Familienbande

Unerfreuliche Neuigkeiten

Montag Mittag wartete Luzifer wieder mit etwas zu Essen bei Sams Auto. Sie fuhren zu der Lichtung, die Luzifer von Azazel erobert hatte, aßen, redeten, machten ein bisschen herum, bevor Sam wieder ans College zurück musste. Am nächsten und am übernächsten Tag war es dasselbe. Luzifer erwartete Sam jedes Mal nach dem Ende seiner Vorlesungen, obwohl das nicht jeden Tag um dieselbe Zeit war.

„Du solltest wirklich aufhören, mich zu stalken", sagte Sam am dritten Tag.

„Ich stalke dich nicht", protestierte Luzifer.

Sam schnaubte nur, und Luzifer beugte sich zu ihm herüber, um ihn zu küssen. „Du wirst langsam frecht."

„Du magst es, wenn ich frech bin. Und wenn du wissen willst, wann meine Vorlesungen enden, kannst du einfach fragen."

„Ich hab deinen Stundenplan gesehen, als ich die Nacht bei dir verbracht habe. Ich habe ein gute Gedächtnis."

Sam runzelte die Stirn. „Du hast meinen Stundenplan auswendig gelernt?"

„Nein. Ich hab ihn mir nur einmal angesehen. Wie gesagt. Ich habe ein gutes Gedächtnis."

Sam schnappte nach Luft. „Das ist nicht einfach gut, das ist ein fotografisches Gedächtnis!"

„Nein. Ich konnte das nicht schon immer. Aber man kann so was trainieren."

„Warum?"

Luzifer lächelte einfach nur und zuckte mit den Schultern.

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Am vierten Tag ließ Luzifer sich nicht blicken. Sam machte sich ein wenig Sorgen, aber etwas später bekam er eine SMS.

Luzifer: Schon Pläne fürs Wochenende?

Sam: Noch nicht.

Luzifer: Jetzt hast du welche.

Sam: Wie freundlich von dir, dass du mich das wissen lässt.

Luzifer: Immer gerne, Sammy.

Die letzte Nachricht kam mit einen Smiley mit Teufelshörnchen.

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Freitags hielt Professor Zachariah Sam zurück, bevor er den Vorlesungssaal verlassen konnte. „Hast du noch einen Moment, Sam?"

Also wartete Sam, während die anderen Studenten ihre Sachen zusammenpackten und nach draußen eilten. Er überlegte, ob er irgendwas falsch gemacht hatte. Er hatte in letzter Zeit nicht sonderlich aufmerksam zugehört und war mit den Gedanken immer wo anders gewesen. Aber er hatte immer alle von Zachariahs Fragen richtig beantworten können.

„Es gibt da jemanden, der sich kennenlernen möchte", erklärte Zachariah. „Er wird in Kürze hier sein."

„Ähm ..." Das war seltsam. Sam wusste, dass er einer der besten Studenten in diesem Kurs war, aber bisher hatte Zachariah ihn nie in irgendeiner Art und Weise bevorzugt. Im Gegenteil, Sam hatte mehr den Eindruck gewonnen, dass Zachariah ihn nicht sonderlich mochte. Also warum sollte er ihn nun irgendwem vorstellen. „Wer denn?"

„Das wirst du sehen." Zachariah klang reserviert. „Ich weiß nicht, wie er auf dich aufmerksam geworden ist, aber du weißt sicher, wie wichtig Kontakte für eine zukünftige Karriere sind. Ich würde dir also raten, die Chance zu nutzen."

Sam war sich nicht sicher, ob er sich freuen oder sich Sorgen machen sollte. Er hatte nichts getan, um die Aufmerksamkeit von irgendjemand Wichtigem auf sich zu lenken, oder? Im Gegenteil, zwischen Luzifer und der Sorge um Bobby hatte er sein Studium in letzter Zeit wohl eher ein bisschen vernachlässigt.