„Also", sagte Charlie beim Abendessen. Ihr Laptop stand neben ihrem Teller auf dem Tisch, und sie sah noch nicht einmal vom Bildschirm auf, während sie mit Sam redete. „Wem gehört das Auto da draußen? Und was ist mit deiner alten Schrottkarre passiert?"
Sie waren allein in der Küche. Kevin war vor ein paar Minuten nur kurz reingekommen, hatte sich was zu Essen mitgenommen und etwas über Kunden gemurmelt, die eine Übersetzung am liebsten vorgestern haben wollten. Dean war noch in Bobbys Werkstatt, machte offensichtlich Überstunden.
„Welches Auto?" Sam bemühte sich möglichst unschuldig zu wirken.
Charlie verdrehte die Augen. „Das echt teuer aussehende in unserer Einfahrt. Ich bin zumindest fast sicher, dass ich mir das nicht eingebildet habe."
„Ähm ..." Sam beschloss, möglichst nah an der Wahrheit zu bleiben. „Das gehört mir."
Das brachte ihm Charlies ungeteilte Aufmerksamkeit ein. „Hast du im Lotto gewonnen oder so was? Sollte ich versuchen dich davon zu überzeugen, dass du vergessen hast, dass du mir noch Geld schuldest?"
Sam lachte. „Nein. Es ist nur ...Ich habe einem Freund mein Auto geliehen und er hat es geschrottet. Also hat er mir einen Ersatz besorgt."
Charlie machte große Augen. „Sam, diese Schönheit da draußen ist ungefähr genauso sehr ein Ersatz für dein Auto wie die neue Enterprise, die aus den neuen Filmen, für ... keine Ahnung ... eines der frühen Space Shuttles? Wahrscheinlich das, was bei Apollo 13 versagt hat."
Sam hob die Schulter. Besser, er versuchte gar nicht erst, das zu erklären. „Ich bin einfach nur froh, dass ich immer noch ein Auto habe."
Bevor Charlie noch irgendetwas sagen konnte, vibrierte Sams Handy. Eine SMS von einer unbekannten Nummer:
Ich habe nachgedacht. Warum sollten wir warten, wenn du einfach gleich mein neuer Rechtsberater werden könntest? Du bist schon ziemlich weit mit deinem Studium, oder? Könntest du einen Vertrag für mich durchchecken? – L.
Sam wollte gar nicht erst wissen, wie Luzifer an seine Nummer gekommen war. Er schrieb einfach zurück.
Sam: Ich will nichts mit irgendwelchen illegalen Geschäften zu tun haben.
Luzifer: Es geht um einen Vertrag. Wäre ziemlich sinnlos, einen für etwas Illegales zu machen.
Sam: Ich will auch nichts mit Dingen zu tun haben, die als Tarnung für illegale Geschäfte dienen.
Luzifer: Spaßverderber.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schüttelte Sam den Kopf. Charlie zog eine Augenbraue hoch. „Ein nettes Mädchen getroffen?"
„Kein Mädchen", verbesserte er sie. „Ich weiß noch nicht, was ich von ihm halten soll."
„Wusste gar nicht, dass du bi bist."
„Wer sagt, dass ich ...?", begann Sam.
Charlie lachte. „Dein Lächeln. So lächelt man nicht, wenn man eine Nachricht von einem Freund bekommt."
War Sam wirklich so schnell dabei, sich in Luzifer zu verlieben? Klar, der Kerl war ziemlich faszinierend, aber er bedeutete auch Schwierigkeiten.
Sam bemühte sich unbekümmert zu wirken, während er darüber nachdachte. „Ich steh größtenteils mehr auf Frauen, aber hin und wieder treffe ich einen Kerl, der ... keine Ahnung ... der irgendwie die richtigen Schalter bei mir umlegt."
Charlie lächelte. „Hey, ich hab zwar keine Ahnung, was an Kerlen überhaupt toll sein soll, aber ich urteile ganz sicher nicht über dich."
Sam lachte.
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Familienbande
FanfictionAls der Student Sam Winchester eines Abends einen Autodieb auf frischer Tat ertappt, steckt er schnell bis zum Hals in Problemen. Der Autodieb, niemand anderes als der geheimnisvolle Luzifer, ist nicht nur gefährlich und faszinierend zugleich, er sc...