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Etwas erschrocken ließ Louis seine Bücher fallen, hob sie hastig auf und versuchte seine roten Wangen mit einem Blick auf den Boden zu verbergen. Diese Stimme würde er aus tausenden erkennen und dass er ihn ansprach, konnte er immer noch nicht recht fassen.

"H-Hi Harry."

Es war anders mit Harry zu reden, wenn man ihm fast gegenüber stand, als wie wenn eine rote Toilettenwand einen trennte und man denjenigen nicht sah, dazu auch noch sich als jemand fiktives ausgeben konnte.

Louis schluckte ein minimales Stück der Nervosität unter und drehte sich um. Sein Blick fiel sofort auf die grünen Augen Harrys, die ihn schmunzelnd musterten.

Harry genoss es ein wenig so eine Wirkung auf Louis zu haben, ohne sich jahrelang persönlich zu kennen. Wiedermal sah Louis ihn an, als wäre er alles, was wichtig auf dieser Welt wäre. Das gefiel Harry, auch wenn es arrogant und eingebildet klang.

Louis hingegen konzentrierte sich darauf, Harry nicht gleich anzustarren, denn das Shirt, das er heute trug, betonte seine trainierte Figur mehr als genug. Wohlgemerkt hatten sie heute auch noch Sport! Und es gab nur eine Umkleide für die Jungen, was immer wieder hieß, dass Louis sich in die hinterste Ecke verzog und sich mit hochrotem Kopf umzog.

"Wie geht's dir?", fragte Harry lächelnd nach, während Louis noch mehr die Röte in die Wangen schoss.

"G-Gut und dir?", antwortete er leicht zögernd, denn gut gehen, würde es ihm erst, wenn Harry sein Mann wäre und er nicht mehr gemobbt werden würde.

"Auch gut. Sag mal, wieso zitterst du so?", fragte Harry ohne Scheu nach und brachte Louis dazu noch mehr zu erröten und sich ziellos nach einer Antwort umzusehen. Was sollte er Harry sagen? Er konnte ihm doch nicht sagen, dass er Hals über Kopf in ihn verliebt ist!

"Ich habe Angst wegen der Arbeit heute", lachte Louis äußerst nervös und versuchte stets seine erheblich geröteten Wangen zu überspielen. "Wir schreiben gar keine Arbeit, Louis", meinte Harry verwirrt zu sagen und sah Louis schief an. Was war nur mit ihm los?

"Du machst mich nervös", rutschte es dem kleinen Jungen raus, was er von Harry nur mit einem Grinsen kommentiert bekam.

"Also dadrauf wäre ich ja nieee gekommen", meinte der Lockenkopf nach etwas ehrlichem Überlegen. Louis' Wangen sahen sicherlich schon aus wie mit Tomatensaft eingerieben, aber das interessierte Harry herzlich wenig. Vielleicht fand er Louis nett und attraktiv, aber mehr war da nicht. Und für einen One Night Stand, war er ihm zu unschuldig und nett. Und er wollte Louis nicht das Herz brechen. Was Harry nicht wusste war, dass er das schon seit langer Zeit, unbewusst, tat. Und das machte Louis Tag für Tag mehr fertig, ließ ihn grübeln und grübeln, weinen und weinen. Manchmal fragte der Blauäugige sich, wieso jeder so leicht an seinen Schwarm rankam, außer er. Diese verdammte Friendzone in der, er sich befand! Wie schnell man aber aus dem Hassbereich rauskam, war Louis nicht bewusst und das Harry so offen dafür war, zu verzeihen, obwohl er deutlich gemacht hatte, Lügen zu hassen.

"Das ist eigentlich echt süß", meinte Harry dann, um das Gespräch fortzuführen. Und das war der Moment, indem es bei Louis komplett rum war. Harry hatte ihn wahrhaftig angeschaut und gesagt dass es eigentlich 'echt süß' ist. Am Liebsten wäre der Kleine in Ohnmacht gefallen, aber das wäre etwas problematisch und peinlich geworden, zu Mal er wusste, wie hart die Fließen des Flures waren. Leider wusste er es und war nicht froh um die Erfahrung.

Tatsächlich fing Louis auf Wolke 7 an zu schwanken und spürte kurz darauf Harrys Hand an seiner Hüfte. Verdammt, wieso tat Harry das? Es machte den Wuschelkopf noch nervöser. Von seiner Hüfte ging ein warmes Kribbeln aus, das alleine schon seine Gedanken vernebelte – da wollte er gar nicht erst an andere Sachen denken, die seine Gedanken vernebeln könnten. Aber gewaltig.

"Hey, nicht umfallen, Schönheit"

"Schönheit?!", fragte Louis nun vollkommen überfordert und glich komplett einer Tomate, die offensichtlich an stark zittrigen Händen litt. Louis wurde immer schwindeliger umso mehr er realisierte.  "Na, du bist nicht hässlich", erklärte Harry ihm und tat, als sei es das Normalste der Welt Louis Schönheit zu nennen. Es war das abnormalste der Welt, wenn Louis ehrlich war. Es passte nicht. Louis' Rolle war es, einfach da zu sein. Nicht weiter wichtig zu sein und einfach da zu sein. Und dann kam sein Schwarm und meinte, dass er schön sein. Das war zu viel und vor allem zu surreal für Louis.

"Ich muss gehen"

"Du gehst nicht auf die Toilette, Louis", sagte Harry bestimmt und ging zum Klassensaal, sah auffordernd nach hinten, in der Erwartung, dass Louis ihm folgen sollte, was dieser schließlich auch tat. Langsam ließ der Schwindel nach und schaffte wieder klare Gedanken in Louis' Kopf.

Und vielleicht war alles zu gut, denn kaum betrat Louis die Klasse, etwas abseits von Harry, wurde er ausgelacht. Wieso auch immer. Er hatte nichts auffälliges an, er war auch nicht mit etwas besonderem gekennzeichnet.

"Harry, du warst echt zu nah an dem dran", lachte einer und legte einen Arm um den Lockenkopf, der es nicht in Betracht zog, Louis zu verteidigen. Das brach Louis ein weiteres Mal das Herz und ließ ihn an alldem, was vor 5 Minuten passiert war, zweifeln.

Vielleicht hatte der Wuschelkopf einfach nicht Gutes verdient und wurde deswegen immer wieder vom Leben bestraft. Und das auf die äußerst harte und gefühllose Tour.

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Meinungen? :3 Meinungen zum Schreibstil etc? :3

Trouble after Toilets | Larry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt