Neun Schritte um den Rasen zu überqueren um sich das Holz zu holen. Ich trug vier Holzstücke und ging zurück, über dem Rasen und setzte die Holzstücke beim Stapel ab. Der Wind, welcher aus dem Süden kam, war wild und stürmisch. Unberechenbar.
Wir hatten schon seit über achthundert Jahren Frieden. Doch ich spürte dass etwas anders war. Etwas rührt sich im Süden. Ich wusste nicht was, aber ich wusste dass es nicht friedlich gesinnt war. »Tarin? Kommst du mal bitte! «, schrie jemand nach mir. Es war meine Mutter, die wahrscheinlich wollte dass ich beim Nachbar eine Ziege abkaufte. Mit schnellen Schritten und gesenkten Kopf ging ich ins Haus. »Ja? «, fragte ich leise und wartete auf Befehle. Es war Pflicht, dass man immer auf seine Eltern hörte. Wenn man mal nicht hörte, wurde erlaubt, dass man die Kinder unter zwanzig schlagen dürfte. »Geh zu Gao und handle dort einen fairen Preis für eine Kuh. « Na ja ich lag fast richtig. Ich nickte und bekam ein paar Kregs und ein Seil auf die Hand gedrückt.
Kregs waren unsere Währung. Sie sahen wie Monde aus. Der Neumond wurde aus einen Kreis dargestellt mit einen großen Loch in der Mitte. Der Vollmond war dagegen komplett ausgefüllt. Die vollen Kregs waren natürlich mehr wert als die mit Loch.
Seufzend ging ich den erdigen Weg zum Nachbar. Auf dem Weg herrschte reges Treiben vom Menschen. Mit jedem Schritt den ich lief, wirbelte Staub auf. Neben dem Weg leuchtete das saftige Grün des Grases. Die Apfelbäume, welche in regelmäßigen Abständen auf beiden Seiten standen, spendeten Schatten und Ruhe. Zwischen durch wurde die Reihe der Apfelbäume von Häusern, welche aus Stein und Holz bestanden, unterbrochen. Bei der nächsten Abzweigung ging ich rechts entlang. Kurze Zeit später sah ich die Dächer vom unseren Nachbar und hörte die Rufe der Tiere. Ich roch den Mist aber auch den Duft von frisch gebackenen Brot.
Als ich an der Türe klopfte, machte mir Gao auf. »Lass mich raten, du willst eine Ziege oder eine Kuh? «, begrüßte er mich lächelnd. »Guten Tag Gao, ja dieses Mal eine Kuh. «, antwortete ich und lächelte. »Dann komm mit. «, forderte Gao mich auf und ging an mir vorbei in den Stall, woraus es typisch nach Kuh stank. Ich lief ihm eilig hinterher. »Halin, hol mal K43 und K26! «, hörte ich Gao zu seiner Tochter sagen. Kurzer Zeit kam Halin mit zwei Kühen wieder. Die eine muhte und bockte rum, während die andere ruhig nebenher trottete. »Hier mein Angebot: K26. «, er zeigte auf die ruhige Kuh und fuhr schließlich fort. »Sie ist ruhig aber schon etwas älter. Aber dennoch kann sie leichte Aufgaben erfüllen. K43 ist dagegen etwas wilder aber dafür kräftig und für schwere Aufgaben zu gebrauchen. « Ich lauschte ihm und wägte ab, welche Kuh wohl besser wäre. Hilfesuchenden sah ich zu Halin, welche heimlich auf K43 zeigte. Kurz zweifelte ich ihre Empfehlung an. »Und? «, wollte Gao wissen. »K43«, sagte ich. »So soll es sein. Dreihundertfünfzig Kregs.«, murmelte Gao nachdenklich. »Dreihundert Kregs.«, forderte ich. »Dreihundertvierzig.«. »Dreihundertzehn.« »Mein letztes Angebot lautet Dreihundertfünfundzwanzig. Überleg es dir gut. «, sagte Gao ernst. Ich blickte zu K43. »Gut abgemacht.« Ich gab ihm die entsprechende Kregs, während Halin, mit meinem Seil, K43 festbandete. »Dankeschön. Grüß Denise und Hergin von mir. «, sagte Gao und lächelte. Denise war meine Mutter und Hergin mein Vater und ich wusste dass ich es eben nicht weiter sagen werde. »Ja, werde ich machen. «
K43 bockte erstaunlicher Weise nicht rum, als ich sie in ihr neues Heim brachte. Nachdem ich K43 auf die Weide gebracht hatte, ging ich zu meiner Mutter. Stumm gab ich ihr die übrig gebliebenen Kregs zurück. »Geh zu deinem Vater. «, sagte sie kühl und ich nickte brav und rannte nach draußen. Ich rannte neben der Weide einen kleinen Hügel hoch. Der Wind wirbelte meine blonden Haare ziemlich umher.
Ich rannte immer weiter. Hergin, mein Vater, mochte ich sehr gern. Er war bis jetzt immer der gerechtere in meiner Familie gewesen. Ich fragte mich, was er von mir wollte. Atemlos kam ich bei der kleinen Hütte an. Hinter der Hütte begann ein Wald, dessen große Bäume mich einschüchterten. Generell hatte ich Angst vor dem Wald. Ich war froh als ich endlich in die Hütte eintrat. »Du wolltest mich sprechen, Vater? «, fragte ich und blickte unterwürfig auf den Boden. »Ja, Tarin. Wie oft soll ich dir denn noch sagen, dass du mir in die Augen gucken kannst. «, tadelte er sanft. Ich nickte zögernd und blickte in seine blauen Augen. Anhand der Lachfältchen an seinem Gesicht erkannte man, das er ein fröhlicher Mensch war. Doch heute sah er getrübt aus. Was wohl passiert war?
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Crejesto- Unheilvoller Aufstand
FantastikDer Frieden hält nun schon seit mehreren hundert Jahren. Doch schon sehr bald sollte es sich ändern. Die Orks werden zurückschlagen. Die Menschen müssen ihre Magie wieder finden. Dennoch rennt die Zeit gnadenlos vorbei. Bald steht Crejesto im Krieg...