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Nachdem ich das Zimmer verlassen hatte und von Kerstin auch nach weiteren 10 Minuten keine Spur beschloss ich dass sie den Weg nachhause auch alleine finden würde.
"Ich fahr schon mal." Tippte ich schnell eine Nachricht an Kerstin. Es reichte hier für heute wirklich. Immer noch Gedankenverloren ging ich nach draußen und fuhr von dem vollen Prakplatz weg, auf die überfüllten Straßen.

Zurück bei den Dark's angekommen ließ ich alles ziemlich achtlos fallen und begab mich auf direktem weg ins Bad. Als das warme Wasser auf meine Haut traf begann langsam die Anspannung von mir abzufallen, ich begann die Müdigkeit zu spüren die ich davor ausgeblendet hatte. Dieser eine Tag war schlimmer, stressiger und schwieriger gewesen als die letzten 2 Monate..&diese hatten es schon in sich gehabt.

Viel zu lange für ihre Verhältnisse blieb Ich unter der Dusche, ließ den Tag wieder und wieder Revue passieren und blieb immer wieder an der Unterhaltung mit Ash hängen. Nicht in dem Wissen das es dem Jungen gerade genauso ging stieg ich aus der Dusche und zog mir Klamotten über, bevor ich nach unten in die Küche ging. Dort war alles unverändert, das kaum angerührte Essen stand immer noch auf dem Herd, das Geschirr war nicht gespült worden..von wem auch?

Die Familie hatte mehr als genug Geld und hätte sich locker Putzfrauen oder Köche leisten können aber Kerstin Bestand darauf das selber zu machen. Sie kam erst zu soviel Geld als sie Steve geheiratet hatte, vorher hatte sie das auch hinbekommen also wollte sie das jetzt auch nicht ändern. Wie sie allerdings alles auf einmal so gzT hinbekam Verstand keiner so wirklich.

Als ich eben dabei war die Küche aufzuräumen hörte ich wie jemand leichtfüßig die Treppen runtersprang und ebenfalls in die Küche ging. Dilan hatte die Küche betreten und seinen Kopf im Kühlschrank vergraben. "Wie geht es ihr?" Fragte der Junge in den Kühlschrank hinein. "Sie lebt. Viel mehr weiß ich auch nich." Antwortete ich als er frustriert den Kühlschrank zufallen ließ.

"Hast dich 'mim falschen angelegt?" Auch er hatte geweint. Egal wie sehr er jedem den harten vorspielen wollte, er war schwach wenn es um sie ging.
Er hatte aber auch einen unschönen Kratzer im Gesicht und die Farbe seines Auges ließ auf eine Schlägerei zurück schließen. "Wenn du wüsstest wie der andere aussieht." Großkotzig und scheinbar auch noch stolz auf seine Art lächelte er mich an.

Irgendwann würde auch er lernen das Schlägereien und Alkohol nicht immer die Lösungen für seine Probleme sein konnte. Er würde verstehen das Leuten wehzutun nie wirklich die beste Option war und dass Vorstrafen bei Chef's tatsächlich oft nichz so gut ankamen. Aber bis dieser unwissende, sture Junge dies lernte würden wir wohl alle noch etwas Geduld haben müssen.

"Pass bloß auf das deine Mum das heute nicht mehr sieht." Wies ich Ihn zurecht bevor ich zurück nach oben lief. Komplett ausgelaugt ließ ich mich in das Bett von Tris fallen. Als ich mein Handy ansteckte sah ich kurz durch die unzähligen entgangenen Nachrichten. Keine Nachricht von Tris. Entweder sie schlief noch, oder schon wieder.

Schnell stellte ich einen Wecker für 7 Uhr, nicht unbedingt viel Schlaf, aber genug um morgen einigermaßen Fit zu sein. Unten viel die Tür ins Schloss, anscheinend war Kerstin jetzt auch gut Zuhause angekommen. Mit diesem letzten Gedanken viel ich in einen unruhigen, aber doch so bitter nötigen Schlaf.

Der Schrille Alarmton weckte mich unsanft, aber anstatt wie sonst noch diese '10 Minuten' liegen zu bleiben stand ich nach kurzen Augenblicken auf. Unten in der Küche saß Steve und las die Zeitung. Er hatte wie üblich einen eleganten Anzug an, seine schwarzen Haare saßen perfekt.

Nach unseren anfänglichen kleinen Schwierigkeiten kamen wir mittlerweile sogar ganz gut miteinander aus, wir mochten uns nicht wirklich , schafften es aber gemeinsam an einem Tisch zu sitzen ohne uns den Kopf einzuschlagen. "Deine Eltern haben angerufen." Sagte er als er mich auch bemerkte. "Du sollst vorbeifahren." Sprach er weiter, ohne den Blick von der Zeitung zu lösen. "Okay, danke."

***

Ohne wirklich auf meine Lautstärke zu achten ließ ich die Haustür hinter mir zufallen, als ich unser Haus betrat. Dies war der Ort, an dem ich so wenig Zeit wie nur irgendwie möglich verbrachte und das mit Grund. Leider war mein Vater, der deutlich entspannter als meine Mutter war, schon auf seiner heißgeliebten Arbeit.

"Bist du auch mal wieder Zuhause ja?!" Genervt stand meine Mutter im Türrahmen, wartete augenscheinlich auf eine Entschuldigung die sie nie bekommen würde. "Ich fahr gleich weiter, Tris&Ash hatten einen Unfall und ich will für sie da sein." Normalerweise hätte ich ihr das nie erzählt, unser Verhältnis war ziemlich am Arsch. Sie wollte mich zuhause behalten, das hatte ich ihr sofort angesehen und so musste ich schon fast strategisch Vorgehen.

"Oh Nein, geht es dem armen Jungen gut?" Schockiert kam sie auf mich zu, versuchte mich zu umarmen. Typisch dass sie sich mehr Sorgen um meinen angeblichen Ex machte als um Tris. Damals, als Tris und ich immer mehr Zeit miteinander verbrachten und ich oft bei ihr schlief wurden meine Eltern skeptisch. Die Wahrheit konnte ich ihnen nicht erzählen und nachdem wir keine andere Ausrede fanden, wurde Ash ganz schnell zu meinem Cover up Freund.

Niemandem gefiel die Idee so wirklich, es war schwer für uns alle und nicht selten hatte dies zu Konflikten geführt. Die einzigen die damit glücklich waren waren meine Eltern für die Ash der perfekte Schwiegersohn war. Sie schleppten ihn sogar mit auf Familientreffen und auf die Events auf die sie auch mich immer mitzogen. Sie liebten ihn gefühlt mehr als mich. Aber als Ash und Emily offiziell zusammen waren war klar das dieses kleine Theater nun ein Ende haben musste.

Ich erzählte ihnen wir hätten uns getrennt, wären aber noch gute Freunde. So hofften meine Eltern jeden Tag darauf, das aus uns nochmal was werden würde. Unwissend das da nie etwas war. Diese schauspielerisch perfekte Leistung hatte uns ein Paar entspanntere Monate verschafft, was die letzten Monate umso schwieriger gemacht hat.

"Er ist okay aber ich würde trotzdem gerne bei ihm sein." Der Blick meiner Mutter verriet alles, von eiskalt zu mitfühlend und hoffend. "Selbstverständlich. richte ihm schöne Grüße und gute Besserung aus..Aber.." sie machte eine kurze Pause bevor sie weiter sprach. "Heute Abend musst du da sein. Ein Wichtiger Investor erwartet uns zum Essen."

Verständnislos sah ich meine Mutter an. "Auf keinen Fall." Ich wollte bei Tris sein oder bei Ash, Kerstin und Dilan, bei Leuten die mich brauchten. "Du wirst da sein und du wirst den Sohn der Familie kennenlernen und dich benehmen." Sie schrie schon fast und ich wusste das es jetzt keine Ausreden gab. "..außerdem soll er ziemlich gut aussehen." Sie grinste mich schief an. Ich würde da sein müssen, würde mir stundenlang diese Familie und diesen Jungen, mit dem man mich offensichtlich verkuppeln wollte geben.

Yoooooo #LateNightUpdate

Perfekt Unperfekt   (GxG)     *In Überarbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt