Alles begann an einem kalten Wintertag.
Ich fühlte mich frei, wenn ich an der Luft war, wenn keiner meine Gefühle verletzten konnte und ich mit meinen Gedanken ganz alleine war. Immer nach der Schule verkrümelte ich mich in den Wald in der Nähe meines Hauses und lief stundenlang hindurch, ich dachte über das Leben nach und über Bedeutungen, erfand Geschichten und redete meine eigenen Texte, Geschichten und Rollen selber vor mich hin. Hätte mich ein anderer Mensch so gesehen, hätte er bestimmt die Polizei gerufen, die mich in die nächst beste Irrenanstalt gebracht hätte. Aber genau so etwas machte mir Spaß, gab mir Erfüllung und einen Sinn zu leben. Man kann also sagen, dass ich zwei Persönlichkeiten in mir gefangen halte, die eine die in der Schule sitzt, gute Noten schreibt und nicht wirklich auffällig ist und die andere, die mit sich selber redet und komplett gestört ist und die geborgen in meinem Inneren lebte und sich nicht zeigte. Meine Geschichten die ich mir selber ausdachte und in denen ich immer eine gute Rolle spielte, handelten immer um Märchen, Fantasien und virtuelle Welten, Fabelwesen und andere Gestalten. Ich liebte es mir nicht existierende Sachen auszudenken, da ich das Gefühl hatte, als könnten nur in diesen Wesen und Welten meine Gedanken verstanden werden. Ich suchte mir Anhaltspunkte aus der Natur und erfand in blitzes Schnelle eine neue Geschichte mit neuen Charakteren und einer neuen Handlung. An diesem Tag war es eine Blutspur die sich durch den weißen Schnee zog und einen stechenden Kontrast darstellte. Das komische war aber, dass die Blutspur einfach aufhörte ohne, das ein Ende zu sehen war oder ein Anzeichen von einem zerfleischten Körper und herausgerissenen Gedärmen. Aus irgendeinem Grund dachte ich nicht länger darüber nach, baute es aber in meine Geschichte ein und verwertete es als eine Tat eines Dämons der Dörfer und ganze Städte terrorisierte. Erst als ich daheim war, dachte ich über die Blutspur nach und anschließend träumte ich von ihr, ich sah sie wieder deutlich vor mir und schaute sie lange Zeit an, fuhr mit meinem Finger darüber und roch an dem Blut, es roch normal und sehr frisch, ja es fühlte sich sogar noch leicht warm an. Und dann plötzlich ohne Vorwarnung packte mich etwas und warf mich in die Höhe, schleuderte mich durch die Luft und schlug mich auf den Boden. Unter dem Aufprall spürte ich, wie mein Bein umgedreht wurde und ich den Knochen hörte, wie er in zwei brach. Nur für eine Sekunde schauten mich seltsame Augen an, sie waren ganz aus Silber und glitzerten wie Diamanten, dann riss es mich aus meinem Traum. Mein ganzer Körper schwitzte und mein Atem ging unregelmäßig und stockend. Ich hatte noch nie einen Traum gehabt, der sich so echt anfühlte, der so ergreifend war und mich alles spüren ließ. Ich stand auf und sofort setzte ich mich wieder, gefolgt von einem jammernden Geräusch meinerseits. Mein ganzen Bein tat weh, als wäre es gebrochen, der Schmerz zog durch meinen Körper hindurch wie heiße Nadeln die gerade Wegs in eine offene Wunde gestochen wurden. Ich zog meine Schlafanzughose aus und schaute auf mein Bein, es war nichts zu sehen, keine Wunden kein komisch aussehender Hubbel oder ein Knochen der nicht an seinem Platz war. Wieder stand ich auf um zu fühlen wo es gerade so weh getan hatte, aber der Schmerz war verschwunden. Ich legte mich zurück in mein Bett und schaute die Decke meines Zimmers an. Meine Gedanken waren fixiert auf die silbernen Augen in meinem Traum, woher sie kamen, was das für ein Wesen war, und warum es mich wie einen kleinen Ball durch die Luft schleudern konnte. Über all dem Grübeln schlief ich wieder ein und wurde erst am nächsten Tag von meinem schrillen Wecker wach geklingelt.

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Kill me!
FantasyWas mir widerfahren ist kann ich nicht beschreiben, ich kann nicht dran denken ohne Angst zu bekommen und dem Drang zu unterliegen mehr darüber zu erfahren. Irgendetwas hat mein Leben verändert und ich weis nicht ob ich glücklich darüber sein, ode...