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*Ca. 1 Jahr zeitsprung*

"Bist du sicher das du nicht mitkommen willst?" Schon zum gefühlt 100. Mal wurde ich dies an diesem Abend von Tris, die sich gerade im Bad fertig machte gefragt. Ebenfalls folgte zum gefühlt 100. Mal ein "Ja Babe bin ich, ich muss lernen" von mir, ihr war durchaus bewusst das ich keine Luftsprünge machte.

Die bis eben geschlossene Tür des Badezimmers sprang auf und meine wundervolle Freundin kam mir entgegen, egal wie oft ich sie sah, das Gefühl dass sie jedes mal schöner wurde wollte nicht weggehen, ebenso wie das kribbeln im Bauch.

Sie seufzte "Ich würde auch ziemlich gerne den ganzen Abend mit dir verbringen aber da muss ich hin."  Es war einfach mega süß wie sie dachte das ich sauer wäre, als könnte ich ihr wegen so etwas sauer sein. "Ach Babe du weißt das ich nich Sauer bin, du bist halt Schülersprecherin und wenn du auf irgend so ein Besprechungs-Zeug musst wegen unserer Abschlussfahrt dann kann ich dich glaube ich ein paar Stunden hergeben."

Sie lächelte mich kurz an und legte dann ihre Arme um meinen Hals, meine Hände ruhten auf ihrer Hüfte.  " Ich liebe dich" Ich küsste sie und hauchte "Ich dich auch, pass auf dich auf okay?" Sie nickte, umarmte mich noch einmal und ging dann mit einem letzten "Bis später" aus dem Haus.

Es war gerade mal früher Abend, sie würde irgendwann spät nachts oder abends zurück sein, denn wenn von 5 Klassen die Klassensprecher aufeinander treffen&das nach ein paar Wochen Ferien konnte man sich ziemlich sicher sein das es in unendlichen tratschereien enden würde.

Mein Handy machte sich durch den auffällig nervigen Klingelton bemerkbar und ich checkte sofort meine Nachrichten.
"Kannst du vielleicht was kochen? Schaffs nich rechtzeitig nachhause wegen Dilan." Tris Mutter schob entweder schon wieder Überstunden oder Dilan machte wieder irgendwelche Probleme, Tris kleiner Bruder hätte meiner sein können, er war drauf&dran die selbe scheisse zu bauen wie ich und niemand brachte ihn so wirklich unter Kontrolle.
"Klar wird erledigt" tippte ich, während ich so schnell es ging die Treppen runtersprang um den Kühlschrank unter die Lupe zu nehmen um notfalls noch einkaufen zu fahren.

Im Kühlschrank herrschte nahezu gähnende Leere, aber das was noch da war reichte für eine einfache Suppe, die ich auch ziemlich schnell zubereitet hatte.
Mir viel auf das ich hier noch nie allein gekocht hatte, höchstens mit Tris zusammen.

Da ich keinen großen Hunger hatte verzog ich mich einfach ohne Essen ins Wohnzimmer, schneller als ich es erwartet hatte schlief ich ein&wurde erst wieder durch Kerstin's Geschrei geweckt.
"Ich bin wieder daa" gut gelaunt wie immer spazierte sie in das unnormal große Wohnzimmer und nahm mich in den Arm, sie war so herzlich. Ihre ganze Familie war herzlich. Die letzten 3 Wochen hatte ich hier übernachtet und auch sonst war ich praktisch fast immer da, ich gehörte so gut wie zur Familie und Tris Mum stand voll hinter unserer Beziehung, das alles konnte man von meinen Eltern nicht behaupten.

Wenn sie von meiner Homosexualität oder wie die beiden es bezeichnen würden, von meiner 'Krankheit' erfahren würden bräuchte ich mich Zuhause nicht mehr sehen zu lassen&auch wenn sie mir egal waren versuchte ich es mit allen Mitteln zu verheimlichen.

"Lust auf 2 Broke Girls? Das läuft grade." Da ich eh nichts besseres zu tun hatte außer eventuell lernen um den Abschluss irgendwie hinzubekommen stimmte ich schließlich zu.

