Perfekt Unperfekt (GxG) *In Überarbeitung*

18

*2 Wochen später*
"See oder doch eher Restaurant?" Während sie auf meinem Bett lag und die Decke anstarrte hing ich in meinem grauen, mega bequemen, sitzsack und war mit meinen Gedanken mal wieder wo anders. "Tris?" Sie richtete sich auf und sah mich besorgt an, fast schon witzig wenn man das kleine, aber feine Detail beachtete dass sie&Ash diejenigen waren die Probleme zu haben schienen.

Zumindest hatte das Gespräch welches ich unabsichtlich mitbekommen hatte eindeutig gezeigt dass sie etwas planten&so nervös wie Ash war mussten sie Probleme haben.
"Die ganze Sache steigt nächstes Wochenende, Nein wir haben keinen Backup-Plan. Einen noch Alice, nur einen." Das hatte ich, in dem etwas hektischen, Gespräch aufgeschnappt und nach Kaffeekränzchen hörte es sich nicht an.

Wenn man dann noch bedachte dass Ash seit Wochen komplett am durchdrehen war, jetzt sogar alarmanlage und Kameras hatte installieren lassen..
&Vorhin, als ich gegen Alice gestolpert war und ihr ein zu lautes "Au" entflohen war hatte ich die Blauen flecken auf ihrem Arm entdeckt..sie hatte komplett abgeblockt, gesagt es wäre nichts. Mal wieder. Ich hatte es so satt angelogen zu werden..

"Hm?" Fragte ich sie als mir einfiel dass ich ihr noch eine Antwort schuldete, auf die sie zu warten schien denn sie sah mich immer noch mega besorgt an. "Alles gut?" Sie klang vorsichtig, einfühlsam also so wie sie sich in letzter Zeit auf verhalten hatte, zumindest größtenteils.

"Was steigt nächstes Wochenende?" Obwohl ich unfassbar angenervt und sauer war versuchte ich meine Stimme ruhig klingen zu lassen, auch wenn ich kurz vorm explodieren war. "Was soll steigen?" Fragte sie, als sie sich wieder gefasst hatte, denn ihre Gesichtszüge waren definitiv kurz entgleist, doch jetzt spielte sie die Rolle der ahnungslosen wieder perfekt.

"Sag mir jetzt die Wahrheit. Die ganze Wahrheit, sonst kannst du dir die Haustür von außen anschauen. Ich brauche niemanden der mich anlügt." Das war jetzt überraschend viel Klartext auf einmal für meine wenigkeit, die es perfektioniert hatte um alles Drumherum zu reden. "Das kannst du nicht machen." Sie klang fassungslos, angespannt und erschreckt und ich wusste das zu nutzen, denn auch wenn ich von solchen Methoden kein Fan war..es war die letzte Möglichkeit. "Wetten?"

Ich sah wie sie kurz durchatmete bevor sie zu einer Antwort ansetzte."Ich will dich nicht in Gefahr bringen" sie redete ruhig, fast schon zu ruhig für ihre sonst so aufbrausende Art. "Was für Gefahr bitte?" Zwar klang ich definitiv gereizt, aber ich schrie nicht sondern redete genauso ruhig wie davor, was so was anbelangt kam ich komplett nach meiner Mutter.

"WAS RAFFST DU NICHT AN NEIN? WIR VERSUCHEN DICH NUR ZU SCHÜTZEN, WIESO KANNST DU MIR NICHT VERTRAUEN? ABER BITTE SCHAU'S DIR AN." sie schrie so laut, dass ich fast Angst hatte meine Mutter hätte uns im Garten noch gehört, wobei dass dann doch unwahrscheinlich war.

Sie stand auf und zog mich ebenfalls an der Hand mit nach unten zu dem Höllenteil welches sie als Motorrad bezeichnete und drückte mir ungeschickt den Helm in die Hand.
Tatsächlich traute ich mich nicht etwas zu sagen, aus Angst sie würde dann komplett ausrasten.
***
Nach einer weiteren qualvollen Fahrt auf diesem Teil, mit dem ich mich einfach nicht anfreunden konnte, hielten wir auf einem großen Parkplatz mitten im nirgendwo an. Die Umgebung wirkte unheimlich und gefährlich, denn die beiden großen, verfallenen Lagerhallen die man aus einigen 100 Metern Entfernung sah, sahen nicht einladend und sicher aus.
"Tut mir leid..es ist nur. Klar, vorrangig ging es wirklich drum dich zu schützen..aber vielleicht habe ich auch einfach nur Angst dass du mich anders siehst oder nicht mehr in deiner Nähe möchtest wenn du auch diesen Teil meines Lebens kennenlernst." Ihre Stimme zitterte leicht als sie einfach aus dem nichts anfing zu reden, ich war ziemlich sicher dass sie kurz davor war zu weinen.

Mir viel auf dass ich sie noch nie so ehrlich von ihren oder irgendwelchen Gefühlen hatte reden hören.

"Wenn man jemanden liebt, dann ganz oder gar nicht. Mit allen Fehlern, macken und der Vergangenheit oder Gegenwart. Oder nicht?" Ich sprach dies aus ohne nachzudenken, wenn man es genau nahm, hatte ich ihr gerade eine Liebeserklärung gemacht.
Klar, ich konnte nicht bestreiten dass sie mich von Tag 1 ab an hatte, egal wie ekelhaft sie sich aufführte..Ich hatte mich jeden Tag ein Stück mehr verliebt. Sie hatten alle von Anfang an Recht..niemand konnte ihr wieder stehen, doch auch das war ein Problem..wer garantierte mir das ich die einzige sein würde?

"Willst du da wirklich rein?" Fragte sie noch einmal, was auch immer da drin war, ich war mir sicher es konnte nicht so schlimm sein.
***
Je näher wir den Lagerhallen kamen, desto unwohler wurde mir bei der Sache. Von außen sah das Gebäude nicht betretbar aus, verranzt und einsturzgefährdet, so zumindest ein erster Eindruck.

Bereits vor der großen Doppeltür aus Eisen hörte man komische Geräusche, was mich noch nervöser werden ließ als ich schon davor gewesen war. "Bleib in meiner Nähe, rede mit keinem und leg dich mit niemandem an..bitte okay?" Sogar sie klang angespannt, obwohl sie wusste was hinter diesem Türen war, wohlmöglich auch genau deshalb.

Wir betraten die Halle, dort war soviel, dass ich gar nicht alles auf einmal auffassen konnte, wahrscheinlich fand man hier jeden Tag eine neue Ecke. Doch das was ich sehen konnte war, einen Haufen von zwielichtigen Typen und weibern, trainingsgeräte, boxsäcke..
Der Boden war aus grauem Beton, genauso wie die Wände. Einige LED's erhellten die Halle und die Schläge auf die Boxsäcke und das Keuchen der trainierenden bildete einen Rhythmus der mich nichts gutes ahnen ließ.
"Ash scheint nicht hier..jetzt wird's gefährlich  also bleib dicht bei mir." Ermahnte sie mich erneut, wie sie jedoch so schnell einen Überblick über den Raum haben konnte um auszuschließen dass Ash hier war war mir unklar.
***
Wie eben schon standen wir vor einer großen Eisentür, ich suchte nach ähnlichen Geräuschen die mich beruhigen konnten, doch alles was ich hörte war Geschrei.
Wir gingen rein und in der selben Sekunde wusste ich das es ein verdammt großer Fehler war hier reinzugehen& dass ich hier nicht mehr lebend rauskommen würde.