Perfekt Unperfekt (GxG) *In Überarbeitung*

#21

Bei diesem Satz blieb mein Herz stehen, ich hatten eine leise Vorahnung, die sich dann aber doch nicht zu bestätigen schien."Kann ich dir 'ne Geschichte erzählen?" Erwartungsvoll sah sie zu mir und ich nickte ihr zu, zwar kam es ein wenig unerwartet aber was sollte dagegen sprechen?

Ihr Blick richtete sich wieder auf den See, es war fast als könnte sie mir nicht in die Augen sehen.
"Weist du, ich hab dich nach einer 2.Chance gefragt, weil ich zwar bei jeder anderen mit dieser Nummer landen kann, aber nicht bei dir. Du bist nich der Typ Mensch der sich auf arrogante, gefühlskalte Menschen einlassen würde, also musste ich meine Maske ablegen und dir zeigen wie ich bin.
Ich möchte dass du verstehst warum ich so bin, zumindest die Kurzfassung."

Wieder sah sie kurz zu mir, so als wollte sie sich vergewissern dass ich sie nicht unterbrechen wollte und das meine Aufmerksamkeit ihr gehörte. Das tat sie voll und ganz.
Ich hörte wie sie tief durchatmete bevor sie weiter sprach, wieder auf den See blickend.

"Lindsay, meine erste große Liebe. Wir waren ein Jahr lang zusammen bevor sie mich an unserem Jahrestag abgeschossen hat, mir erklärt hat dass sie mich nie geliebt hat, mich betrogen hat. Sie hat meine alte Schule auf mich gehetzt, meine Familie war nicht für mich da und ich geriet etwas auf die Flasche Spur.
Ich war Sauer auf sie, auf mich und die ganze verdammt Welt. Ash hat mir die Halle gezeigt, mich trainiert und mir somit geholfen meine Aggressionen abzubauen. Jedenfalls hab ich begonnen kalt zu werden, meine Gefühle zu verstecken. Ich hatte das Bundesland gewechselt und nutzte also meine Chance meinen Ruf zu verändern. Ich dachte ich hab das Perfektioniert, dieses arrogante und gefühllose aber dann ist da eine neue Schülerin an unsere Schule gekommen."

Ich wusste das sie mich meinte und während sie schon lange lächelte musste auch ich jetzt anfangen zu grinsen.

"Du bist in dieses Klassenzimmer marschiert, in dem Pulli von Ash, mit deinem Lächeln welches, auch wenn du selbst es nicht merkst den Raum erhellt sobald du ihn betrittst.
Ich wollte es wirklich nicht, hab es aber trotzdem hinbekommen. Du weißt das ich nicht einfach bin, zu oft ausraste und viele Probleme habe..trotzdem hast du mir diese 2. Chance gegeben und ich wollte fragen ob du dir eventuell mehr zwischen uns vorstellen kannst? Eine Beziehung?"

Die komplette Zeit über war ihre Stimme ruhig gewesen, jetzt, als sie fertig geredet hatte sah sie wieder zu mir, erwartungsvoll.

Zwar hatte ich ihre Frage verstanden, auch was sie davor gesagt hatte, aber mein Kopf wollte das nicht so ganz begreifen.
Wie versteinert sah ich sie an, konnte ich mir das vorstellen? Während meine Wenigkeit ruhig da zu sitzen schien rastete ich innerlich völlig aus, mein Kopf war ein Chaos und handelte ungefähr so, als wäre gerade eine Art Super-Gau im Gange.
Ich war überfordert mit der Situation, suchte verzweifelt eine Antwort die zwar eh schon auf der Hand lag, aber mal wieder fehlten mir die richtigen Worte.

Keine Ahnung wie lange ich Alice hatte warten lassen, aber als ich mir sicher war ganze Sätze sprechen zu können sagte ich "Es gibt keine schönere Vorstellung für mich" man könnte jetzt behaupten dass ich naiv war, sich fragen wie ich nur ernsthaft glauben konnte dass sie das Ernst meinte..aber ich spürte das sie die Wahrheit sprach.

"War das ein Ja?" Sie lächelte auf eine herausfordernde Art und Weise, die trotzdem wiederspiegelte wie glücklich sie war. Eigentlich waren keine Worte mehr nötig, was wir beide wussten. Ich überbrückte das letzte bisschen Abstand zwischen unseren Gesichtern und legte meine Lippen sanft auf ihre, dieser Kuss war soviel schöner, liebevoller und intensiver als der damals im Auto. Ihre Lippen waren weich und passten perfekt auf meine, ihre Haut war weich und die Kulisse einfach nur traumhaft, denn im Hintergrund ging das letzte bisschen der Sonne unter.