*Etwas Später*
Kirstin war mittlerweile ins Bett gegangen, ich jedoch dachte gar nicht daran auch nur ein Auge zu schließen. Es war 1 Uhr und von Tris würde ich wohl vor 4 Uhr nichts sehen, denn statt den Nachhauseweg anzutreten hatte sie sich noch in einen Club schleppen lassen.

Normalerweise kam sie da mit 17 nicht rein aber der Club gehörte dem Vater von nem Kumpel. Normalerweise würde sie auch nie ohne mich oder ihre beste Freundin feiern..Sie würde allgemein nie freiwillig feiern gehen. Ich konnte nicht bestreiten das ich mir gigantische Sorgen um meine Freundin machte.

*Tris Perspektive*
Nachdem ich endlich jedem Vollidioten im Club klargemacht hatte das ich vergeben und außerdem noch viel zu nüchtern war um sie ertragen zu können setzte ich mich an die Bar und bestellte mir eine Cola. Alkohol würde ich keinen trinken.

Feiern war noch nie meins gewesen und wenn ich so darüber nachdachte konnte ich auch nicht nachvollziehen wie man das machen konnte, aber Nein sagen wollte ich vorhin nicht. Mein Blick viel auf mein Handy, es war 2 Uhr und ich wollte einfach nur noch nachhause zu Alice.

Es war angenehm draußen.
Dort, auf dem großen Parkplatz angekommen, wählte ich Ash's Nummer und während ich nachhause wollte liefen unzählige Leute an mir vorbei in den Club. Sie hatten wohl noch eine lange Nacht vor sich.

A: Was los Tris?
T: Kannst mich bitte vom TwentyTwo abholen?
A: Bin sofort da.
Auf Ash war eben immer verlass, er hatte damals schon immer auf Alice aufgepasst auch wenn sie es nicht einsehen wollte hatte er sie damals aus vielen schlimmen Situationen rausgeholt.

Natürlich hätte ich auch Alice anrufen können, aber insgeheim hoffte ich das sie schlief, wobei mir klar war dass sie auf meine Rückkehr warten würde.

***

"Mitfahrgelegenheit gefällig?" Der Blonde saß im Auto und lächelte schief "Freut mich dich auch mal wieder zu sehen Ash" ich stieg ein und er fuhr in seinem alten Fiat los. Wir waren gute 20 Minuten mit dem Auto von Zuhause entfernt und dazwischen lag das reinste nichts, keine Tankstelle, keine Häuser, keine Menschen, nur die Straße, jede Menge dichter Wald und der Nebel der hier irgendwie immer war.

Nicht umsonst war das hier ein der meist gefürchtetsten Strecken. Hier lag eine Kombination aus Engen kurven in denen in den vergangen Jahren unzählige Menschen, aber vor allem Jugendliche die sich überschätzten ihr Leben ließen.

Während Ash irgendein mir unbekanntes Lied summte sah ich aus dem Fenster und war mit meinen Gedanken ganz bei Alice die so wie ich sie kannte gerade vor Sorge starb. Es war untypisch für mich ohne sie oder Emily wegzugehen, aber ich wusste das sie mir vertraute, mittlerweile zumindest.

Aus dem Augenwinkel sah ich auf einmal ein grelles Licht durch die dichte Nebelwand brechen, es war zu schnell, wir waren zu schnell!

Doch bevor ich hätte irgendwas sagen, schreien oder tun können merkte ich wie Ash das Lenkrad veriss, ich in die Tür gedrückt wurde. Ich bekam nichts mehr mit, nur am Rande einige Kleinigkeiten. Zumindest bis wir mit irgendwas kollidierten und ich einen höllischen schmerz spürte, danach verschwamm (?!) alles immer mehr, meine Gedanken wurden immer unklarer..
"Tris is alles gut?" Panisches Geschrei, welches sich so dumpf anhörte..Ich wollte antworten, aber es ging nicht. Ich wusste nicht wie oft jemand meinen Namen schrie oder wie lange ich da lag ohne wirklich etwas mitzubekommen, aber das letzte an was ich dachte bevor alles schwarz wurde war Alice..

Danke btw für 1k.. 🙈

Perfekt Unperfekt   (GxG)     *In Überarbeitung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt