzt wurde er selbst erschossen. So was passiert. Ich hätte ihn selbst abgeknallt, wenn ich die Gelegenheit erhalten hätte."
Und damit war die Sache für Dean erledigt. Sam durfte sich allein Sorgen machen.
Na gut, das stimmte nicht ganz. Dean machte sich auch Sorgen, allerdings um ganz andere Dinge. „Und nur für den Fall, sag diesem Nick, wenn er dir wehtut oder dich irgendwie in Schwierigkeiten bringt, dann schlage ich ihm die Fresse ein."
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Familienbande
FanfictionAls der Student Sam Winchester eines Abends einen Autodieb auf frischer Tat ertappt, steckt er schnell bis zum Hals in Problemen. Der Autodieb, niemand anderes als der geheimnisvolle Luzifer, ist nicht nur gefährlich und faszinierend zugleich, er sc...