***
"Komm, ich fahr dich Heim" Mit der Dunkelheit kam auch die Kälte, das Dauergrinsen welches wir beide permanent im Gesicht hatten und das leuchten in unseren Augen machte das alles nur noch perfekter.

Vor meiner Haustür angekommen kletterte ich, wie immer, ungeschickt von ihrem Motorrad runter. Sie nahm ihren Helm ab um mich küssen zu können und als wir dann da so standen, uns küssten, meine Arme um ihren Hals geschlungen, hätte ich garantieren können das ihre Lippen&ihr Geruch Suchtpotenzial hatten.

Als dann meine Mutter urplötzlich, mit einem unfassbar großen grinsen im Gesicht, die Haustür aufriss wurden wir unterbrochen.
Diese Frau konnte einen schon wahnsinnig machen, denn wie ich sie kannte hatte sie den ganzen Abend am Fenster verbracht um uns bloß nicht zu verpassen. "Hallo ihr süßen, Alice möchtest du zum Essen bleiben?" Alice&ich sahen uns erschrocken an, sie hatte mich direkt weggedrückt als sie es gemerkt hatte und sah jetzt so geschockt aus dass man meinen konnte sie hatte einen Geist gesehen.
"Äh Ähm also Frau Dark, das hier Ähm" auch wenn nur ein bisschen Licht von der Straßenlaterne in ihr Gesicht viel konnte man erkennen wie knallrot sie angelaufen war.

"Also, ^das hier^ " äffte meine Mutter sie leicht nach und deutete zwischen uns beiden hin und her "Ist vollkommen in Ordnung, du tust ja so als wäre es ein Verbrechen. Ich würde mich jedenfalls freuen wenn du noch etwas bleibst." Freundlich und herzlich wie immer, ich konnte mich echt glücklich schätzen eine solch lockere und entspannte Mutter zu haben.
"Ähm, sehr gerne Frau Dark, aber nur wenn es keine Umstände macht." Zögerlich stieg sie von ihrem Höllengefährt und ergriff meine Hand, zusammen stiegen wir die wenigen Treppen nach oben und liefen an meiner immer noch grinsenden Mutter vorbei.

"Übrigens, nenn mich bitte Kerstin sonst komm ich mir so alt vor." Flötete sie uns noch hinterher als sie in der Küche verschwand um ein, wie ich sie kannte, höchstwahrscheinlich maßlos übertriebenes, 30 Gänge Menü auf die Beine zu stellen.

"Tut mir leid, meine Mutter übertreibt manchmal. Bloß war meine letzte Freundin ihr nicht so sympathisch während sie von dir übel begeistert is..die plant wahrscheinlich auch schon unsere Hochzeit" Auch wenn die Begegnung gerade für jeden anderen Menschen komplett verrückt und unangenehm gewesen wäre, sie schmunzelte einfach nur und wiederholte das halb hysterische "Hallo ihr süßen" meiner Mutter, was uns beiden einen lachflash bescherte.
***
"Essen ist fertig" Dilan steckte vorsichtig seinen Kopf durch die Tür, bei was auch immer er glaubte uns zu erwischen wenn im Nebenzimmer mein Stiefvater saß.
Als wir unten im Esszimmer ankamen starrte uns Steve direkt missmutig an. "Ich hoffe deine Mutter verarscht mich und ihr seit nur gute Freude?!"
In seiner hohen Position war die Familie oft im Fokus und da sah man es halt nicht gerne wenn die Tochter oder Stieftochter Homosexuell war. Meine Mutter hatte es ihm aber von Anfang an gesagt und er hatte gesagt es wäre kein Problem, dieses nicht vorhandene Problem sollte auch keins werden denn meine Mutter schlug auf den Tisch. Augenblicklich war Ruhe, denn auch ihr Blick sagte genug um den Kaierregeilen Steve Schweigen zu lassen. "Wir reden da später drüber" kündigte sie ihm noch an bevor wir uns setzten.

Eeeey :D
Hab gesehen dass das letzte Kapitel falsch angezeigt wurde, also nur so Kleinigkeiten..nervt trotzdem. Hoffe bei dem funktioniert es, vor allem weil ich dauernd Probleme beim veröffentlichen hab😧
Weiß nich..ging jetz relativ schnell..aber naja.

Danke! :D