"Gut zu hören, dass du sicher angekommen bist. Wie ist es so?" "Nicht so gemütlich wie eine eigene Wohnung, aber ich habe Schlimmeres erwartet. Meine Mitbewohner sind ganz in Ordnung und wir haben noch genügend zu essen. Nach so einem Rückschlag bin ich erstaunt, wie gut alles organisiert ist und dass die Vorbereitungen für den Grossen Schlag gegen die Organisation noch laufen." Ruffles seufzte erleichtert und lockerte den Griff um das Handy. Als Wandler hatte man zwar weniger Probleme, durch das Land zu reisen, aber ein Teil der Schutzorganisation zu werden, war eine ganz andere Geschichte. "Und wie läuft es bei dir?", wurde er darauf gefragt, "Du hast doch keine Probleme, weil wir telefonieren, oder?" "Nein nein, das nicht. Seit ich Dave... ausgeliefert habe, werde ich eher gelobt von denen, die das wissen. Und ich versuche auch, nicht verdächtig zu wirken, wenn ich mit dir rede. Mach dir also keine Sorgen, ich krieg das schon hin. Das wirkliche Problem kommt eher, wenn die Schutzorganisation kommt und beim Angriff nicht weiss, dass ich auf eurer Seite bin und mich... Du weisst schon...", erzählte Ruffles seine Sorge. "Das habe ich mir auch schon überlegt und bin zu ein paar Leitern gegangen. Die haben mich zuerst ausgefragt, ob du wirklich der Schutzorganisation helfen willst und nicht alles vorspielst." "Du glaubst doch nicht, dass ich dich anlüge, oder?", fragte er nach. Nach dem was er bei Dave abgezogen hatte, hätte es ihn nicht überrascht, wenn Spike ihm gegenüber misstrauisch wäre. Er war verwundert gewesen, dass er überhaupt noch mit ihm sprechen wollte. Und er wollte Spike auch nicht hintergehen. Dies war seine einzige Möglichkeit, sich aus dem Griff der Organisation zu befreien. Wieder bei seinem Team zu sein und diesen schrecklichen Zeitabschnitt seines Lebens hinter sich zu lassen. Sein Griff hatte sich wieder um das Gerät verstärkt und er hielt praktisch den Atem an, als Spike ihm antwortete.
"Natürlich nicht! Ich vertraue dir. Aber leider nicht die Leiter..." Ruffles seufzte, gleichzeitig enttäuscht und erleichtert. Das klang überhaupt nicht gut. Wie sollte er da den ganzen Angriffen entkommen? "Gib noch nicht die Hoffnung auf!", unterbrach Spike sein Selbstmitleid, "Sie haben gesagt, dass sie zum Test jemanden nach dir schicken könnten. Es gibt ein paar eingeschleuste Mitglieder der Schutzorganisation, die sich ebenfalls in der Schule befinden. Du musst mir nur deine zugeteilte Nummer geben und dann wird derjenige dich schon finden. Pass einfach auf, dass du nichts Falsches tust oder sagst, denn sonst... Sagen wir, du wirst dir dann keine Sorgen machen müssen, dass du während dem Angriff stirbst..." "Das nehme ich in Kauf. Solange sie mir irgendwie helfen können, gehe ich das Risiko ein.", stimmte Ruffles sofort zu. Den Prüfer würde er schon irgendwie von sich überzeugen. "Wirklich? Du ziehst das durch?", fragte Spike zur Sicherheit nach. "Ja, wenn es mein Leben rettet, können die mich so lange prüfen, wie sie wollen. Ich will einfach nur raus." "Nun gut, wenn du so sehr davon überzeugt bist..." Ruffles wollte darauf noch etwas sagen, da Spike ihm ja die Idee vorgeschlagen hatte, aber es liefen ein paar Wächter vorbei, so dass er kurz verstummte und so tat, als ob Spike ihm immer noch etwas erzählte. Als sie wieder weit genug waren, getraute er sich wieder zu reden, um seine Nummer weiterzugeben. Dafür musste er noch kurz seinen Ausweis aus der Tasche seiner Uniform herausholen, um sicher zu gehen, dass er keine Zahlen verwechselte. Spike blieb leise, während er sich die Zahlen notierte und wiederholte sie noch einmal zur Überprüfung. "Dann gebe ich ihnen noch heute deine Nummer. Halte die Augen offen und es wird schon irgendwie klappen.", sagte Spike darauf, aber es klang eher, als ob er sich selbst damit beruhigen wollte. "Mach ich. Dann leg ich mal auf-" "Nein, warte!", unterbrach Spike seinen Abschied. Er wollte nicht noch länger hier draussen herumstehen, sonst könnte jemand Verdacht schöpfen. Aber er liess Spike noch ausreden und blieb still. "Ich habe auch Clovis getroffen! Er ist auch hier!" "Was?", fragte Ruffles ungläubig nach. "Ich konnte es auch kaum glauben, aber er ist hier. Also fehlst nur noch du und dann hätten wir unser altes Team zusammen." "Nach dem Angriff werden wir auch wieder zusammen sein.", versprach er, "Aber... Hast du ihm erzählt, wo ich bin? Und was ich getan habe?" "Nein, noch nicht... Ich wusste nicht, wie er darauf reagiert und er hat schon genug eigene Probleme. Aber ich mache es morgen, wenn ich ihn wieder sehe." "Lass es sonst gut sein. Wir werden uns sowieso bald wieder sehen. Dann kann er sich umso mehr freuen, wenn wir alle beieinander stehen.", schlug er vor, worauf sich Spike sofort damit einverstanden erklärte. Solche Nachrichten zu überbringen, war bestimmt nicht einfach.
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Tierherzen
FantasyDritter Band der Wandler-Trilogie! - "Bitte, mach was du willst. Aber wenn du schlussendlich vor ihm stehst und nicht schiessen kannst, hat er kein Problem damit, dich umzubringen." - Zwar ist das Versteck der Schutzorganisation zerstört worden, abe...